Salonichi oder Sarajevo den ärmsten der Sephardim holen (grosse Reichtümer sind unter diesen Leuten sehr selten, denn sie sind makellos ehrenhaft) und stelle ihn neben einen beliebigen Baron Rothschild oder Hirsch hin: dann wird er den Unterschied gewahr werden zwischen dem von einem Monarchen oktroyierten Adel und dem durch Rasse verliehenen.
Weitere Beispiele liessen sich in Hülle und Fülle beibringen.Die fünf Grundgesetze. Ich glaube aber, wir haben schon jetzt alles beisammen, was nötig ist, um unser Wissen über Rasse systematisch zu analysieren und so die Grundprinzipien zu einem bewussten, sachgemässen Urteil zu gewinnen. Wir schliessen hier nicht von hypothetischen Urzuständen auf mögliche Folgen, sondern wir schreiten von sicheren Thatsachen auf ihre unmittelbaren Ursachen zurück. Die Ungleichheit der An- lagen selbst zwischen offenbar nahe verwandten Stämmen ist evident; ausserdem ist aber für Jeden, der genauer beobachtet, ebenso evident, dass hier und dort, während längerer oder kürzerer Zeit ein Stamm von den anderen nicht allein sich unterscheidet, sondern sie mächtig überragt, dass in ihm ein Überschwängliches an Begabung und Leistungsfähigkeit sich kundgiebt. Dass dies auf Rassenzüchtung be- ruht, habe ich durch die vorangehenden Beispiele anschaulich zu machen versucht. Was sich aus diesen Beispielen (die Jeder beliebig vermehren mag) ergiebt, gestattet nun die Entstehung solcher edler Rassen als von fünf Naturgesetzen abhängig zu erkennen.
1. Die erste, grundlegende Bedingung ist unstreitig das Vor- handensein vortrefflichen Materials. Wo es nichts giebt, verliert der König seine Rechte. Wenn Jemand aber fragt, woher kommt dieses Material? so antworte ich, ich weiss es nicht, ich bin in dieser Beziehung ebenso ignorant als wäre ich der grösste aller Gelehrten, und ich verweise den Frager auf die Worte des grossen Weltweisen unseres Jahrhunderts, Goethe: "Was nicht mehr entsteht, können wir uns als entstehend nicht denken. Das Entstandene begreifen wir nicht." Soweit unser Blick zurückreicht, sehen wir Menschen, sehen, dass sie grundverschieden in ihrer Anlage sind und sehen, dass Einige kräftigere Wachstumskeime zeigen, als Andere. Nur Eines kann man, ohne den Boden historischer Beobachtung zu verlassen, behaupten: hohe Vortrefflichkeit tritt nur durch die Veranlassung besonderer Umstände nach und nach in die Erscheinung, sie wächst durch erzwungene Bethätigung; andere Umstände können sie gänzlich verkümmern lassen. Der Kampf an dem ein von Hause aus schwaches
Das Völkerchaos.
Salonichi oder Sarajevo den ärmsten der Sephardim holen (grosse Reichtümer sind unter diesen Leuten sehr selten, denn sie sind makellos ehrenhaft) und stelle ihn neben einen beliebigen Baron Rothschild oder Hirsch hin: dann wird er den Unterschied gewahr werden zwischen dem von einem Monarchen oktroyierten Adel und dem durch Rasse verliehenen.
Weitere Beispiele liessen sich in Hülle und Fülle beibringen.Die fünf Grundgesetze. Ich glaube aber, wir haben schon jetzt alles beisammen, was nötig ist, um unser Wissen über Rasse systematisch zu analysieren und so die Grundprinzipien zu einem bewussten, sachgemässen Urteil zu gewinnen. Wir schliessen hier nicht von hypothetischen Urzuständen auf mögliche Folgen, sondern wir schreiten von sicheren Thatsachen auf ihre unmittelbaren Ursachen zurück. Die Ungleichheit der An- lagen selbst zwischen offenbar nahe verwandten Stämmen ist evident; ausserdem ist aber für Jeden, der genauer beobachtet, ebenso evident, dass hier und dort, während längerer oder kürzerer Zeit ein Stamm von den anderen nicht allein sich unterscheidet, sondern sie mächtig überragt, dass in ihm ein Überschwängliches an Begabung und Leistungsfähigkeit sich kundgiebt. Dass dies auf Rassenzüchtung be- ruht, habe ich durch die vorangehenden Beispiele anschaulich zu machen versucht. Was sich aus diesen Beispielen (die Jeder beliebig vermehren mag) ergiebt, gestattet nun die Entstehung solcher edler Rassen als von fünf Naturgesetzen abhängig zu erkennen.
1. Die erste, grundlegende Bedingung ist unstreitig das Vor- handensein vortrefflichen Materials. Wo es nichts giebt, verliert der König seine Rechte. Wenn Jemand aber fragt, woher kommt dieses Material? so antworte ich, ich weiss es nicht, ich bin in dieser Beziehung ebenso ignorant als wäre ich der grösste aller Gelehrten, und ich verweise den Frager auf die Worte des grossen Weltweisen unseres Jahrhunderts, Goethe: »Was nicht mehr entsteht, können wir uns als entstehend nicht denken. Das Entstandene begreifen wir nicht.« Soweit unser Blick zurückreicht, sehen wir Menschen, sehen, dass sie grundverschieden in ihrer Anlage sind und sehen, dass Einige kräftigere Wachstumskeime zeigen, als Andere. Nur Eines kann man, ohne den Boden historischer Beobachtung zu verlassen, behaupten: hohe Vortrefflichkeit tritt nur durch die Veranlassung besonderer Umstände nach und nach in die Erscheinung, sie wächst durch erzwungene Bethätigung; andere Umstände können sie gänzlich verkümmern lassen. Der Kampf an dem ein von Hause aus schwaches
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Das Völkerchaos.
Salonichi oder Sarajevo den ärmsten der Sephardim holen (grosse
Reichtümer sind unter diesen Leuten sehr selten, denn sie sind
makellos ehrenhaft) und stelle ihn neben einen beliebigen Baron
Rothschild oder Hirsch hin: dann wird er den Unterschied gewahr
werden zwischen dem von einem Monarchen oktroyierten Adel und
dem durch Rasse verliehenen.
Weitere Beispiele liessen sich in Hülle und Fülle beibringen.
Ich glaube aber, wir haben schon jetzt alles beisammen, was nötig
ist, um unser Wissen über Rasse systematisch zu analysieren und so
die Grundprinzipien zu einem bewussten, sachgemässen Urteil zu
gewinnen. Wir schliessen hier nicht von hypothetischen Urzuständen
auf mögliche Folgen, sondern wir schreiten von sicheren Thatsachen
auf ihre unmittelbaren Ursachen zurück. Die Ungleichheit der An-
lagen selbst zwischen offenbar nahe verwandten Stämmen ist evident;
ausserdem ist aber für Jeden, der genauer beobachtet, ebenso evident,
dass hier und dort, während längerer oder kürzerer Zeit ein Stamm
von den anderen nicht allein sich unterscheidet, sondern sie mächtig
überragt, dass in ihm ein Überschwängliches an Begabung und
Leistungsfähigkeit sich kundgiebt. Dass dies auf Rassenzüchtung be-
ruht, habe ich durch die vorangehenden Beispiele anschaulich zu
machen versucht. Was sich aus diesen Beispielen (die Jeder beliebig
vermehren mag) ergiebt, gestattet nun die Entstehung solcher edler
Rassen als von fünf Naturgesetzen abhängig zu erkennen.
Die fünf
Grundgesetze.
1. Die erste, grundlegende Bedingung ist unstreitig das Vor-
handensein vortrefflichen Materials. Wo es nichts giebt, verliert
der König seine Rechte. Wenn Jemand aber fragt, woher kommt
dieses Material? so antworte ich, ich weiss es nicht, ich bin in dieser
Beziehung ebenso ignorant als wäre ich der grösste aller Gelehrten,
und ich verweise den Frager auf die Worte des grossen Weltweisen
unseres Jahrhunderts, Goethe: »Was nicht mehr entsteht, können
wir uns als entstehend nicht denken. Das Entstandene begreifen
wir nicht.« Soweit unser Blick zurückreicht, sehen wir Menschen,
sehen, dass sie grundverschieden in ihrer Anlage sind und sehen, dass
Einige kräftigere Wachstumskeime zeigen, als Andere. Nur Eines
kann man, ohne den Boden historischer Beobachtung zu verlassen,
behaupten: hohe Vortrefflichkeit tritt nur durch die Veranlassung
besonderer Umstände nach und nach in die Erscheinung, sie wächst
durch erzwungene Bethätigung; andere Umstände können sie gänzlich
verkümmern lassen. Der Kampf an dem ein von Hause aus schwaches
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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/300>, abgerufen am 27.11.2024.
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