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Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.

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Periode der encyklopädischen Darstellungen.
man 36 Blätter Seefische (in drei Theilen mit lateinischem und fran-
zösischem Titel zu 12 Blatt), 24 Blätter Flußfische und noch sieben
Blätter mit mehreren Fischen; außerdem 12 Blatt Vögel47). Der im
Anfange des siebzehnten Jahrhunderts in Paris lebende Kupferstecher
Peter Firens hat gleichfalls Thierbilder geliefert; ob nur Fische oder
auch andere Thiere ist nach den zu ermittelnden Angaben nicht sicher48).
Endlich ist noch des Italieners Antonio Tempesta (in Florenz
1555 geboren und 1630 gestorben) zu gedenken. Nach seinem Tode
erschien in Rom eine Sammlung von 204 Thierblättern von ihm49).
Die dem später zu erwähnenden Werke über Vögeljagd von Olina bei-
gegebenen Abbildungen sind von ihm radirt. Er hat zahlreiche Jagden,
Thierkämpfe, Pferde und Vögel gezeichnet und gestochen (mehrere sei-
ner Vogelabbildungen sind von Villamena und von Maggi gestochen.

Man sollte nun wohl die hier genannten Darstellungen charakte-
risiren, mit einander vergleichen und den Fortschritt im Ganzen und
Einzelnen nachzuweisen suchen. Doch muß von einer solchen Uebersicht,
welche ebenso die Kunstgeschichte als die Geschichte der Zoologie interes-
siren würde, abgesehen werden, da sie nur unter Vorlage der betreffenden,
zum Theil seltnen und schwer zu beschaffenden Blätter auszuführen ist.

Sämmtliche hier aufgezählte Abbildungen (es dürften deren wohl
noch mehr existiren) stellen Wirbelthiere dar (zwei Blätter Insecten
ausgenommen). Bei diesen wurde das Auge des Künstlers durch die
größere Vertrautheit mit den wiederzugebenden Formen sicherer geleitet

47) Als
holländischen Thierzeichner nennt man auch einen Marcus Ge-
rardus
aus Brügge, von dem 1583 21 Blätter Vierfüßer erschienen.
48) Banks besaß nur 19 Blätter Piscium vivae icones incisae et editae
a Petro Firens.
Nach Brünnich (Progres de l'histoire naturelle etc. en Dan-
nemarc etc. Copenhague, 1783. p. 124
) findet sich in dem
"Catalogue de Mr.
Davila" T. 3. p. 226
(wohl der von Rome de
l'Isle
herausgegebene Katalog)
ein Werk bezeichnet: Piscium, quadrupedum, avium vivae icones in aes in-
cisae et editae a. P. Firens.
Firens ist auch als Pflanzenzeichner bekannt.
Auch das
Bilderwerk des Beslerschen Museums (Fasciculus rariorum und
Continuatio ra-
riorum et aspectu dignorum varii generis quae collegit et in aes incidi curavit
Basil. Besler. Nürnb.
1616 und 1622) enthält Thierabbildungen ohne
Stecherna-
men. Die Tafeln wurden zu dem Gazophylacium des Mich. Aug.
Besler
benutzt.
49) Nova raccolta de li animali piu curiosi del mondo. Roma,
1650.

Periode der encyklopädiſchen Darſtellungen.
man 36 Blätter Seefiſche (in drei Theilen mit lateiniſchem und fran-
zöſiſchem Titel zu 12 Blatt), 24 Blätter Flußfiſche und noch ſieben
Blätter mit mehreren Fiſchen; außerdem 12 Blatt Vögel47). Der im
Anfange des ſiebzehnten Jahrhunderts in Paris lebende Kupferſtecher
Peter Firens hat gleichfalls Thierbilder geliefert; ob nur Fiſche oder
auch andere Thiere iſt nach den zu ermittelnden Angaben nicht ſicher48).
Endlich iſt noch des Italieners Antonio Tempeſta (in Florenz
1555 geboren und 1630 geſtorben) zu gedenken. Nach ſeinem Tode
erſchien in Rom eine Sammlung von 204 Thierblättern von ihm49).
Die dem ſpäter zu erwähnenden Werke über Vögeljagd von Olina bei-
gegebenen Abbildungen ſind von ihm radirt. Er hat zahlreiche Jagden,
Thierkämpfe, Pferde und Vögel gezeichnet und geſtochen (mehrere ſei-
ner Vogelabbildungen ſind von Villamena und von Maggi geſtochen.

Man ſollte nun wohl die hier genannten Darſtellungen charakte-
riſiren, mit einander vergleichen und den Fortſchritt im Ganzen und
Einzelnen nachzuweiſen ſuchen. Doch muß von einer ſolchen Ueberſicht,
welche ebenſo die Kunſtgeſchichte als die Geſchichte der Zoologie intereſ-
ſiren würde, abgeſehen werden, da ſie nur unter Vorlage der betreffenden,
zum Theil ſeltnen und ſchwer zu beſchaffenden Blätter auszuführen iſt.

Sämmtliche hier aufgezählte Abbildungen (es dürften deren wohl
noch mehr exiſtiren) ſtellen Wirbelthiere dar (zwei Blätter Inſecten
ausgenommen). Bei dieſen wurde das Auge des Künſtlers durch die
größere Vertrautheit mit den wiederzugebenden Formen ſicherer geleitet

47) Als
holländiſchen Thierzeichner nennt man auch einen Marcus Ge-
rardus
aus Brügge, von dem 1583 21 Blätter Vierfüßer erſchienen.
48) Banks beſaß nur 19 Blätter Piscium vivae icones incisae et editae
a Petro Firens.
Nach Brünnich (Progrès de l'histoire naturelle etc. en Dan-
nemarc etc. Copenhague, 1783. p. 124
) findet ſich in dem
»Catalogue de Mr.
Davila« T. 3. p. 226
(wohl der von Romé de
l'Isle
herausgegebene Katalog)
ein Werk bezeichnet: Piscium, quadrupedum, avium vivae icones in aes in-
cisae et editae a. P. Firens.
Firens iſt auch als Pflanzenzeichner bekannt.
Auch das
Bilderwerk des Beſlerſchen Muſeums (Fasciculus rariorum und
Continuatio ra-
riorum et aspectu dignorum varii generis quae collegit et in aes incidi curavit
Basil. Besler. Nürnb.
1616 und 1622) enthält Thierabbildungen ohne
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men. Die Tafeln wurden zu dem Gazophylacium des Mich. Aug.
Besler
benutzt.
49) Nova raccolta de li animali piu curiosi del mondo. Roma,
1650.
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[320/0331] Periode der encyklopädiſchen Darſtellungen. man 36 Blätter Seefiſche (in drei Theilen mit lateiniſchem und fran- zöſiſchem Titel zu 12 Blatt), 24 Blätter Flußfiſche und noch ſieben Blätter mit mehreren Fiſchen; außerdem 12 Blatt Vögel 47). Der im Anfange des ſiebzehnten Jahrhunderts in Paris lebende Kupferſtecher Peter Firens hat gleichfalls Thierbilder geliefert; ob nur Fiſche oder auch andere Thiere iſt nach den zu ermittelnden Angaben nicht ſicher 48). Endlich iſt noch des Italieners Antonio Tempeſta (in Florenz 1555 geboren und 1630 geſtorben) zu gedenken. Nach ſeinem Tode erſchien in Rom eine Sammlung von 204 Thierblättern von ihm 49). Die dem ſpäter zu erwähnenden Werke über Vögeljagd von Olina bei- gegebenen Abbildungen ſind von ihm radirt. Er hat zahlreiche Jagden, Thierkämpfe, Pferde und Vögel gezeichnet und geſtochen (mehrere ſei- ner Vogelabbildungen ſind von Villamena und von Maggi geſtochen. Man ſollte nun wohl die hier genannten Darſtellungen charakte- riſiren, mit einander vergleichen und den Fortſchritt im Ganzen und Einzelnen nachzuweiſen ſuchen. Doch muß von einer ſolchen Ueberſicht, welche ebenſo die Kunſtgeſchichte als die Geſchichte der Zoologie intereſ- ſiren würde, abgeſehen werden, da ſie nur unter Vorlage der betreffenden, zum Theil ſeltnen und ſchwer zu beſchaffenden Blätter auszuführen iſt. Sämmtliche hier aufgezählte Abbildungen (es dürften deren wohl noch mehr exiſtiren) ſtellen Wirbelthiere dar (zwei Blätter Inſecten ausgenommen). Bei dieſen wurde das Auge des Künſtlers durch die größere Vertrautheit mit den wiederzugebenden Formen ſicherer geleitet 47) Als holländiſchen Thierzeichner nennt man auch einen Marcus Ge- rardus aus Brügge, von dem 1583 21 Blätter Vierfüßer erſchienen. 48) Banks beſaß nur 19 Blätter Piscium vivae icones incisae et editae a Petro Firens. Nach Brünnich (Progrès de l'histoire naturelle etc. en Dan- nemarc etc. Copenhague, 1783. p. 124) findet ſich in dem »Catalogue de Mr. Davila« T. 3. p. 226 (wohl der von Romé de l'Isle herausgegebene Katalog) ein Werk bezeichnet: Piscium, quadrupedum, avium vivae icones in aes in- cisae et editae a. P. Firens. Firens iſt auch als Pflanzenzeichner bekannt. Auch das Bilderwerk des Beſlerſchen Muſeums (Fasciculus rariorum und Continuatio ra- riorum et aspectu dignorum varii generis quae collegit et in aes incidi curavit Basil. Besler. Nürnb. 1616 und 1622) enthält Thierabbildungen ohne Stecherna- men. Die Tafeln wurden zu dem Gazophylacium des Mich. Aug. Besler benutzt. 49) Nova raccolta de li animali piu curiosi del mondo. Roma, 1650.

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Zitationshilfe: Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_zoologie_1872/331>, abgerufen am 25.11.2024.