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Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.

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Die Zoologie des Mittelalters.
ab; ersterer lebt in offener Ebene und im Wasser, der Waral auf Ber-
gen; er lebt von der Eidechse Adhayeh, Lacerta ocellata Forsk. Diese
ist der Sam-abras, dem Gecko, ähnlich, welche an einer spätern
Stelle als mumificirt und eingesargt vorkommend erwähnt wird. Hip-
popotamus
: die äußere Beschreibung ist im Allgemeinen leidlich.
Das Innere soll nach Nitualis dem Schweine ähnlich sein. Dieser
Nitualis ist nach de Sacy der in den Geoponika erwähnte Anatolius,
der sonst bei den Arabern auch Antulius heißt. Die erwähnten Fische
sind nicht sämmtlich sicher zu bestimmen: Zitterwels und Aal (Wasser-
drache) finden sich darunter. Eine ovale Muschel, welche man nach
dem Maße verkauft, nennt Abdallatif Delinas; es ist Tellina.

Als ein Beispiel der allegorisirenden Thierbeschreibung führt
Wüstenfeld (a. a. O. S. 152) oratio avium von Ibn el Wardi
(starb 1349) an. Möglicherweise enthält das kosmographische Werk
desselben Verfassers auch zoologische Angaben89).
Wenigstens dem
Titel nach verwandt mit dem ersteren sind die Vogelgespräche des
Scheich Ferededdin Attar (persisch), welche zu Anfang des
fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt wurden90).

"Eine Naturgeschichte in vier Theilen: von den vierfüßigen Thie-
ren, Vögeln, Fischen und Insecten" schrieb der im Jahre 1361 zu
Bagdad gestorbene Abdulfath Ali Ibn el-Doreihim unter dem Titel
utilitates animalium91).

Dem Titel nach hiermit verwandt ist ein Werk "der Nutzen der
Thiere", welches der im Jahre 1324 gestorbene Seineddin Mu-
hammed
Ben Hussein el-Mossuli el-Hanefi persisch verfaßt hat.
Nach dem bei Hammer-Purgstall gegebenen Inhaltsverzeichniß
enthält es aber außer der Zoologie noch "die Botanik, die Farbenlehre,

89) Wüstenfeld, a. a. O. S. 151, bezeichnet es als "über Geographie und
Naturgeschichte" und führt die daraus gedruckten Bruchstücke an.
90) s. Hammer-
Purgstall
, Handschriften S. 95. Nr. 124. "Mantik At-
tair". Es ist dies eins der Hauptwerke der Schufiten, neuerdings
herausgegeben
und übersetzt von Garcin de Tassy. Text: Paris, 1857. Uebersetzung:
1864.
91) Wüstenfeld, a. a. O. S. 153. Ein
Bruchstück ist abgedruckt in Tych-
sen
, Elementale arabic. p. 41.

Die Zoologie des Mittelalters.
ab; erſterer lebt in offener Ebene und im Waſſer, der Waral auf Ber-
gen; er lebt von der Eidechſe Adhayeh, Lacerta ocellata Forsk. Dieſe
iſt der Sam-abras, dem Gecko, ähnlich, welche an einer ſpätern
Stelle als mumificirt und eingeſargt vorkommend erwähnt wird. Hip-
popotamus
: die äußere Beſchreibung iſt im Allgemeinen leidlich.
Das Innere ſoll nach Nitualis dem Schweine ähnlich ſein. Dieſer
Nitualis iſt nach de Sacy der in den Geoponika erwähnte Anatolius,
der ſonſt bei den Arabern auch Antulius heißt. Die erwähnten Fiſche
ſind nicht ſämmtlich ſicher zu beſtimmen: Zitterwels und Aal (Waſſer-
drache) finden ſich darunter. Eine ovale Muſchel, welche man nach
dem Maße verkauft, nennt Abdallatif Delinas; es iſt Tellina.

Als ein Beiſpiel der allegoriſirenden Thierbeſchreibung führt
Wüſtenfeld (a. a. O. S. 152) oratio avium von Ibn el Wardi
(ſtarb 1349) an. Möglicherweiſe enthält das kosmographiſche Werk
deſſelben Verfaſſers auch zoologiſche Angaben89).
Wenigſtens dem
Titel nach verwandt mit dem erſteren ſind die Vogelgeſpräche des
Scheich Ferededdin Attar (perſiſch), welche zu Anfang des
fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt wurden90).

„Eine Naturgeſchichte in vier Theilen: von den vierfüßigen Thie-
ren, Vögeln, Fiſchen und Inſecten“ ſchrieb der im Jahre 1361 zu
Bagdad geſtorbene Abdulfath Ali Ibn el-Doreihim unter dem Titel
utilitates animalium91).

Dem Titel nach hiermit verwandt iſt ein Werk „der Nutzen der
Thiere“, welches der im Jahre 1324 geſtorbene Seineddin Mu-
hammed
Ben Huſſein el-Moſſuli el-Hanefi perſiſch verfaßt hat.
Nach dem bei Hammer-Purgſtall gegebenen Inhaltsverzeichniß
enthält es aber außer der Zoologie noch „die Botanik, die Farbenlehre,

89) Wüſtenfeld, a. a. O. S. 151, bezeichnet es als „über Geographie und
Naturgeſchichte“ und führt die daraus gedruckten Bruchſtücke an.
90) ſ. Hammer-
Purgſtall
, Handſchriften S. 95. Nr. 124. „Mantik At-
tair“. Es iſt dies eins der Hauptwerke der Schufiten, neuerdings
herausgegeben
und überſetzt von Garcin de Taſſy. Text: Paris, 1857. Ueberſetzung:
1864.
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, Elementale arabic. p. 41.
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[162/0173] Die Zoologie des Mittelalters. ab; erſterer lebt in offener Ebene und im Waſſer, der Waral auf Ber- gen; er lebt von der Eidechſe Adhayeh, Lacerta ocellata Forsk. Dieſe iſt der Sam-abras, dem Gecko, ähnlich, welche an einer ſpätern Stelle als mumificirt und eingeſargt vorkommend erwähnt wird. Hip- popotamus: die äußere Beſchreibung iſt im Allgemeinen leidlich. Das Innere ſoll nach Nitualis dem Schweine ähnlich ſein. Dieſer Nitualis iſt nach de Sacy der in den Geoponika erwähnte Anatolius, der ſonſt bei den Arabern auch Antulius heißt. Die erwähnten Fiſche ſind nicht ſämmtlich ſicher zu beſtimmen: Zitterwels und Aal (Waſſer- drache) finden ſich darunter. Eine ovale Muſchel, welche man nach dem Maße verkauft, nennt Abdallatif Delinas; es iſt Tellina. Als ein Beiſpiel der allegoriſirenden Thierbeſchreibung führt Wüſtenfeld (a. a. O. S. 152) oratio avium von Ibn el Wardi (ſtarb 1349) an. Möglicherweiſe enthält das kosmographiſche Werk deſſelben Verfaſſers auch zoologiſche Angaben 89). Wenigſtens dem Titel nach verwandt mit dem erſteren ſind die Vogelgeſpräche des Scheich Ferededdin Attar (perſiſch), welche zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt wurden 90). „Eine Naturgeſchichte in vier Theilen: von den vierfüßigen Thie- ren, Vögeln, Fiſchen und Inſecten“ ſchrieb der im Jahre 1361 zu Bagdad geſtorbene Abdulfath Ali Ibn el-Doreihim unter dem Titel utilitates animalium 91). Dem Titel nach hiermit verwandt iſt ein Werk „der Nutzen der Thiere“, welches der im Jahre 1324 geſtorbene Seineddin Mu- hammed Ben Huſſein el-Moſſuli el-Hanefi perſiſch verfaßt hat. Nach dem bei Hammer-Purgſtall gegebenen Inhaltsverzeichniß enthält es aber außer der Zoologie noch „die Botanik, die Farbenlehre, 89) Wüſtenfeld, a. a. O. S. 151, bezeichnet es als „über Geographie und Naturgeſchichte“ und führt die daraus gedruckten Bruchſtücke an. 90) ſ. Hammer- Purgſtall, Handſchriften S. 95. Nr. 124. „Mantik At- tair“. Es iſt dies eins der Hauptwerke der Schufiten, neuerdings herausgegeben und überſetzt von Garcin de Taſſy. Text: Paris, 1857. Ueberſetzung: 1864. 91) Wüſtenfeld, a. a. O. S. 153. Ein Bruchſtück iſt abgedruckt in Tych- ſen, Elementale arabic. p. 41.

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Zitationshilfe: Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_zoologie_1872/173>, abgerufen am 28.11.2024.