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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.

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Die Erben.
Juden brauchen gar nicht diese krampfhafte Erschütterung zur inneren
Besserung", und fügt hinzu: "namentlich nicht in den mittleren
Klassen der Städtebewohner"! Weiter reicht das Verständnis nicht.
In einer im Jahre 1880 neu verlegten (!) Schrift eines spanischen
Juden (Mose de Leon) wird Jesus Christus ein "toter Hund" ge-
nannt, der "in einem Düngerhaufen begraben" liege. Ausserdem
haben die Juden gerade in den letzten Jahrzehnten unseres Säculums
für mehrere Ausgaben (natürlich in hebräischer Sprache) der sogenannten
"Censurstellen" aus dem Talmud gesorgt, nämlich, jener sonst aus-
gelassenen Stellen, in denen Christus als "Narr", als "Zauberer", als
"Gottloser", als "Götzendiener", als "Hund", als "Bastard", als "Kind
der Wollust", als "Hurensohn" u. s. w. dem Hohn und dem Hass
preisgegeben und empfohlen wird; seine erhabene Mutter desgleichen.1)
Wir thun den Juden gewiss kein Unrecht, wenn wir sagen, dass
ihnen die Erscheinung Christi einfach ein Unbegreifliches und ein
Ärgernis ist. Obwohl sie scheinbar aus ihrer Mitte hervorging, ver-
körpert sie dennoch die Verleugnung ihres ganzen Wesens -- wofür
die Juden ein viel feineres Gefühl haben als wir. Diese Ver-
anschaulichung der tiefen Kluft, welche uns Europäer vom Juden
scheidet, gebe ich durchaus nicht, um das Schwergewicht auf den
gefährlichen Boden religiöser Voreingenommenheit hinüberzuwälzen,
sondern weil mich dünkt, dass das Gewahrwerden zweier so grund-
verschiedener Gemütsanlagen einen wahren Abgrund aufdeckt; es
thut gut, einmal in diesen Abgrund hinunterzuschauen, damit man
nicht an anderen Orten, wo scheinbare Annäherung stattfindet, das
tief Trennende übersehe.

Aber noch eine weitere Erwägung muss aus dem Gewahr-
werden dieser Trennung sich uns ergeben. Der Jude versteht uns

1) Siehe Laible: Jesus Christus im Talmud, S. 2 fg. (Schriften des Institutum
Judaicum in Berlin, Nr. 10; im Anhange sind die hebräischen Urtexte mitgeteilt).
Dieser durchaus unparteiische, judenfreundliche Gelehrte bezeugt: "Der Hass und
Hohn der Juden warf sich zunächst immer auf die Person Jesu selbst" (S. 25).
"Der Jesushass der Juden ist eine feststehende Thatsache, nur wollen sie ihn
möglichst wenig zur Schau gestellt wissen" (S. 3). Den Hass gegen Jesus be-
zeichnet derselbe Gelehrte als "den nationalsten Zug des Judentums" (S. 86); er
sagt: "bei Annäherung des Christentums erfasste je und je die Juden ein an
Wahnsinn streifender Zorn und Hass" (S. 72). Noch heute darf kein gläubiger
Jude den Namen Christi mündlich oder schriftlich aussprechen (S. 3 und 32); die
üblichsten Kryptonymen sind "der Bastard" oder "der Hurensohn" oder "der
Gehenkte", häufig auch "Bileam".

Die Erben.
Juden brauchen gar nicht diese krampfhafte Erschütterung zur inneren
Besserung«, und fügt hinzu: »namentlich nicht in den mittleren
Klassen der Städtebewohner«! Weiter reicht das Verständnis nicht.
In einer im Jahre 1880 neu verlegten (!) Schrift eines spanischen
Juden (Mose de Leon) wird Jesus Christus ein »toter Hund« ge-
nannt, der »in einem Düngerhaufen begraben« liege. Ausserdem
haben die Juden gerade in den letzten Jahrzehnten unseres Säculums
für mehrere Ausgaben (natürlich in hebräischer Sprache) der sogenannten
»Censurstellen« aus dem Talmud gesorgt, nämlich, jener sonst aus-
gelassenen Stellen, in denen Christus als »Narr«, als »Zauberer«, als
»Gottloser«, als »Götzendiener«, als »Hund«, als »Bastard«, als »Kind
der Wollust«, als »Hurensohn« u. s. w. dem Hohn und dem Hass
preisgegeben und empfohlen wird; seine erhabene Mutter desgleichen.1)
Wir thun den Juden gewiss kein Unrecht, wenn wir sagen, dass
ihnen die Erscheinung Christi einfach ein Unbegreifliches und ein
Ärgernis ist. Obwohl sie scheinbar aus ihrer Mitte hervorging, ver-
körpert sie dennoch die Verleugnung ihres ganzen Wesens — wofür
die Juden ein viel feineres Gefühl haben als wir. Diese Ver-
anschaulichung der tiefen Kluft, welche uns Europäer vom Juden
scheidet, gebe ich durchaus nicht, um das Schwergewicht auf den
gefährlichen Boden religiöser Voreingenommenheit hinüberzuwälzen,
sondern weil mich dünkt, dass das Gewahrwerden zweier so grund-
verschiedener Gemütsanlagen einen wahren Abgrund aufdeckt; es
thut gut, einmal in diesen Abgrund hinunterzuschauen, damit man
nicht an anderen Orten, wo scheinbare Annäherung stattfindet, das
tief Trennende übersehe.

Aber noch eine weitere Erwägung muss aus dem Gewahr-
werden dieser Trennung sich uns ergeben. Der Jude versteht uns

1) Siehe Laible: Jesus Christus im Talmud, S. 2 fg. (Schriften des Institutum
Judaicum in Berlin, Nr. 10; im Anhange sind die hebräischen Urtexte mitgeteilt).
Dieser durchaus unparteiische, judenfreundliche Gelehrte bezeugt: »Der Hass und
Hohn der Juden warf sich zunächst immer auf die Person Jesu selbst« (S. 25).
»Der Jesushass der Juden ist eine feststehende Thatsache, nur wollen sie ihn
möglichst wenig zur Schau gestellt wissen« (S. 3). Den Hass gegen Jesus be-
zeichnet derselbe Gelehrte als »den nationalsten Zug des Judentums« (S. 86); er
sagt: »bei Annäherung des Christentums erfasste je und je die Juden ein an
Wahnsinn streifender Zorn und Hass« (S. 72). Noch heute darf kein gläubiger
Jude den Namen Christi mündlich oder schriftlich aussprechen (S. 3 und 32); die
üblichsten Kryptonymen sind »der Bastard« oder »der Hurensohn« oder »der
Gehenkte«, häufig auch »Bileam«.
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[330/0353] Die Erben. Juden brauchen gar nicht diese krampfhafte Erschütterung zur inneren Besserung«, und fügt hinzu: »namentlich nicht in den mittleren Klassen der Städtebewohner«! Weiter reicht das Verständnis nicht. In einer im Jahre 1880 neu verlegten (!) Schrift eines spanischen Juden (Mose de Leon) wird Jesus Christus ein »toter Hund« ge- nannt, der »in einem Düngerhaufen begraben« liege. Ausserdem haben die Juden gerade in den letzten Jahrzehnten unseres Säculums für mehrere Ausgaben (natürlich in hebräischer Sprache) der sogenannten »Censurstellen« aus dem Talmud gesorgt, nämlich, jener sonst aus- gelassenen Stellen, in denen Christus als »Narr«, als »Zauberer«, als »Gottloser«, als »Götzendiener«, als »Hund«, als »Bastard«, als »Kind der Wollust«, als »Hurensohn« u. s. w. dem Hohn und dem Hass preisgegeben und empfohlen wird; seine erhabene Mutter desgleichen. 1) Wir thun den Juden gewiss kein Unrecht, wenn wir sagen, dass ihnen die Erscheinung Christi einfach ein Unbegreifliches und ein Ärgernis ist. Obwohl sie scheinbar aus ihrer Mitte hervorging, ver- körpert sie dennoch die Verleugnung ihres ganzen Wesens — wofür die Juden ein viel feineres Gefühl haben als wir. Diese Ver- anschaulichung der tiefen Kluft, welche uns Europäer vom Juden scheidet, gebe ich durchaus nicht, um das Schwergewicht auf den gefährlichen Boden religiöser Voreingenommenheit hinüberzuwälzen, sondern weil mich dünkt, dass das Gewahrwerden zweier so grund- verschiedener Gemütsanlagen einen wahren Abgrund aufdeckt; es thut gut, einmal in diesen Abgrund hinunterzuschauen, damit man nicht an anderen Orten, wo scheinbare Annäherung stattfindet, das tief Trennende übersehe. Aber noch eine weitere Erwägung muss aus dem Gewahr- werden dieser Trennung sich uns ergeben. Der Jude versteht uns 1) Siehe Laible: Jesus Christus im Talmud, S. 2 fg. (Schriften des Institutum Judaicum in Berlin, Nr. 10; im Anhange sind die hebräischen Urtexte mitgeteilt). Dieser durchaus unparteiische, judenfreundliche Gelehrte bezeugt: »Der Hass und Hohn der Juden warf sich zunächst immer auf die Person Jesu selbst« (S. 25). »Der Jesushass der Juden ist eine feststehende Thatsache, nur wollen sie ihn möglichst wenig zur Schau gestellt wissen« (S. 3). Den Hass gegen Jesus be- zeichnet derselbe Gelehrte als »den nationalsten Zug des Judentums« (S. 86); er sagt: »bei Annäherung des Christentums erfasste je und je die Juden ein an Wahnsinn streifender Zorn und Hass« (S. 72). Noch heute darf kein gläubiger Jude den Namen Christi mündlich oder schriftlich aussprechen (S. 3 und 32); die üblichsten Kryptonymen sind »der Bastard« oder »der Hurensohn« oder »der Gehenkte«, häufig auch »Bileam«.

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Zitationshilfe: Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/353>, abgerufen am 24.11.2024.