Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.Periode der Systematik. eingerichtet, daß Thiere vorkommen, deren Vorderzehen verbunden,deren Hinterzehen gespalten sind. Das zweite Kapitel der Füßigen umfaßt die Zweifüßer, und zwar außer den befiederten Vögeln, -- welche hier offenbar auch nur der systematischen Vollständigkeit wegen in solche mit freien Zehen, und zwar mit zwei, drei, vier, fünf und sechs (!) Zehen, in solche mit verbundenen und solche mit anomalen Füßen getheilt werden, -- noch die "glatten" Seelöwen und Verwandte und die behaarten: Meerkalb, Manati u. s. w. Das dritte Kapitel, der Vielfüßigen, endlich enthält in der ersten Section die Gepanzerten, nämlich Krebse und Scorpione, in der zweiten die Insecten, bei deren Eintheilung auch nur auf Vorhandensein und Zahl der Flügel und Füße geachtet wird. In gleich fremdartiger Reihe und Verbindung treten die Gruppen der Fußlosen entgegen. Klein theilt dieselben in vier Kapitel: Kriechthiere, Flossenthiere, Strahlthiere und anomale Formen. Zu den ersten, von ihm Reptilien genannten, gehören als erste Classe die nackten Würmer und nackten Schnecken; zur zweiten die "häutigen" oder mit Exuvien versehenen, dies sind die Schlangen; zur dritten die Schalthiere. Das zweite Kapitel umfaßt die Fische, welche er in mit Lungen und mit Kiemen athmende eintheilt. Im dritten Kapitel, dessen Bildung nicht durch Erfassung eines strahligen Ge- sammtbaues, sondern durch äußere Aehnlichkeit mit strahliger Anord- nung veranlaßt wurde (denn die Echinen stehen bei den Schalthieren) finden sich Seesterne neben den Tintenfischen, natürlich den nackten (denn Argonauta gehört zu den Schalthieren). Das vierte Kapitel endlich umfaßt Formen, denen der Charakter des Thieres "kaum und nicht einmal kaum" beigelegt werden kann, nämlich Holothurien, See- federn, Meernesseln und Aehnliches. Es würde müßig sein, die Un- haltbarkeit einer derartigen Eintheilung hier erst noch mit wissenschaft- lichen Gründen darlegen zu wollen. Mit dem weiter verbreiteten Interesse an den thierischen Formen war auch das Bedürfniß erwacht, sich schnell unter ihnen orientiren zu können. Jede Anordnung, welche dieser Forderung einigermaßen zu entsprechen schien, wurde dankbar begrüßt. So fand auch Klein's System Anhänger und Vertheidiger, sogar Linne gegenüber, dessen System schon in seiner ersten Form, Periode der Syſtematik. eingerichtet, daß Thiere vorkommen, deren Vorderzehen verbunden,deren Hinterzehen geſpalten ſind. Das zweite Kapitel der Füßigen umfaßt die Zweifüßer, und zwar außer den befiederten Vögeln, — welche hier offenbar auch nur der ſyſtematiſchen Vollſtändigkeit wegen in ſolche mit freien Zehen, und zwar mit zwei, drei, vier, fünf und ſechs (!) Zehen, in ſolche mit verbundenen und ſolche mit anomalen Füßen getheilt werden, — noch die „glatten“ Seelöwen und Verwandte und die behaarten: Meerkalb, Manati u. ſ. w. Das dritte Kapitel, der Vielfüßigen, endlich enthält in der erſten Section die Gepanzerten, nämlich Krebſe und Scorpione, in der zweiten die Inſecten, bei deren Eintheilung auch nur auf Vorhandenſein und Zahl der Flügel und Füße geachtet wird. In gleich fremdartiger Reihe und Verbindung treten die Gruppen der Fußloſen entgegen. Klein theilt dieſelben in vier Kapitel: Kriechthiere, Floſſenthiere, Strahlthiere und anomale Formen. Zu den erſten, von ihm Reptilien genannten, gehören als erſte Claſſe die nackten Würmer und nackten Schnecken; zur zweiten die „häutigen“ oder mit Exuvien verſehenen, dies ſind die Schlangen; zur dritten die Schalthiere. Das zweite Kapitel umfaßt die Fiſche, welche er in mit Lungen und mit Kiemen athmende eintheilt. Im dritten Kapitel, deſſen Bildung nicht durch Erfaſſung eines ſtrahligen Ge- ſammtbaues, ſondern durch äußere Aehnlichkeit mit ſtrahliger Anord- nung veranlaßt wurde (denn die Echinen ſtehen bei den Schalthieren) finden ſich Seeſterne neben den Tintenfiſchen, natürlich den nackten (denn Argonauta gehört zu den Schalthieren). Das vierte Kapitel endlich umfaßt Formen, denen der Charakter des Thieres „kaum und nicht einmal kaum“ beigelegt werden kann, nämlich Holothurien, See- federn, Meerneſſeln und Aehnliches. Es würde müßig ſein, die Un- haltbarkeit einer derartigen Eintheilung hier erſt noch mit wiſſenſchaft- lichen Gründen darlegen zu wollen. Mit dem weiter verbreiteten Intereſſe an den thieriſchen Formen war auch das Bedürfniß erwacht, ſich ſchnell unter ihnen orientiren zu können. Jede Anordnung, welche dieſer Forderung einigermaßen zu entſprechen ſchien, wurde dankbar begrüßt. 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Periode der Syſtematik.
eingerichtet, daß Thiere vorkommen, deren Vorderzehen verbunden,
deren Hinterzehen geſpalten ſind. Das zweite Kapitel der Füßigen
umfaßt die Zweifüßer, und zwar außer den befiederten Vögeln, —
welche hier offenbar auch nur der ſyſtematiſchen Vollſtändigkeit wegen
in ſolche mit freien Zehen, und zwar mit zwei, drei, vier, fünf und
ſechs (!) Zehen, in ſolche mit verbundenen und ſolche mit anomalen
Füßen getheilt werden, — noch die „glatten“ Seelöwen und Verwandte
und die behaarten: Meerkalb, Manati u. ſ. w. Das dritte Kapitel,
der Vielfüßigen, endlich enthält in der erſten Section die Gepanzerten,
nämlich Krebſe und Scorpione, in der zweiten die Inſecten, bei deren
Eintheilung auch nur auf Vorhandenſein und Zahl der Flügel und
Füße geachtet wird. In gleich fremdartiger Reihe und Verbindung
treten die Gruppen der Fußloſen entgegen. Klein theilt dieſelben in
vier Kapitel: Kriechthiere, Floſſenthiere, Strahlthiere und anomale
Formen. Zu den erſten, von ihm Reptilien genannten, gehören als
erſte Claſſe die nackten Würmer und nackten Schnecken; zur zweiten
die „häutigen“ oder mit Exuvien verſehenen, dies ſind die Schlangen;
zur dritten die Schalthiere. Das zweite Kapitel umfaßt die Fiſche,
welche er in mit Lungen und mit Kiemen athmende eintheilt. Im dritten
Kapitel, deſſen Bildung nicht durch Erfaſſung eines ſtrahligen Ge-
ſammtbaues, ſondern durch äußere Aehnlichkeit mit ſtrahliger Anord-
nung veranlaßt wurde (denn die Echinen ſtehen bei den Schalthieren)
finden ſich Seeſterne neben den Tintenfiſchen, natürlich den nackten
(denn Argonauta gehört zu den Schalthieren). Das vierte Kapitel
endlich umfaßt Formen, denen der Charakter des Thieres „kaum und
nicht einmal kaum“ beigelegt werden kann, nämlich Holothurien, See-
federn, Meerneſſeln und Aehnliches. Es würde müßig ſein, die Un-
haltbarkeit einer derartigen Eintheilung hier erſt noch mit wiſſenſchaft-
lichen Gründen darlegen zu wollen. Mit dem weiter verbreiteten
Intereſſe an den thieriſchen Formen war auch das Bedürfniß erwacht,
ſich ſchnell unter ihnen orientiren zu können. Jede Anordnung, welche
dieſer Forderung einigermaßen zu entſprechen ſchien, wurde dankbar
begrüßt. So fand auch Klein's Syſtem Anhänger und Vertheidiger,
ſogar Linné gegenüber, deſſen Syſtem ſchon in ſeiner erſten Form,
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