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Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.

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Periode der encyklopädischen Darstellungen.
(Gründer der botanischen Gärten in Florenz und Pisa) beim Mond-
fisch, den Daniel Barbarus beim Ammodytes an. Die Beschreibungen
geben nach einem ziemlich gleichmäßig bei allen einzelnen Formen
wiederkehrenden Schema zunächst die Namen mit dem Versuch, die im
Aristoteles und Plinius vorkommenden Bezeichnungen auf bestimmte
Fische zu beziehen. Dann folgt die Beschreibung der Art selbst. Dabei
findet sich oft, wie bei Belon, die Schilderung einzelner Eingeweide,
wie sich Salviani in der Vertheidigung gegen Rondelet rühmt, schon
Jahre lang Zergliederungen von Fischen ausgeübt zu haben. Die Be-
schreibungen sind aber durchaus nicht genügend, mit Sicherheit die
Arten überall wiederzuerkennen, da es eben noch an der Technik der
Systematisation fehlt. Meist schließen sich dann Notizen über den
Fundort an. Bemerkungen über die Natur, Zeit und Verhältnisse des
Laichens, Lebensweise und Aehnliches machen den Beschluß des eigent-
lich naturgeschichtlichen Theils der Schilderung, dem aber fast überall
noch Rubriken über die Aufbewahrungs- und Zubereitungsweise des
Fisches, über seinen Werth als Gericht bei Tafel, sowie über seine Be-
deutung als Nahrungs- und Heilmittel angehängt sind. Die meisten
von Salviani erwähnten Arten aus dem von ihm durchsuchten fauni-
stischen Gebiete sind zwar von alten Schriftstellern erwähnt worden,
doch beziehen sich einige seiner Schilderungen auf Formen, welche er
als den Alten unbekannt nur mit der Vulgärbezeichnung einführt.
Hierdurch hat er die Zahl der beschriebenen Fische um ein paar For-
men vermehrt. Doch ist die Bestimmung derselben aus den mehrfach
angeführten Gründen nicht immer leicht und wird nur durch die ziem-
lich enge Begrenzung des Gebietes unterstützt, dem er seine Fische ent-
nahm. Es sind fast alles mittelmeerische oder adriatische Arten. Sal-
viani
schickt der Aufzählung der einzelnen Arten weder eine allgemeine
Einleitung noch irgend ein Wort zur Begründung der von ihm ge-
wählten Reihenfolge voraus. Nur wo er auf den Hammerhai die
übrigen Haifische folgen läßt, gibt er einen kurzen einleitenden Abschnitt
über die Knorpelfische, von denen er aber die Zygaena ausschließt.
Dann schaltet er ein paar allgemeine Worte über die platten Knorpel-
fische ein, beginnt aber deren Reihe, wie alle seine Zeitgenossen, mit

Periode der encyklopädiſchen Darſtellungen.
(Gründer der botaniſchen Gärten in Florenz und Piſa) beim Mond-
fiſch, den Daniel Barbarus beim Ammodytes an. Die Beſchreibungen
geben nach einem ziemlich gleichmäßig bei allen einzelnen Formen
wiederkehrenden Schema zunächſt die Namen mit dem Verſuch, die im
Ariſtoteles und Plinius vorkommenden Bezeichnungen auf beſtimmte
Fiſche zu beziehen. Dann folgt die Beſchreibung der Art ſelbſt. Dabei
findet ſich oft, wie bei Belon, die Schilderung einzelner Eingeweide,
wie ſich Salviani in der Vertheidigung gegen Rondelet rühmt, ſchon
Jahre lang Zergliederungen von Fiſchen ausgeübt zu haben. Die Be-
ſchreibungen ſind aber durchaus nicht genügend, mit Sicherheit die
Arten überall wiederzuerkennen, da es eben noch an der Technik der
Syſtematiſation fehlt. Meiſt ſchließen ſich dann Notizen über den
Fundort an. Bemerkungen über die Natur, Zeit und Verhältniſſe des
Laichens, Lebensweiſe und Aehnliches machen den Beſchluß des eigent-
lich naturgeſchichtlichen Theils der Schilderung, dem aber faſt überall
noch Rubriken über die Aufbewahrungs- und Zubereitungsweiſe des
Fiſches, über ſeinen Werth als Gericht bei Tafel, ſowie über ſeine Be-
deutung als Nahrungs- und Heilmittel angehängt ſind. Die meiſten
von Salviani erwähnten Arten aus dem von ihm durchſuchten fauni-
ſtiſchen Gebiete ſind zwar von alten Schriftſtellern erwähnt worden,
doch beziehen ſich einige ſeiner Schilderungen auf Formen, welche er
als den Alten unbekannt nur mit der Vulgärbezeichnung einführt.
Hierdurch hat er die Zahl der beſchriebenen Fiſche um ein paar For-
men vermehrt. Doch iſt die Beſtimmung derſelben aus den mehrfach
angeführten Gründen nicht immer leicht und wird nur durch die ziem-
lich enge Begrenzung des Gebietes unterſtützt, dem er ſeine Fiſche ent-
nahm. Es ſind faſt alles mittelmeeriſche oder adriatiſche Arten. Sal-
viani
ſchickt der Aufzählung der einzelnen Arten weder eine allgemeine
Einleitung noch irgend ein Wort zur Begründung der von ihm ge-
wählten Reihenfolge voraus. Nur wo er auf den Hammerhai die
übrigen Haifiſche folgen läßt, gibt er einen kurzen einleitenden Abſchnitt
über die Knorpelfiſche, von denen er aber die Zygaena ausſchließt.
Dann ſchaltet er ein paar allgemeine Worte über die platten Knorpel-
fiſche ein, beginnt aber deren Reihe, wie alle ſeine Zeitgenoſſen, mit

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[360/0371] Periode der encyklopädiſchen Darſtellungen. (Gründer der botaniſchen Gärten in Florenz und Piſa) beim Mond- fiſch, den Daniel Barbarus beim Ammodytes an. Die Beſchreibungen geben nach einem ziemlich gleichmäßig bei allen einzelnen Formen wiederkehrenden Schema zunächſt die Namen mit dem Verſuch, die im Ariſtoteles und Plinius vorkommenden Bezeichnungen auf beſtimmte Fiſche zu beziehen. Dann folgt die Beſchreibung der Art ſelbſt. Dabei findet ſich oft, wie bei Belon, die Schilderung einzelner Eingeweide, wie ſich Salviani in der Vertheidigung gegen Rondelet rühmt, ſchon Jahre lang Zergliederungen von Fiſchen ausgeübt zu haben. Die Be- ſchreibungen ſind aber durchaus nicht genügend, mit Sicherheit die Arten überall wiederzuerkennen, da es eben noch an der Technik der Syſtematiſation fehlt. Meiſt ſchließen ſich dann Notizen über den Fundort an. Bemerkungen über die Natur, Zeit und Verhältniſſe des Laichens, Lebensweiſe und Aehnliches machen den Beſchluß des eigent- lich naturgeſchichtlichen Theils der Schilderung, dem aber faſt überall noch Rubriken über die Aufbewahrungs- und Zubereitungsweiſe des Fiſches, über ſeinen Werth als Gericht bei Tafel, ſowie über ſeine Be- deutung als Nahrungs- und Heilmittel angehängt ſind. Die meiſten von Salviani erwähnten Arten aus dem von ihm durchſuchten fauni- ſtiſchen Gebiete ſind zwar von alten Schriftſtellern erwähnt worden, doch beziehen ſich einige ſeiner Schilderungen auf Formen, welche er als den Alten unbekannt nur mit der Vulgärbezeichnung einführt. Hierdurch hat er die Zahl der beſchriebenen Fiſche um ein paar For- men vermehrt. Doch iſt die Beſtimmung derſelben aus den mehrfach angeführten Gründen nicht immer leicht und wird nur durch die ziem- lich enge Begrenzung des Gebietes unterſtützt, dem er ſeine Fiſche ent- nahm. Es ſind faſt alles mittelmeeriſche oder adriatiſche Arten. Sal- viani ſchickt der Aufzählung der einzelnen Arten weder eine allgemeine Einleitung noch irgend ein Wort zur Begründung der von ihm ge- wählten Reihenfolge voraus. Nur wo er auf den Hammerhai die übrigen Haifiſche folgen läßt, gibt er einen kurzen einleitenden Abſchnitt über die Knorpelfiſche, von denen er aber die Zygaena ausſchließt. Dann ſchaltet er ein paar allgemeine Worte über die platten Knorpel- fiſche ein, beginnt aber deren Reihe, wie alle ſeine Zeitgenoſſen, mit

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Zitationshilfe: Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_zoologie_1872/371>, abgerufen am 22.11.2024.