Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.samkeit, und was alles das närrische Ding seyn Ich muß gestehen, daß ich mich überaus E
ſamkeit, und was alles das naͤrriſche Ding ſeyn Ich muß geſtehen, daß ich mich uͤberaus E
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="65"/> ſamkeit, und was alles das naͤrriſche Ding ſeyn<lb/> ſoll, mit etwas Wirklichem bezahlen will, nemlich<lb/> mit Ihrem leibhaftigen Schatten, durch den Sie<lb/> zu der Hand Ihrer Geliebten und zu der Erfuͤl¬<lb/> lung aller Ihrer Wuͤnſche gelangen koͤnnen. Wol¬<lb/> len Sie lieber ſelbſt das arme junge Blut dem<lb/> niedertraͤchtigen Schurken, dem <hi rendition="#g">Rascal</hi> zuſtoßen<lb/> und ausliefern? — Nein, das muͤſſen Sie doch<lb/> mit eigenen Augen anſehen; kommen Sie, ich<lb/> leihe Ihnen die Tarnkappe hier,„ (er zog etwas<lb/> aus der Taſche) “und wir wallfahrten ungeſehen<lb/> nach dem Foͤrſtergarten. —„</p><lb/> <p>Ich muß geſtehen, daß ich mich uͤberaus<lb/> ſchaͤmte, von dieſem Manne ausgelacht zu werden.<lb/> Er war mir von Herzensgrunde verhaßt, und ich<lb/> glaube, daß mich dieſer perſoͤnliche Widerwille<lb/> mehr als Grundſaͤtze oder Vorurtheile abhielt, mei¬<lb/> nen Schatten, ſo nothwendig er mir auch war,<lb/> mit der begehrten Unterſchrift zu erkaufen. Auch<lb/> war mir der Gedanke unertraͤglich, den Gang, den<lb/> er mir antrug, in ſeiner Geſellſchaft zu unterneh¬<lb/> men. Dieſen haͤßlichen Schleicher, dieſen hohn¬<lb/> laͤchelnden Kobold, zwiſchen mich und meine Ge¬<lb/> <fw place="bottom" type="sig">E<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [65/0085]
ſamkeit, und was alles das naͤrriſche Ding ſeyn
ſoll, mit etwas Wirklichem bezahlen will, nemlich
mit Ihrem leibhaftigen Schatten, durch den Sie
zu der Hand Ihrer Geliebten und zu der Erfuͤl¬
lung aller Ihrer Wuͤnſche gelangen koͤnnen. Wol¬
len Sie lieber ſelbſt das arme junge Blut dem
niedertraͤchtigen Schurken, dem Rascal zuſtoßen
und ausliefern? — Nein, das muͤſſen Sie doch
mit eigenen Augen anſehen; kommen Sie, ich
leihe Ihnen die Tarnkappe hier,„ (er zog etwas
aus der Taſche) “und wir wallfahrten ungeſehen
nach dem Foͤrſtergarten. —„
Ich muß geſtehen, daß ich mich uͤberaus
ſchaͤmte, von dieſem Manne ausgelacht zu werden.
Er war mir von Herzensgrunde verhaßt, und ich
glaube, daß mich dieſer perſoͤnliche Widerwille
mehr als Grundſaͤtze oder Vorurtheile abhielt, mei¬
nen Schatten, ſo nothwendig er mir auch war,
mit der begehrten Unterſchrift zu erkaufen. Auch
war mir der Gedanke unertraͤglich, den Gang, den
er mir antrug, in ſeiner Geſellſchaft zu unterneh¬
men. Dieſen haͤßlichen Schleicher, dieſen hohn¬
laͤchelnden Kobold, zwiſchen mich und meine Ge¬
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