In dieser erscheint nun das Kind so weit entwickelt, daß es, ohne der äußern Bildungsorgane (Eihüllen und Mutterkuchen) noch des mütterlichen Körpers unumgänglich nothwendig zu be- dürfen, für sich fortzuleben im Stande ist, obwohl bis zur acht- unddreißigsten Woche (als frühzeitiges Kind) nur durch besondere Pflege und Mühe, nach dieser Woche aber als aus- getragenes oder zeitiges, reifes Kind.
§. 713.
Achter Monat. Das Ei hat hier gegen 9 Zoll Länge, der Mutterkuchen ist dicht und dick, das Chorion pellucidum fast völlig glatt, das falsche Wasser ist meistens verschwunden, und Chorion und Amnion beginnen mit einander zu verwach- sen. Der Fetus mißt gegen 161/2 Zoll, wird beträchtlich stärker und wiegt zwischen 3 und 4 Pfund. Die Haut ist jetzt am reichlichsten mit dem weichen glänzenden Wollhaar bedeckt, die Nägel sind mehr ausgebildet, aber noch sehr weich, eben so die Kopfknochen, welche noch in den Näthen ziemlich auseinander stehen. Die Augenlider sind jetzt ge- öffnet. Bei Knaben liegt der linke, zuweilen auch schon der rechte Hode in dem mehr faltig gewordenen Hodensacke. -- Ein in diesem Monate gebornes Kind schläft sehr viel, hat eine sehr schwache Stimme, saugt nicht, und erzeugt so geringe Wärme, daß es der größten Aufmerksamkeit und Pflege bedarf um nicht zu erkalten und überhaupt fortzule- ben, welches indeß zu bewirken doch nicht allzuselten gelun- gen ist.
§. 714.
Neunter Monat. Immer vollkommner wird die Ge- sammtbildung des Fetus, dahingegen von den äußern Bil- dungsorganen desselben nun schon mehrere völlig verschwunden sind, und durch das immer vollkommnere Verlieren selbst der
Vierte Periode.
§. 712.
In dieſer erſcheint nun das Kind ſo weit entwickelt, daß es, ohne der aͤußern Bildungsorgane (Eihuͤllen und Mutterkuchen) noch des muͤtterlichen Koͤrpers unumgaͤnglich nothwendig zu be- duͤrfen, fuͤr ſich fortzuleben im Stande iſt, obwohl bis zur acht- unddreißigſten Woche (als fruͤhzeitiges Kind) nur durch beſondere Pflege und Muͤhe, nach dieſer Woche aber als aus- getragenes oder zeitiges, reifes Kind.
§. 713.
Achter Monat. Das Ei hat hier gegen 9 Zoll Laͤnge, der Mutterkuchen iſt dicht und dick, das Chorion pellucidum faſt voͤllig glatt, das falſche Waſſer iſt meiſtens verſchwunden, und Chorion und Amnion beginnen mit einander zu verwach- ſen. Der Fetus mißt gegen 16½ Zoll, wird betraͤchtlich ſtaͤrker und wiegt zwiſchen 3 und 4 Pfund. Die Haut iſt jetzt am reichlichſten mit dem weichen glaͤnzenden Wollhaar bedeckt, die Naͤgel ſind mehr ausgebildet, aber noch ſehr weich, eben ſo die Kopfknochen, welche noch in den Naͤthen ziemlich auseinander ſtehen. Die Augenlider ſind jetzt ge- oͤffnet. Bei Knaben liegt der linke, zuweilen auch ſchon der rechte Hode in dem mehr faltig gewordenen Hodenſacke. — Ein in dieſem Monate gebornes Kind ſchlaͤft ſehr viel, hat eine ſehr ſchwache Stimme, ſaugt nicht, und erzeugt ſo geringe Waͤrme, daß es der groͤßten Aufmerkſamkeit und Pflege bedarf um nicht zu erkalten und uͤberhaupt fortzule- ben, welches indeß zu bewirken doch nicht allzuſelten gelun- gen iſt.
§. 714.
Neunter Monat. Immer vollkommner wird die Ge- ſammtbildung des Fetus, dahingegen von den aͤußern Bil- dungsorganen deſſelben nun ſchon mehrere voͤllig verſchwunden ſind, und durch das immer vollkommnere Verlieren ſelbſt der
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Vierte Periode.
§. 712.
In dieſer erſcheint nun das Kind ſo weit entwickelt, daß es,
ohne der aͤußern Bildungsorgane (Eihuͤllen und Mutterkuchen)
noch des muͤtterlichen Koͤrpers unumgaͤnglich nothwendig zu be-
duͤrfen, fuͤr ſich fortzuleben im Stande iſt, obwohl bis zur acht-
unddreißigſten Woche (als fruͤhzeitiges Kind) nur durch
beſondere Pflege und Muͤhe, nach dieſer Woche aber als aus-
getragenes oder zeitiges, reifes Kind.
§. 713.
Achter Monat. Das Ei hat hier gegen 9 Zoll Laͤnge,
der Mutterkuchen iſt dicht und dick, das Chorion pellucidum
faſt voͤllig glatt, das falſche Waſſer iſt meiſtens verſchwunden,
und Chorion und Amnion beginnen mit einander zu verwach-
ſen. Der Fetus mißt gegen 16½ Zoll, wird betraͤchtlich
ſtaͤrker und wiegt zwiſchen 3 und 4 Pfund. Die Haut iſt
jetzt am reichlichſten mit dem weichen glaͤnzenden Wollhaar
bedeckt, die Naͤgel ſind mehr ausgebildet, aber noch ſehr
weich, eben ſo die Kopfknochen, welche noch in den Naͤthen
ziemlich auseinander ſtehen. Die Augenlider ſind jetzt ge-
oͤffnet. Bei Knaben liegt der linke, zuweilen auch ſchon der
rechte Hode in dem mehr faltig gewordenen Hodenſacke. —
Ein in dieſem Monate gebornes Kind ſchlaͤft ſehr viel, hat
eine ſehr ſchwache Stimme, ſaugt nicht, und erzeugt ſo
geringe Waͤrme, daß es der groͤßten Aufmerkſamkeit und
Pflege bedarf um nicht zu erkalten und uͤberhaupt fortzule-
ben, welches indeß zu bewirken doch nicht allzuſelten gelun-
gen iſt.
§. 714.
Neunter Monat. Immer vollkommner wird die Ge-
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dungsorganen deſſelben nun ſchon mehrere voͤllig verſchwunden
ſind, und durch das immer vollkommnere Verlieren ſelbſt der
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/66>, abgerufen am 28.11.2024.
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