Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.
163) in der Historia Hierosolimitana, abgedruckt in den Gesta Dei per Francos. Hanoviae, 1611. p. 1112. 164) Ramusio, Secondo Volume delle navigatione et viaggi. Venetia, 1574. fol. 248 V. "pomi violati e tondi alla guisa di una zucca, da quali quando sono maturi esce fuori un' uccello". Dieselbe Geschichte erwähnt bei gleicher Gelegenheit Sir John Maundeville, the voiage and travaile etc. ed. by J. O. Halliwell. London, 1839. p. 264. 165) Mich. Maier, Tract. de volucri arborea absque patre et matre
in insulis Orcadum forma anserculorum proveniente. Francofurti, 1619. Michael Mayer war Leibarzt Rudolph's II und wurde als solcher Pfalzgraf. Einen Auszug aus seiner Schrift gab Joh. Johnstonus, Thaumatographia naturalis Amstelod. 1661. p. 277-292. Die Stelle im Plutarch findet sich: Ausgabe von Reiske. Bd. 8. S. 521. Dela Faille führt in einem Aufsatz (Mem. pres. Acad. d. Scienc. Paris T. 9. 1780. p. 331.) Plinius und Aelian als Gewährsmänner an; in beiden findet sich nichts einschlägliches.
163) in der Historia Hierosolimitana, abgedruckt in den Gesta Dei per Francos. Hanoviae, 1611. p. 1112. 164) Ramusio, Secondo Volume delle navigatione et viaggi. Venetia, 1574. fol. 248 V. „pomi violati e tondi alla guisa di una zucca, da quali quando sono maturi esce fuori un' uccello“. Dieſelbe Geſchichte erwähnt bei gleicher Gelegenheit Sir John Maundeville, the voiage and travaile etc. ed. by J. O. Halliwell. London, 1839. p. 264. 165) Mich. Maier, Tract. de volucri arborea absque patre et matre
in insulis Orcadum forma anserculorum proveniente. Francofurti, 1619. Michael Mayer war Leibarzt Rudolph's II und wurde als ſolcher Pfalzgraf. Einen Auszug aus ſeiner Schrift gab Joh. Johnstonus, Thaumatographia naturalis Amstelod. 1661. p. 277-292. Die Stelle im Plutarch findet ſich: Ausgabe von Reiske. Bd. 8. S. 521. Dela Faille führt in einem Aufſatz (Mém. prés. Acad. d. Scienc. Paris T. 9. 1780. p. 331.) Plinius und Aelian als Gewährsmänner an; in beiden findet ſich nichts einſchlägliches. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#g"><pb facs="#f0203" n="192"/><fw place="top" type="header">Die Zoologie des Mittelalters.</fw><lb/> Vitriaco</hi> auf Bäumen entſtehen (ſtarb 1240)<note place="foot" n="163)">in der <hi rendition="#aq">Historia Hierosolimitana,</hi> abgedruckt in den <hi rendition="#aq">Gesta Dei per<lb/> Francos. Hanoviae, 1611. p. 1112.</hi></note>. Hier wird überall<lb/> eine beſtimmte Oertlichkeit angegeben und einer Erwähnung dieſer Vögel<lb/> bei früheren Schriftſtellern nicht gedacht. Auch erwähnt noch ſpäter der<lb/> im Jahre 1331 geſtorbene <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118786709">Odoricus</persName> von Pordenone</hi> (<hi rendition="#aq">de Porta<lb/> Naonis,</hi> auch von <placeName>Udine</placeName> genannt), daß ihn das in der Tartarei geſehene<lb/> ſogenannte vegetabiliſche Lamm an die Baumvögel in Schottland erin-<lb/> nert habe<note place="foot" n="164)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/128993456">Ramusio</persName></hi>, Secondo Volume delle navigatione et viaggi. Venetia,<lb/> 1574. fol. 248 V. „pomi violati e tondi alla guisa di una zucca, da quali<lb/> quando sono maturi esce fuori un' uccello“.</hi> Dieſelbe Geſchichte erwähnt bei<lb/> gleicher Gelegenheit <hi rendition="#aq">Sir <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118730606">John <hi rendition="#g">Maundeville</hi></persName>, the voiage and travaile etc. ed.<lb/> by <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119506556">J. O. <hi rendition="#g">Halliwell</hi></persName>. London, 1839. p. 264.</hi></note>. Der erſte Schriftſteller, welcher ſich für die Erzählung<lb/> auf ältere Quellen beruft, iſt der ſpäter ausführlich zu beſprechende<lb/><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118802003">Thomas</persName> von Cantimpré</hi>. Er ſagt ausdrücklich, „die Barliaten<lb/> wachſen, wie <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118650130">Ariſtoteles</persName> ſagt, auf Bäumen; es ſind die Vögel welche<lb/> das Volk <hi rendition="#aq">barnescas</hi> nennt“. Im <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118650130">Ariſtoteles</persName> findet ſich keine auf die<lb/> Fabel ſich beziehende Angabe; man könnte höchſtens die Behauptung<lb/> des <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118650130">Ariſtoteles</persName> hier anführen wollen, daß Inſecten in faulendem Holze<lb/> entſtänden. Daß der Gedanke an Inſecten nicht etwa weit hergeholt<lb/> iſt, beweiſt ein Citat bei <hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119287064">Michael Mayer</persName></hi>, welcher ſagt, <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118595237">Plutarch</persName><lb/> habe in dem Tractate über die Frage, ob das Ei älter ſei als die Henne,<lb/> ſolcher Vögel Erwähnung gethan. <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118595237">Plutarch</persName> ſpricht aber in der einzigen<lb/> hierher zu beziehenden Stelle dieſer Schrift allein von der Entſtehung<lb/> von Inſecten aus oder in Bäumen, welche nun wohl, wie es oben für<lb/> Bienen und Ameiſen mitgetheilt wurde, als Vögel bezeichnet worden<lb/> ſein können<note place="foot" n="165)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119287064">Mich. Maier</persName></hi>, Tract. de volucri arborea absque patre et matre<lb/> in insulis Orcadum forma anserculorum proveniente. Francofurti, 1619.</hi><lb/><hi rendition="#g"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/119287064">Michael Mayer</persName></hi> war Leibarzt Rudolph's II und wurde als ſolcher Pfalzgraf.<lb/> Einen Auszug aus ſeiner Schrift gab <hi rendition="#aq">Joh. <hi rendition="#g">Johnstonus</hi>, Thaumatographia<lb/> naturalis Amstelod. 1661. p. 277-292.</hi> Die Stelle im <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118595237">Plutarch</persName> findet ſich:<lb/> Ausgabe von Reiske. Bd. 8. S. 521. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Dela Faille</hi></hi> führt in einem Aufſatz<lb/> (<hi rendition="#aq">Mém. prés. Acad. d. Scienc. Paris T. 9. 1780. p. 331.</hi>) <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118595083">Plinius</persName> und <persName ref="http://d-nb.info/gnd/119160285">Aelian</persName><lb/> als Gewährsmänner an; in beiden findet ſich nichts einſchlägliches.</note>. Es erzählt übrigens <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118802003">Thomas</persName> von Cantimpré auch,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [192/0203]
Die Zoologie des Mittelalters.
Vitriaco auf Bäumen entſtehen (ſtarb 1240) 163). Hier wird überall
eine beſtimmte Oertlichkeit angegeben und einer Erwähnung dieſer Vögel
bei früheren Schriftſtellern nicht gedacht. Auch erwähnt noch ſpäter der
im Jahre 1331 geſtorbene Odoricus von Pordenone (de Porta
Naonis, auch von Udine genannt), daß ihn das in der Tartarei geſehene
ſogenannte vegetabiliſche Lamm an die Baumvögel in Schottland erin-
nert habe 164). Der erſte Schriftſteller, welcher ſich für die Erzählung
auf ältere Quellen beruft, iſt der ſpäter ausführlich zu beſprechende
Thomas von Cantimpré. Er ſagt ausdrücklich, „die Barliaten
wachſen, wie Ariſtoteles ſagt, auf Bäumen; es ſind die Vögel welche
das Volk barnescas nennt“. Im Ariſtoteles findet ſich keine auf die
Fabel ſich beziehende Angabe; man könnte höchſtens die Behauptung
des Ariſtoteles hier anführen wollen, daß Inſecten in faulendem Holze
entſtänden. Daß der Gedanke an Inſecten nicht etwa weit hergeholt
iſt, beweiſt ein Citat bei Michael Mayer, welcher ſagt, Plutarch
habe in dem Tractate über die Frage, ob das Ei älter ſei als die Henne,
ſolcher Vögel Erwähnung gethan. Plutarch ſpricht aber in der einzigen
hierher zu beziehenden Stelle dieſer Schrift allein von der Entſtehung
von Inſecten aus oder in Bäumen, welche nun wohl, wie es oben für
Bienen und Ameiſen mitgetheilt wurde, als Vögel bezeichnet worden
ſein können 165). Es erzählt übrigens Thomas von Cantimpré auch,
163) in der Historia Hierosolimitana, abgedruckt in den Gesta Dei per
Francos. Hanoviae, 1611. p. 1112.
164) Ramusio, Secondo Volume delle navigatione et viaggi. Venetia,
1574. fol. 248 V. „pomi violati e tondi alla guisa di una zucca, da quali
quando sono maturi esce fuori un' uccello“. Dieſelbe Geſchichte erwähnt bei
gleicher Gelegenheit Sir John Maundeville, the voiage and travaile etc. ed.
by J. O. Halliwell. London, 1839. p. 264.
165) Mich. Maier, Tract. de volucri arborea absque patre et matre
in insulis Orcadum forma anserculorum proveniente. Francofurti, 1619.
Michael Mayer war Leibarzt Rudolph's II und wurde als ſolcher Pfalzgraf.
Einen Auszug aus ſeiner Schrift gab Joh. Johnstonus, Thaumatographia
naturalis Amstelod. 1661. p. 277-292. Die Stelle im Plutarch findet ſich:
Ausgabe von Reiske. Bd. 8. S. 521. Dela Faille führt in einem Aufſatz
(Mém. prés. Acad. d. Scienc. Paris T. 9. 1780. p. 331.) Plinius und Aelian
als Gewährsmänner an; in beiden findet ſich nichts einſchlägliches.
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