Fleckenausbringungskunst, Physiognomik und einen Theil der natür- lichen Magie"92).
Das spätere Hauptwerk über Zoologie ist das Hayat ul-Haywan das Leben der Thiere, von Abulbeka Muhammed Remaleddin el-Damiri, welcher 1405 in Kahira starb. Er hat hiervon selbst eine größere und eine kleinere Ausgabe besorgt, von denen die er- stere 1371 vollendet wurde. Das vielfach von Bochart benutzte und in einzelnen Stücken von Tychsen und S. de Sacy veröffent- lichte Werk ist vor Kurzem vollständig gedruckt worden93). Einer Uebersetzung sieht es noch entgegen. Einen (zoologischen ?) Anhang zu des Damiri Werk hat Dschemaleddin el-Schebebi (gestorben 1433) gegeben94). Der von Bochart unter dem Namen Abdar- rachman citirte arabische Schriftsteller ist Abderrachman Dsche- laleddin el-Sojuti (gestorben 1445), welcher einen Auszug aus dem Hayat ul-Haywan unter dem Titel "Diwan ul- Haywan" verfaßt hat. Er ist lateinisch gedruckt95). Nach Hammer's Angabe gibt es auch eine persische Abkürzung des Damiri.
Außer den vorstehenden, wenn auch nicht ausschließlich als Zoo- logen zu bezeichnenden, aber doch diesen Namen in einem gewissen Sinne verdienenden Schriftstellern muß zunächst noch des als Botaniker be- kannten Abu Muhammed Abdallah Ibn el-Beitar (starb 1248) gedacht werden. Nach den Citaten, welche Bochart aus seinem Cor- pus medicamentorum gibt, enthält dasselbe auch zahlreiche zoologische Angaben, ebenso wie Citate aus andern arabischen Quellen.
Von Interesse für die Geschichte der arabischen Zoologie sind aber auch die Geographen wegen der in ihren Schriften enthaltenen Angaben
93)Hayat ul- Haeiwan al Kubra lil Damiri. Bulaq, a. H. 1275 (a. Chr. 1857). 2. Bde Fol. 436 u. 480. SS. Die Auszüge sind verzeichnet bei Wüsten- feld a. a. O. S. 155. Ein vollständiges Verzeichniß der in lexikalischer Art abge- handelten Thiere gibt Hammer-Purgstall, a. a. O. S. 132. Nr. 153.
95) Nach Wüstenfeld, a. a. O. S. 157: De proprietatibus et virtuti- bus medicis animalium. ed. Abr. Ecchellensis. Paris, 1647 mit Anmerkungen von J. Eliot, London, 1649 oder Leyden, 1699. Ich habe das Buch nicht gesehen.
11 *
Die Zoologie der Araber.
Fleckenausbringungskunſt, Phyſiognomik und einen Theil der natür- lichen Magie“92).
Das ſpätere Hauptwerk über Zoologie iſt das Hayat ul-Haywàn das Leben der Thiere, von Abulbeka Muhammed Remaleddin el-Damiri, welcher 1405 in Kahira ſtarb. Er hat hiervon ſelbſt eine größere und eine kleinere Ausgabe beſorgt, von denen die er- ſtere 1371 vollendet wurde. Das vielfach von Bochart benutzte und in einzelnen Stücken von Tychſen und S. de Sacy veröffent- lichte Werk iſt vor Kurzem vollſtändig gedruckt worden93). Einer Ueberſetzung ſieht es noch entgegen. Einen (zoologiſchen ?) Anhang zu des Damiri Werk hat Dſchemaleddin el-Schebebi (geſtorben 1433) gegeben94). Der von Bochart unter dem Namen Abdar- rachman citirte arabiſche Schriftſteller iſt Abderrachman Dſche- laleddin el-Sojuti (geſtorben 1445), welcher einen Auszug aus dem Hayat ul-Haywân unter dem Titel „Diwan ul- Haywân“ verfaßt hat. Er iſt lateiniſch gedruckt95). Nach Hammer's Angabe gibt es auch eine perſiſche Abkürzung des Damiri.
Außer den vorſtehenden, wenn auch nicht ausſchließlich als Zoo- logen zu bezeichnenden, aber doch dieſen Namen in einem gewiſſen Sinne verdienenden Schriftſtellern muß zunächſt noch des als Botaniker be- kannten Abu Muhammed Abdallah Ibn el-Beitar (ſtarb 1248) gedacht werden. Nach den Citaten, welche Bochart aus ſeinem Cor- pus medicamentorum gibt, enthält daſſelbe auch zahlreiche zoologiſche Angaben, ebenſo wie Citate aus andern arabiſchen Quellen.
Von Intereſſe für die Geſchichte der arabiſchen Zoologie ſind aber auch die Geographen wegen der in ihren Schriften enthaltenen Angaben
93)Hayat ul- Haîwân al Kubrâ lil Damiri. Bulaq, a. H. 1275 (a. Chr. 1857). 2. Bde Fol. 436 u. 480. SS. Die Auszüge ſind verzeichnet bei Wüſten- feld a. a. O. S. 155. Ein vollſtändiges Verzeichniß der in lexikaliſcher Art abge- handelten Thiere gibt Hammer-Purgſtall, a. a. O. S. 132. Nr. 153.
95) Nach Wüſtenfeld, a. a. O. S. 157: De proprietatibus et virtuti- bus medicis animalium. ed. Abr. Ecchellensis. Paris, 1647 mit Anmerkungen von J. Eliot, London, 1649 oder Leyden, 1699. Ich habe das Buch nicht geſehen.
11 *
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0174"n="163"/><fwplace="top"type="header">Die Zoologie der Araber.</fw><lb/>
Fleckenausbringungskunſt, Phyſiognomik und einen Theil der natür-<lb/>
lichen Magie“<noteplace="foot"n="92)"><hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118545426">Hammer-Purgſtall</persName></hi>, Handſchriften. S. 147. Nr. 156.</note>.</p><lb/><p>Das ſpätere Hauptwerk über Zoologie iſt das <hirendition="#aq">Hayat ul-Haywàn</hi><lb/>
das Leben der Thiere, von <persNameref="http://d-nb.info/gnd/101045689">Abulbeka Muhammed <hirendition="#g">Remaleddin<lb/>
el-Damiri</hi></persName>, welcher 1405 in Kahira ſtarb. Er hat hiervon ſelbſt<lb/>
eine größere und eine kleinere Ausgabe beſorgt, von denen die er-<lb/>ſtere 1371 vollendet wurde. Das vielfach von <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/124373208">Bochart</persName></hi> benutzte<lb/>
und in einzelnen Stücken von <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/119120577">Tychſen</persName></hi> und <persNameref="http://d-nb.info/gnd/118750631">S. <hirendition="#g">de Sacy</hi></persName> veröffent-<lb/>
lichte Werk iſt vor Kurzem vollſtändig gedruckt worden<noteplace="foot"n="93)"><hirendition="#aq">Hayat ul-<lb/>
Haîwân al Kubrâ l<persNameref="http://d-nb.info/gnd/101045689">il Damiri</persName>. Bulaq, a. H. 1275</hi> (<hirendition="#aq">a. Chr.<lb/>
1857</hi>). 2. Bde Fol. 436 u. 480. SS. Die Auszüge ſind verzeichnet bei<lb/><hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/100836526">Wüſten-<lb/>
feld</persName></hi> a. a. O. S. 155. Ein vollſtändiges Verzeichniß der in lexikaliſcher Art<lb/>
abge-<lb/>
handelten Thiere gibt <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118545426">Hammer-Purgſtall</persName></hi>, a. a. O. S. 132. Nr. 153.</note>. Einer<lb/>
Ueberſetzung ſieht es noch entgegen. Einen (zoologiſchen ?) Anhang zu<lb/>
des <persNameref="http://d-nb.info/gnd/101045689">Damiri</persName> Werk hat <hirendition="#g"><persNameref="nognd">Dſchemaleddin el-Schebebi</persName></hi> (geſtorben<lb/>
1433) gegeben<noteplace="foot"n="94)"><hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/100836526">Wüſtenfeld</persName></hi>, a. a. O. S. 156.</note>. Der von<lb/><hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/124373208">Bochart</persName></hi> unter dem Namen <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118757954">Abdar-<lb/>
rachman</persName></hi> citirte arabiſche Schriftſteller iſt <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118757954">Abderrachman Dſche-<lb/>
laleddin el-Sojuti</persName></hi> (geſtorben 1445), welcher einen Auszug aus<lb/>
dem <hirendition="#aq">Hayat ul-Haywân</hi> unter dem Titel „<hirendition="#aq">Diwan ul-<lb/>
Haywân</hi>“ verfaßt<lb/>
hat. Er iſt lateiniſch gedruckt<noteplace="foot"n="95)">Nach <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/100836526">Wüſtenfeld</persName></hi>, a. a. O. S. 157: <hirendition="#aq">De proprietatibus et virtuti-<lb/>
bus medicis animalium. ed. <persNameref="http://d-nb.info/gnd/10011699X">Abr. Ecchellensis</persName>. Paris, 1647</hi> mit Anmerkungen<lb/>
von <persNameref="nognd">J. <hirendition="#g">Eliot</hi></persName>, London, 1649 oder Leyden, 1699. Ich habe das Buch nicht<lb/>
geſehen.</note>. Nach <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/118545426">Hammer</persName></hi>'s Angabe gibt es<lb/>
auch eine perſiſche Abkürzung des <persNameref="http://d-nb.info/gnd/101045689">Damiri</persName>.</p><lb/><p>Außer den vorſtehenden, wenn auch nicht ausſchließlich als Zoo-<lb/>
logen zu bezeichnenden, aber doch dieſen Namen in einem gewiſſen Sinne<lb/>
verdienenden Schriftſtellern muß zunächſt noch des als Botaniker be-<lb/>
kannten <persNameref="http://d-nb.info/gnd/118937138">Abu Muhammed Abdallah <hirendition="#g">Ibn el-Beitar</hi></persName> (ſtarb 1248)<lb/>
gedacht werden. Nach den Citaten, welche <hirendition="#g"><persNameref="http://d-nb.info/gnd/124373208">Bochart</persName></hi> aus ſeinem <hirendition="#aq">Cor-<lb/>
pus medicamentorum</hi> gibt, enthält daſſelbe auch zahlreiche zoologiſche<lb/>
Angaben, ebenſo wie Citate aus andern arabiſchen Quellen.</p><lb/><p>Von Intereſſe für die Geſchichte der arabiſchen Zoologie ſind aber<lb/>
auch die Geographen wegen der in ihren Schriften enthaltenen Angaben<lb/><fwplace="bottom"type="sig">11 *</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[163/0174]
Die Zoologie der Araber.
Fleckenausbringungskunſt, Phyſiognomik und einen Theil der natür-
lichen Magie“ 92).
Das ſpätere Hauptwerk über Zoologie iſt das Hayat ul-Haywàn
das Leben der Thiere, von Abulbeka Muhammed Remaleddin
el-Damiri, welcher 1405 in Kahira ſtarb. Er hat hiervon ſelbſt
eine größere und eine kleinere Ausgabe beſorgt, von denen die er-
ſtere 1371 vollendet wurde. Das vielfach von Bochart benutzte
und in einzelnen Stücken von Tychſen und S. de Sacy veröffent-
lichte Werk iſt vor Kurzem vollſtändig gedruckt worden 93). Einer
Ueberſetzung ſieht es noch entgegen. Einen (zoologiſchen ?) Anhang zu
des Damiri Werk hat Dſchemaleddin el-Schebebi (geſtorben
1433) gegeben 94). Der von
Bochart unter dem Namen Abdar-
rachman citirte arabiſche Schriftſteller iſt Abderrachman Dſche-
laleddin el-Sojuti (geſtorben 1445), welcher einen Auszug aus
dem Hayat ul-Haywân unter dem Titel „Diwan ul-
Haywân“ verfaßt
hat. Er iſt lateiniſch gedruckt 95). Nach Hammer's Angabe gibt es
auch eine perſiſche Abkürzung des Damiri.
Außer den vorſtehenden, wenn auch nicht ausſchließlich als Zoo-
logen zu bezeichnenden, aber doch dieſen Namen in einem gewiſſen Sinne
verdienenden Schriftſtellern muß zunächſt noch des als Botaniker be-
kannten Abu Muhammed Abdallah Ibn el-Beitar (ſtarb 1248)
gedacht werden. Nach den Citaten, welche Bochart aus ſeinem Cor-
pus medicamentorum gibt, enthält daſſelbe auch zahlreiche zoologiſche
Angaben, ebenſo wie Citate aus andern arabiſchen Quellen.
Von Intereſſe für die Geſchichte der arabiſchen Zoologie ſind aber
auch die Geographen wegen der in ihren Schriften enthaltenen Angaben
92) Hammer-Purgſtall, Handſchriften. S. 147. Nr. 156.
93) Hayat ul-
Haîwân al Kubrâ lil Damiri. Bulaq, a. H. 1275 (a. Chr.
1857). 2. Bde Fol. 436 u. 480. SS. Die Auszüge ſind verzeichnet bei
Wüſten-
feld a. a. O. S. 155. Ein vollſtändiges Verzeichniß der in lexikaliſcher Art
abge-
handelten Thiere gibt Hammer-Purgſtall, a. a. O. S. 132. Nr. 153.
94) Wüſtenfeld, a. a. O. S. 156.
95) Nach Wüſtenfeld, a. a. O. S. 157: De proprietatibus et virtuti-
bus medicis animalium. ed. Abr. Ecchellensis. Paris, 1647 mit Anmerkungen
von J. Eliot, London, 1649 oder Leyden, 1699. Ich habe das Buch nicht
geſehen.
11 *
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_zoologie_1872/174>, abgerufen am 18.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.