Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.des Fetuskörpers durch Einsaugung der der Oberfläche der Haut §. 738. 3) Athmung und Ausscheidung. Was die Ath- *) a. a. O. S. 80. **) S. in Meckel's Archiv f. Physiol. I. Bd. 1s Heft, S. 154. Leclard's angebliche Beobachtungen hierüber. ***) Hierauf gründet sich die gewöhnliche Lungenprobe, da Lungen, welche geathmet haben, im Wasser schwimmen, jedoch darf davon nur mit gehöriger Umsicht Gebrauch gemacht werden, da z. B. faule Lungen auch zuweilen schwimmen u. s. w. ****) Hierauf gründet sich Ploucquet's Lungenprobe, indem im
Durchschnitt (nach Schmitt) die Schwere von Lungen welche ge- athmet haben, zum Körpergewicht sich verhält wie 1: 38; hin- gegen Lungen, welche noch nicht geathmet haben sich verhalten wie 1: 51. Allein für einzelne Fälle ist diese Lungenprobe noch weit trüglicher als die erstere. des Fetuskoͤrpers durch Einſaugung der der Oberflaͤche der Haut §. 738. 3) Athmung und Ausſcheidung. Was die Ath- *) a. a. O. S. 80. **) S. in Meckel’s Archiv f. Phyſiol. I. Bd. 1s Heft, S. 154. Leclard’s angebliche Beobachtungen hieruͤber. ***) Hierauf gruͤndet ſich die gewoͤhnliche Lungenprobe, da Lungen, welche geathmet haben, im Waſſer ſchwimmen, jedoch darf davon nur mit gehoͤriger Umſicht Gebrauch gemacht werden, da z. B. faule Lungen auch zuweilen ſchwimmen u. ſ. w. ****) Hierauf gruͤndet ſich Ploucquet’s Lungenprobe, indem im
Durchſchnitt (nach Schmitt) die Schwere von Lungen welche ge- athmet haben, zum Koͤrpergewicht ſich verhaͤlt wie 1: 38; hin- gegen Lungen, welche noch nicht geathmet haben ſich verhalten wie 1: 51. Allein fuͤr einzelne Faͤlle iſt dieſe Lungenprobe noch weit truͤglicher als die erſtere. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <div n="7"> <p><pb facs="#f0081" n="59"/> des Fetuskoͤrpers durch Einſaugung der der Oberflaͤche der Haut<lb/> innerhalb des Eies dargebotenen Fluͤſſigkeit von Statten gehe,<lb/> und daß die Ernaͤhrung vom Darmkanal aus eine geringere<lb/> Bedeutung habe. Selbſt die große druͤſigte Maſſe der Thy-<lb/> mus ſcheint, nach <hi rendition="#g">Lucaͤ</hi> <note place="foot" n="*)">a. a. O. S. 80.</note>, nichts anderes zu ſeyn als Lymph-<lb/> druͤſe, und koͤnnte vielleicht fuͤr die Einſaugung mittelſt der<lb/> Bruͤſte (dafern ſie zu erweiſen iſt) die Stelle der Gekroͤs-<lb/> druͤſen vertreten.</p> </div><lb/> <div n="7"> <head>§. 738.</head><lb/> <p>3) <hi rendition="#g">Athmung und Ausſcheidung</hi>. Was die Ath-<lb/> mung betrifft, ſo ſcheint das eigentliche Werkzeug derſelben,<lb/> die Lungen, im Fetuszuſtande noch vollkommen zu ruhen,<lb/> denn daß ſie anſtatt der Luft Fruchtwaſſer athmeten <note place="foot" n="**)">S. in <hi rendition="#g">Meckel’s</hi> Archiv f. Phyſiol. <hi rendition="#aq">I.</hi> Bd. 1s Heft, S. 154.<lb/><hi rendition="#g">Leclard’s</hi> angebliche Beobachtungen hieruͤber.</note> hat<lb/> nichts fuͤr ſich außer das Vorkommen von etwas Frucht-<lb/> waſſer in der Luftroͤhre, und iſt an ſich voͤllig unwahrſchein-<lb/> lich. Die Lungen findet man daher voͤllig dicht und zuſam-<lb/> men gezogen, ihre ſpecifiſche Schwere iſt betraͤchtlich, und ſie<lb/> ſinken im Waſſer unter <note place="foot" n="***)">Hierauf gruͤndet ſich die gewoͤhnliche Lungenprobe, da Lungen,<lb/> welche geathmet haben, im Waſſer ſchwimmen, jedoch darf davon<lb/> nur mit gehoͤriger Umſicht Gebrauch gemacht werden, da z. B.<lb/> faule Lungen auch zuweilen ſchwimmen u. ſ. w.</note>, ihre abſolute Schwere hingegen<lb/> iſt geringer als nach der Geburt <note place="foot" n="****)">Hierauf gruͤndet ſich <hi rendition="#g">Ploucquet’s</hi> Lungenprobe, indem im<lb/> Durchſchnitt (nach <hi rendition="#g">Schmitt</hi>) die Schwere von Lungen welche ge-<lb/> athmet haben, zum Koͤrpergewicht ſich verhaͤlt wie 1: 38; hin-<lb/> gegen Lungen, welche noch nicht geathmet haben ſich verhalten<lb/> wie 1: 51. Allein fuͤr einzelne Faͤlle iſt dieſe Lungenprobe noch<lb/> weit truͤglicher als die erſtere.</note>. — Ueber die ſtell-<lb/> vertretende Reſpiration des Fetus durch die aͤußere Eiflaͤche<lb/> iſt ſchon oben das Naͤhere bemerkt worden. Wir wiederho-<lb/> len nur, daß hier der Fetus wohl nothwendig (ſo wie er<lb/> alle Stoffe zu ſeiner Bildung von hier empfaͤngt) auch das<lb/> Oxygen aufnehmen muͤſſe, da es außerdem unerklaͤrlich bleibt,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0081]
des Fetuskoͤrpers durch Einſaugung der der Oberflaͤche der Haut
innerhalb des Eies dargebotenen Fluͤſſigkeit von Statten gehe,
und daß die Ernaͤhrung vom Darmkanal aus eine geringere
Bedeutung habe. Selbſt die große druͤſigte Maſſe der Thy-
mus ſcheint, nach Lucaͤ *), nichts anderes zu ſeyn als Lymph-
druͤſe, und koͤnnte vielleicht fuͤr die Einſaugung mittelſt der
Bruͤſte (dafern ſie zu erweiſen iſt) die Stelle der Gekroͤs-
druͤſen vertreten.
§. 738.
3) Athmung und Ausſcheidung. Was die Ath-
mung betrifft, ſo ſcheint das eigentliche Werkzeug derſelben,
die Lungen, im Fetuszuſtande noch vollkommen zu ruhen,
denn daß ſie anſtatt der Luft Fruchtwaſſer athmeten **) hat
nichts fuͤr ſich außer das Vorkommen von etwas Frucht-
waſſer in der Luftroͤhre, und iſt an ſich voͤllig unwahrſchein-
lich. Die Lungen findet man daher voͤllig dicht und zuſam-
men gezogen, ihre ſpecifiſche Schwere iſt betraͤchtlich, und ſie
ſinken im Waſſer unter ***), ihre abſolute Schwere hingegen
iſt geringer als nach der Geburt ****). — Ueber die ſtell-
vertretende Reſpiration des Fetus durch die aͤußere Eiflaͤche
iſt ſchon oben das Naͤhere bemerkt worden. Wir wiederho-
len nur, daß hier der Fetus wohl nothwendig (ſo wie er
alle Stoffe zu ſeiner Bildung von hier empfaͤngt) auch das
Oxygen aufnehmen muͤſſe, da es außerdem unerklaͤrlich bleibt,
*) a. a. O. S. 80.
**) S. in Meckel’s Archiv f. Phyſiol. I. Bd. 1s Heft, S. 154.
Leclard’s angebliche Beobachtungen hieruͤber.
***) Hierauf gruͤndet ſich die gewoͤhnliche Lungenprobe, da Lungen,
welche geathmet haben, im Waſſer ſchwimmen, jedoch darf davon
nur mit gehoͤriger Umſicht Gebrauch gemacht werden, da z. B.
faule Lungen auch zuweilen ſchwimmen u. ſ. w.
****) Hierauf gruͤndet ſich Ploucquet’s Lungenprobe, indem im
Durchſchnitt (nach Schmitt) die Schwere von Lungen welche ge-
athmet haben, zum Koͤrpergewicht ſich verhaͤlt wie 1: 38; hin-
gegen Lungen, welche noch nicht geathmet haben ſich verhalten
wie 1: 51. Allein fuͤr einzelne Faͤlle iſt dieſe Lungenprobe noch
weit truͤglicher als die erſtere.
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