"und sieht man es mir nicht an? ein armer Teufel, gleichsam so eine Art von Gelehrten und Physikus, der von seinen Freunden für vortreff¬ liche Künste schlechten Dank erntet, und für sich selber auf Erden keinen andern Spaß hat, als sein Bißchen Experimentiren -- aber unterschrei¬ ben Sie doch. Rechts, da unten. Peter Schlemihl." --
Ich schüttelte mit dem Kopf, und sagte: "Verzeihen Sie, mein Herr, das unterschreibe ich nicht." -- "Nicht!" wiederholte er verwun¬ dert, "und warum nicht?" --
"Es scheint mir doch gewissermassen bedenk¬ lich, meine Seele an meinen Schatten zu sez¬ zen. -- --" "So, so!" wiederholte er, "be¬ denklich," und er brach in ein lautes Gelächter gegen mich aus. "Und, wenn ich fragen darf, was ist denn das für ein Ding, Ihre Seele? ha¬ ben Sie es je gesehen, und was denken Sie da¬ mit anzufangen, wenn Sie einst todt sind. Seien Sie doch froh, einen Liebhaber zu finden, der Ih¬ nen bei Lebenszeit noch, den Nachlaß dieses X., dieser galvanischen Kraft oder polarisirenden Wirk¬
samkeit,
“und ſieht man es mir nicht an? ein armer Teufel, gleichſam ſo eine Art von Gelehrten und Phyſikus, der von ſeinen Freunden fuͤr vortreff¬ liche Kuͤnſte ſchlechten Dank erntet, und fuͤr ſich ſelber auf Erden keinen andern Spaß hat, als ſein Bißchen Experimentiren — aber unterſchrei¬ ben Sie doch. Rechts, da unten. Peter Schlemihl.„ —
Ich ſchuͤttelte mit dem Kopf, und ſagte: “Verzeihen Sie, mein Herr, das unterſchreibe ich nicht.„ — “Nicht!„ wiederholte er verwun¬ dert, “und warum nicht?„ —
“Es ſcheint mir doch gewiſſermaſſen bedenk¬ lich, meine Seele an meinen Schatten zu ſez¬ zen. — —„ “So, ſo!„ wiederholte er, “be¬ denklich,„ und er brach in ein lautes Gelaͤchter gegen mich aus. “Und, wenn ich fragen darf, was iſt denn das fuͤr ein Ding, Ihre Seele? ha¬ ben Sie es je geſehen, und was denken Sie da¬ mit anzufangen, wenn Sie einſt todt ſind. Seien Sie doch froh, einen Liebhaber zu finden, der Ih¬ nen bei Lebenszeit noch, den Nachlaß dieſes X., dieſer galvaniſchen Kraft oder polariſirenden Wirk¬
ſamkeit,
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“und ſieht man es mir nicht an? ein armer
Teufel, gleichſam ſo eine Art von Gelehrten und
Phyſikus, der von ſeinen Freunden fuͤr vortreff¬
liche Kuͤnſte ſchlechten Dank erntet, und fuͤr ſich
ſelber auf Erden keinen andern Spaß hat, als
ſein Bißchen Experimentiren — aber unterſchrei¬
ben Sie doch. Rechts, da unten. Peter
Schlemihl.„ —
Ich ſchuͤttelte mit dem Kopf, und ſagte:
“Verzeihen Sie, mein Herr, das unterſchreibe
ich nicht.„ — “Nicht!„ wiederholte er verwun¬
dert, “und warum nicht?„ —
“Es ſcheint mir doch gewiſſermaſſen bedenk¬
lich, meine Seele an meinen Schatten zu ſez¬
zen. — —„ “So, ſo!„ wiederholte er, “be¬
denklich,„ und er brach in ein lautes Gelaͤchter
gegen mich aus. “Und, wenn ich fragen darf,
was iſt denn das fuͤr ein Ding, Ihre Seele? ha¬
ben Sie es je geſehen, und was denken Sie da¬
mit anzufangen, wenn Sie einſt todt ſind. Seien
Sie doch froh, einen Liebhaber zu finden, der Ih¬
nen bei Lebenszeit noch, den Nachlaß dieſes X.,
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Beigebunden im Anhang des für das DTA gewählten E… [mehr]
Beigebunden im Anhang des für das DTA gewählten Exemplars aus der SBB-PK sind sechs Kupfer von George Cruikshank aus der 2. Aufl. (1827).
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Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamisso_schlemihl_1814/84>, abgerufen am 22.07.2024.
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