Shakespeare brachte auf die Bühne die Geschichte, die das englische Volk gelebt hatte; Bach und Beethoven entspriessen Stämmen, die schon den Alten durch ihr Singen aufgefallen waren. Und Mohammed? Hätte er die Araber zu einer Weltmacht erheben können, wenn sie nicht als eine der reinst gezüchteten Rassen der Erde bestimmte "über- schwängliche" Eigenschaften besessen hätten? Hätte ohne den neuen Stamm der Preussen der Grosse Kurfürst das Gebäude begründen, der grosse Friedrich ausbauen, der grosse Wilhelm vollenden können, welches jetzt Deutschland umfasst?
Das rassenlose Chaos.
Hiermit ist unsere erste Aufgabe in diesem Kapitel erledigt: wir haben eine deutliche, konkrete Vorstellung davon bekommen, was Rasse ist und was sie für das Menschengeschlecht zu bedeuten hat; wir haben auch an einigen Beispielen der Gegenwart gesehen, wie verhängnisvoll die Abwesenheit von Rasse, d. h. also das Chaos un- individualisierter, artenloser Menschenagglomerate wirkt. Wer das nun alles einsieht und darüber nachsinnt, wird allmählich erkennen lernen, was es für unsere germanische Kultur bedeuten mag, dass die auf sie herabgeerbte Kultur des Altertums, welche an wichtigen Punkten noch immer nicht allein ihre Grundlage, sondern auch ihr Gemäuer bildet, ihr nicht durch ein bestimmtes Volk vermittelt wurde, sondern durch ein nationloses, physiognomiebares Gemenge, in welchem die Bastarde das grosse Wort führten, nämlich, durch das Völkerchaos des untergehenden römischen Imperiums. Unsere gesamte geistige Entwickelung steht noch heute unter dem Fluche dieser unseligen Zwischenstufe; sie ist es, welche noch im 19. Jahrhundert den anti- nationalen, rassenfeindlichen Mächten die Waffen in die Hand giebt.
Schon vor Julius Cäsar beginnt das Chaos zu entstehen; durch Caracalla wird es zum offiziellen Prinzip des römischen Reiches er- hoben.1) So weit das Imperium reichte, so weit hat gründliche Blut- vermischung stattgefunden, doch so, dass die eigentliche Bastardierung, das heisst, wie wir jetzt wissen, die Kreuzung zwischen unverwandten oder zwischen edlen und unedlen Rassen fast ausschliesslich im süd- lichsten und im östlichsten Teil vorkam, dort, wo die Semiten mit den Indoeuropäern zusammentrafen -- also in den Hauptstädten Rom und Konstantinopel, dann an der Nordküste Afrikas ganz entlang (sowie auch an den Küsten Spaniens und Galliens), vor Allem in Ägypten, Syrien und Kleinasien.
1) Siehe S. 147.
Die Erben.
Shakespeare brachte auf die Bühne die Geschichte, die das englische Volk gelebt hatte; Bach und Beethoven entspriessen Stämmen, die schon den Alten durch ihr Singen aufgefallen waren. Und Mohammed? Hätte er die Araber zu einer Weltmacht erheben können, wenn sie nicht als eine der reinst gezüchteten Rassen der Erde bestimmte »über- schwängliche« Eigenschaften besessen hätten? Hätte ohne den neuen Stamm der Preussen der Grosse Kurfürst das Gebäude begründen, der grosse Friedrich ausbauen, der grosse Wilhelm vollenden können, welches jetzt Deutschland umfasst?
Das rassenlose Chaos.
Hiermit ist unsere erste Aufgabe in diesem Kapitel erledigt: wir haben eine deutliche, konkrete Vorstellung davon bekommen, was Rasse ist und was sie für das Menschengeschlecht zu bedeuten hat; wir haben auch an einigen Beispielen der Gegenwart gesehen, wie verhängnisvoll die Abwesenheit von Rasse, d. h. also das Chaos un- individualisierter, artenloser Menschenagglomerate wirkt. Wer das nun alles einsieht und darüber nachsinnt, wird allmählich erkennen lernen, was es für unsere germanische Kultur bedeuten mag, dass die auf sie herabgeerbte Kultur des Altertums, welche an wichtigen Punkten noch immer nicht allein ihre Grundlage, sondern auch ihr Gemäuer bildet, ihr nicht durch ein bestimmtes Volk vermittelt wurde, sondern durch ein nationloses, physiognomiebares Gemenge, in welchem die Bastarde das grosse Wort führten, nämlich, durch das Völkerchaos des untergehenden römischen Imperiums. Unsere gesamte geistige Entwickelung steht noch heute unter dem Fluche dieser unseligen Zwischenstufe; sie ist es, welche noch im 19. Jahrhundert den anti- nationalen, rassenfeindlichen Mächten die Waffen in die Hand giebt.
Schon vor Julius Cäsar beginnt das Chaos zu entstehen; durch Caracalla wird es zum offiziellen Prinzip des römischen Reiches er- hoben.1) So weit das Imperium reichte, so weit hat gründliche Blut- vermischung stattgefunden, doch so, dass die eigentliche Bastardierung, das heisst, wie wir jetzt wissen, die Kreuzung zwischen unverwandten oder zwischen edlen und unedlen Rassen fast ausschliesslich im süd- lichsten und im östlichsten Teil vorkam, dort, wo die Semiten mit den Indoeuropäern zusammentrafen — also in den Hauptstädten Rom und Konstantinopel, dann an der Nordküste Afrikas ganz entlang (sowie auch an den Küsten Spaniens und Galliens), vor Allem in Ägypten, Syrien und Kleinasien.
1) Siehe S. 147.
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Die Erben.
Shakespeare brachte auf die Bühne die Geschichte, die das englische
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schon den Alten durch ihr Singen aufgefallen waren. Und Mohammed?
Hätte er die Araber zu einer Weltmacht erheben können, wenn sie
nicht als eine der reinst gezüchteten Rassen der Erde bestimmte »über-
schwängliche« Eigenschaften besessen hätten? Hätte ohne den neuen
Stamm der Preussen der Grosse Kurfürst das Gebäude begründen,
der grosse Friedrich ausbauen, der grosse Wilhelm vollenden können,
welches jetzt Deutschland umfasst?
Hiermit ist unsere erste Aufgabe in diesem Kapitel erledigt:
wir haben eine deutliche, konkrete Vorstellung davon bekommen, was
Rasse ist und was sie für das Menschengeschlecht zu bedeuten hat;
wir haben auch an einigen Beispielen der Gegenwart gesehen, wie
verhängnisvoll die Abwesenheit von Rasse, d. h. also das Chaos un-
individualisierter, artenloser Menschenagglomerate wirkt. Wer das nun
alles einsieht und darüber nachsinnt, wird allmählich erkennen lernen,
was es für unsere germanische Kultur bedeuten mag, dass die auf
sie herabgeerbte Kultur des Altertums, welche an wichtigen Punkten
noch immer nicht allein ihre Grundlage, sondern auch ihr Gemäuer
bildet, ihr nicht durch ein bestimmtes Volk vermittelt wurde, sondern
durch ein nationloses, physiognomiebares Gemenge, in welchem die
Bastarde das grosse Wort führten, nämlich, durch das Völkerchaos
des untergehenden römischen Imperiums. Unsere gesamte geistige
Entwickelung steht noch heute unter dem Fluche dieser unseligen
Zwischenstufe; sie ist es, welche noch im 19. Jahrhundert den anti-
nationalen, rassenfeindlichen Mächten die Waffen in die Hand giebt.
Schon vor Julius Cäsar beginnt das Chaos zu entstehen; durch
Caracalla wird es zum offiziellen Prinzip des römischen Reiches er-
hoben. 1) So weit das Imperium reichte, so weit hat gründliche Blut-
vermischung stattgefunden, doch so, dass die eigentliche Bastardierung,
das heisst, wie wir jetzt wissen, die Kreuzung zwischen unverwandten
oder zwischen edlen und unedlen Rassen fast ausschliesslich im süd-
lichsten und im östlichsten Teil vorkam, dort, wo die Semiten mit
den Indoeuropäern zusammentrafen — also in den Hauptstädten Rom
und Konstantinopel, dann an der Nordküste Afrikas ganz entlang
(sowie auch an den Küsten Spaniens und Galliens), vor Allem in
Ägypten, Syrien und Kleinasien.
1) Siehe S. 147.
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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/319>, abgerufen am 27.11.2024.
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