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Carus, Carl Gustav: Psyche. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele. Pforzheim, 1846.

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gros die Rede sein und nur das besonders Prägnante
wird sich als meßbar darstellen. Dagegen wird außer
dem eigentlich Meßbaren, allerdings auch noch die ganze
Art der Bildung dieser Wirbel charakteristisch sein, die
Art ihrer Wölbung, die Linien ihres Umfangs, kurz nichts
ohne Bedeutung bleiben, aber vieles wird in Zeichen ge¬
schrieben sein, die immer uns nur zum Theil verständ¬
lich werden können. Indeß schon dadurch, daß wir das
Meßbare
, die größern Verhältnisse auffassen, wird für
Kenntniß der ursprünglichen Anlagen des Menschen viel
gewonnen sein, und darum verdient die Cranioscopie alle
mögliche Ausbildung als besondrer Zweig des Wissens,
und als wichtig in vieler Beziehung namentlich für das
Studium der Psychologie.

Von ihr konnte hier nur so viel erwähnt werden, um
die Art, wie sie wirklich und allerdings jetzt eine wissen¬
schaftliche Begründung gewonnen hat, deutlich zu machen.
Ueber das Weitere muß ich auf andere Schriften von mir
verweisen.

Ist nun aber eine Vorstellung davon gewonnen (und
durch das Vorhergegangene wird es allerdings möglich ge¬
wesen sein sie zu gewinnen), auf welche Weise das Unbe¬
wußte in der Gestaltung des Nervensystems und in der
Entwicklung der Innervation die erste Bedingung genannt
werden muß alles bewußten Seelenlebens, so fragt sich nun
auf welche sonstige Weise noch das Unbewußte zu fernern
Bedingungen des Bewußtseins werden kann?

Zuerst ist hier darauf aufmerksam zu machen, daß
das Nervensystem, welches wir bisher als erste und haupt¬
sächliche Bedingung des Bewußtseins betrachten mußten, und
durch dessen Primitivfasern insbesondre eine wesentliche Be¬
dingung neu aufzunehmender, dem Bewußtsein zuzuführender
Vorstellungen gegeben war, daß dieses Nervensystem, sage
ich, doch keinesweges an und für sich geeignet ist allein
und ohne Mitwirkung eines an sich Unbewußten, neue Sinnes¬

gros die Rede ſein und nur das beſonders Prägnante
wird ſich als meßbar darſtellen. Dagegen wird außer
dem eigentlich Meßbaren, allerdings auch noch die ganze
Art der Bildung dieſer Wirbel charakteriſtiſch ſein, die
Art ihrer Wölbung, die Linien ihres Umfangs, kurz nichts
ohne Bedeutung bleiben, aber vieles wird in Zeichen ge¬
ſchrieben ſein, die immer uns nur zum Theil verſtänd¬
lich werden können. Indeß ſchon dadurch, daß wir das
Meßbare
, die größern Verhältniſſe auffaſſen, wird für
Kenntniß der urſprünglichen Anlagen des Menſchen viel
gewonnen ſein, und darum verdient die Cranioſcopie alle
mögliche Ausbildung als beſondrer Zweig des Wiſſens,
und als wichtig in vieler Beziehung namentlich für das
Studium der Pſychologie.

Von ihr konnte hier nur ſo viel erwähnt werden, um
die Art, wie ſie wirklich und allerdings jetzt eine wiſſen¬
ſchaftliche Begründung gewonnen hat, deutlich zu machen.
Ueber das Weitere muß ich auf andere Schriften von mir
verweiſen.

Iſt nun aber eine Vorſtellung davon gewonnen (und
durch das Vorhergegangene wird es allerdings möglich ge¬
weſen ſein ſie zu gewinnen), auf welche Weiſe das Unbe¬
wußte in der Geſtaltung des Nervenſyſtems und in der
Entwicklung der Innervation die erſte Bedingung genannt
werden muß alles bewußten Seelenlebens, ſo fragt ſich nun
auf welche ſonſtige Weiſe noch das Unbewußte zu fernern
Bedingungen des Bewußtſeins werden kann?

Zuerſt iſt hier darauf aufmerkſam zu machen, daß
das Nervenſyſtem, welches wir bisher als erſte und haupt¬
ſächliche Bedingung des Bewußtſeins betrachten mußten, und
durch deſſen Primitivfaſern insbeſondre eine weſentliche Be¬
dingung neu aufzunehmender, dem Bewußtſein zuzuführender
Vorſtellungen gegeben war, daß dieſes Nervenſyſtem, ſage
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[191/0207] gros die Rede ſein und nur das beſonders Prägnante wird ſich als meßbar darſtellen. Dagegen wird außer dem eigentlich Meßbaren, allerdings auch noch die ganze Art der Bildung dieſer Wirbel charakteriſtiſch ſein, die Art ihrer Wölbung, die Linien ihres Umfangs, kurz nichts ohne Bedeutung bleiben, aber vieles wird in Zeichen ge¬ ſchrieben ſein, die immer uns nur zum Theil verſtänd¬ lich werden können. Indeß ſchon dadurch, daß wir das Meßbare, die größern Verhältniſſe auffaſſen, wird für Kenntniß der urſprünglichen Anlagen des Menſchen viel gewonnen ſein, und darum verdient die Cranioſcopie alle mögliche Ausbildung als beſondrer Zweig des Wiſſens, und als wichtig in vieler Beziehung namentlich für das Studium der Pſychologie. Von ihr konnte hier nur ſo viel erwähnt werden, um die Art, wie ſie wirklich und allerdings jetzt eine wiſſen¬ ſchaftliche Begründung gewonnen hat, deutlich zu machen. Ueber das Weitere muß ich auf andere Schriften von mir verweiſen. Iſt nun aber eine Vorſtellung davon gewonnen (und durch das Vorhergegangene wird es allerdings möglich ge¬ weſen ſein ſie zu gewinnen), auf welche Weiſe das Unbe¬ wußte in der Geſtaltung des Nervenſyſtems und in der Entwicklung der Innervation die erſte Bedingung genannt werden muß alles bewußten Seelenlebens, ſo fragt ſich nun auf welche ſonſtige Weiſe noch das Unbewußte zu fernern Bedingungen des Bewußtſeins werden kann? Zuerſt iſt hier darauf aufmerkſam zu machen, daß das Nervenſyſtem, welches wir bisher als erſte und haupt¬ ſächliche Bedingung des Bewußtſeins betrachten mußten, und durch deſſen Primitivfaſern insbeſondre eine weſentliche Be¬ dingung neu aufzunehmender, dem Bewußtſein zuzuführender Vorſtellungen gegeben war, daß dieſes Nervenſyſtem, ſage ich, doch keinesweges an und für ſich geeignet iſt allein und ohne Mitwirkung eines an ſich Unbewußten, neue Sinnes¬

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Psyche. Zur Entwicklungsgeschichte der Seele. Pforzheim, 1846, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_psyche_1846/207>, abgerufen am 25.11.2024.