Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649.Christliche Leich-Predigt. Stumpfius und mit demselben Zvvingerus/ daß dersel-(d)(d) In Thea- tro vol 7. lib. 1. p. 1636. b. be/ als hochgedachter Ertzhertzog zu Oesterreich mit seinen Räthen und Officirern berathschlaget/ wie Er seinen Fein- den/ den Schweitzern/ in das Land fallen wolte/ gantz un- verhofft/ wider seinen Gebrauch/ zu ruffen angefangen ha- be: Jhr gedencket nur/ wie Jhr den Feinden in das Land fallen wollet: Aber niemand rathschlaget dar- von/ wie Jhr wieder aus ihrem Lande kommen mö- get. Daß aber diese Rede nicht vergeblich/ sondern bedenck- lich gewesen sey/ hat der Ausgangn bewiesen/ dieweil bald darauff mehr Hochermelten Ertzhertzogs Reuterey ge- schlagen worden. Dergleichen vernünfftige/ Christliche und nachdenckliche Reden hat auch unser selig Verstorbener bißweilen/ sonderlich aber in seiner letzten Kranckheut gefüh- ret/ wir den jenigen bewust/ so um und bey Jhm sind gewe- sen/ oder Jhn besuchet haben; immassen in seinem Lebens- Lauffe/ so nach der Predigt wird abgelesen werden/ dersel- ben etliche werden angeführet werden. Eine grosse Gnade ists auch/ das Gott der Herr Jhn/ nach dem Er seine Ge- sundheit und Verstand verlohren/ an diesen Fürstl[.] Sächs. Hoff gebracht hat: Da Er denn von Jhren Fürstl. Gn. Gn. allerseits lieb und werth gehalten/ mit Speise/ Tranck und Kleidung; wie auch in seiner Kranckheit mit Artzney und Labsal/ und denn mit Vnterricht und Seelen- Trost durch die Diener des Göttlichen Worts trewlich und fleissig ist versehen worden. Welches alles vielleicht unter- blieben were/ wenn Gott der Herr Jhn nicht an diesen Fürstl. Hoff gebracht/ sondern in seinem Vaterland gelas- sen hätte. Das hat Er selbst in seiner Kranckheut so wol/ als seine Gebrechligkeit erkant/ da Er doch zuvor nicht ge- stehen wollen/ daß Er ein armer gebrechlicher Mensche were/ sondern
Chriſtliche Leich-Predigt. Stumpfius und mit demſelben Zvvingerus/ daß derſel-(d)(d) In Thea- tro vol 7. lib. 1. p. 1636. b. be/ als hochgedachter Ertzhertzog zu Oeſterreich mit ſeinen Raͤthen und Officirern berathſchlaget/ wie Er ſeinen Fein- den/ den Schweitzern/ in das Land fallen wolte/ gantz un- verhofft/ wider ſeinen Gebrauch/ zu ruffen angefangen ha- be: Jhr gedencket nur/ wie Jhr den Feinden in das Land fallen wollet: Aber niemand rathſchlaget dar- von/ wie Jhr wieder aus ihrem Lande kommen moͤ- get. Daß aber dieſe Rede nicht vergeblich/ ſondern bedenck- lich geweſen ſey/ hat der Ausgangn bewieſen/ dieweil bald darauff mehr Hochermelten Ertzhertzogs Reuterey ge- ſchlagen worden. Dergleichen vernuͤnfftige/ Chriſtliche und nachdenckliche Reden hat auch unſer ſelig Verſtorbener bißweilen/ ſonderlich aber in ſeiner letzten Kranckheut gefuͤh- ret/ wir den jenigen bewuſt/ ſo um und bey Jhm ſind gewe- ſen/ oder Jhn beſuchet haben; immaſſen in ſeinem Lebens- Lauffe/ ſo nach der Predigt wird abgeleſen werden/ derſel- ben etliche werden angefuͤhret werden. Eine groſſe Gnade iſts auch/ das Gott der Herr Jhn/ nach dem Er ſeine Ge- ſundheit und Verſtand verlohren/ an dieſen Fuͤrſtl[.] Saͤchſ. Hoff gebracht hat: Da Er denn von Jhren Fuͤrſtl. Gn. Gn. allerſeits lieb und werth gehalten/ mit Speiſe/ Tranck und Kleidung; wie auch in ſeiner Kranckheit mit Artzney und Labſal/ und denn mit Vnterricht und Seelen- Troſt durch die Diener des Goͤttlichen Worts trewlich und fleiſsig iſt verſehen worden. Welches alles vielleicht unter- blieben were/ wenn Gott der Herr Jhn nicht an dieſen Fuͤrſtl. Hoff gebracht/ ſondern in ſeinem Vaterland gelaſ- ſen haͤtte. Das hat Er ſelbſt in ſeiner Kranckheut ſo wol/ als ſeine Gebrechligkeit erkant/ da Er doch zuvor nicht ge- ſtehen wollen/ daß Er ein armer gebrechlicher Menſche were/ ſondern
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Chriſtliche Leich-Predigt.
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Raͤthen und Officirern berathſchlaget/ wie Er ſeinen Fein-
den/ den Schweitzern/ in das Land fallen wolte/ gantz un-
verhofft/ wider ſeinen Gebrauch/ zu ruffen angefangen ha-
be: Jhr gedencket nur/ wie Jhr den Feinden in das
Land fallen wollet: Aber niemand rathſchlaget dar-
von/ wie Jhr wieder aus ihrem Lande kommen moͤ-
get. Daß aber dieſe Rede nicht vergeblich/ ſondern bedenck-
lich geweſen ſey/ hat der Ausgangn bewieſen/ dieweil bald
darauff mehr Hochermelten Ertzhertzogs Reuterey ge-
ſchlagen worden. Dergleichen vernuͤnfftige/ Chriſtliche und
nachdenckliche Reden hat auch unſer ſelig Verſtorbener
bißweilen/ ſonderlich aber in ſeiner letzten Kranckheut gefuͤh-
ret/ wir den jenigen bewuſt/ ſo um und bey Jhm ſind gewe-
ſen/ oder Jhn beſuchet haben; immaſſen in ſeinem Lebens-
Lauffe/ ſo nach der Predigt wird abgeleſen werden/ derſel-
ben etliche werden angefuͤhret werden. Eine groſſe Gnade
iſts auch/ das Gott der Herr Jhn/ nach dem Er ſeine Ge-
ſundheit und Verſtand verlohren/ an dieſen Fuͤrſtl. Saͤchſ.
Hoff gebracht hat: Da Er denn von Jhren Fuͤrſtl.
Gn. Gn. allerſeits lieb und werth gehalten/ mit Speiſe/
Tranck und Kleidung; wie auch in ſeiner Kranckheit mit
Artzney und Labſal/ und denn mit Vnterricht und Seelen-
Troſt durch die Diener des Goͤttlichen Worts trewlich und
fleiſsig iſt verſehen worden. Welches alles vielleicht unter-
blieben were/ wenn Gott der Herr Jhn nicht an dieſen
Fuͤrſtl. Hoff gebracht/ ſondern in ſeinem Vaterland gelaſ-
ſen haͤtte. Das hat Er ſelbſt in ſeiner Kranckheut ſo wol/
als ſeine Gebrechligkeit erkant/ da Er doch zuvor nicht ge-
ſtehen wollen/ daß Er ein armer gebrechlicher Menſche were/
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