tionen u. s. w. seyn. -- Im letztern Falle ist gewöhnlich nur eine palliative Behandlung möglich, und das Uebel wird mei- stens in kurzem tödtlich. Bei anderweitigen Ursachen müssen diese genau beachtet und beseitigt, eine zweckmäßigere Diät und mehr verdünnende Getränke (Zuckerwasser, Tamarinden- molken u. s. w.) angeordnet werden; für den Moment aber ist die Entleerung des Darmkanals alsbald durch Abführmit- tel oder Lavements zu bewerkstelligen.
§. 1700.
Rüchsichtlich der Diarrhöe neugeborener Kinder, so ist diese, dafern sie nicht zu heftig erscheint, kein gefährlicher Zu- fall, vielmehr in vielen Fällen, z. B. bei Erkältungen, beim Zahndurchbruch, nach Indigestionen u. s. w. ein heilsames, von der Natur ergriffenes Erleichterungsmittel. Bei der Behand- lung dieses Zufalls ist daher zunachst darauf, daß diese öf- tern Ausleerungen nicht zu plötzlich unterdrückt, und vielleicht gefährlichere Krankheitszustände dadurch erst veranlaßt werden, Rücksicht zu nehmen, weßhalb denn stets die gelindern Mittel den Vorzug verdienen, und hauptsächlich vor der unvorsichtigen Anwendung des Opium dringend gewarnet werden muß. -- Auch hier muß daher zunächst die Berücksichtigung der Gele- genheitsursachen, und Verbesserung der Diät und Pflege, Haupt- augenmerk des Arztes seyn. Um den zu häufigen Ausleerun- gen selbst Schranken zu setzen, empfehlen sich vorzüglich die warmen Umschläge über den Leib, oder das Emplastrum aromaticum, einige Löffel Zimmtthee, oder eine Mischung von aromatischen Wässern, Gummischleim mit einigen Tropfen der Essentia macis oder des Liq. C. C. --
§. 1701.
Entwickeln sich endlich von diesen oder ähnlichen Unter- leibskrankheiten atrophische Zustände, magert das Kind ab, nimmt es seine Nahrung nicht ordentlich, schläft es wenig u. s. w. ohne daß doch ein bestimmtes Lokalleiden mehr vor- handen wäre, so muß man der Reproduktion auf alle Weise
tionen u. ſ. w. ſeyn. — Im letztern Falle iſt gewoͤhnlich nur eine palliative Behandlung moͤglich, und das Uebel wird mei- ſtens in kurzem toͤdtlich. Bei anderweitigen Urſachen muͤſſen dieſe genau beachtet und beſeitigt, eine zweckmaͤßigere Diaͤt und mehr verduͤnnende Getraͤnke (Zuckerwaſſer, Tamarinden- molken u. ſ. w.) angeordnet werden; fuͤr den Moment aber iſt die Entleerung des Darmkanals alsbald durch Abfuͤhrmit- tel oder Lavements zu bewerkſtelligen.
§. 1700.
Ruͤchſichtlich der Diarrhoͤe neugeborener Kinder, ſo iſt dieſe, dafern ſie nicht zu heftig erſcheint, kein gefaͤhrlicher Zu- fall, vielmehr in vielen Faͤllen, z. B. bei Erkaͤltungen, beim Zahndurchbruch, nach Indigeſtionen u. ſ. w. ein heilſames, von der Natur ergriffenes Erleichterungsmittel. Bei der Behand- lung dieſes Zufalls iſt daher zunachſt darauf, daß dieſe oͤf- tern Ausleerungen nicht zu ploͤtzlich unterdruͤckt, und vielleicht gefaͤhrlichere Krankheitszuſtaͤnde dadurch erſt veranlaßt werden, Ruͤckſicht zu nehmen, weßhalb denn ſtets die gelindern Mittel den Vorzug verdienen, und hauptſaͤchlich vor der unvorſichtigen Anwendung des Opium dringend gewarnet werden muß. — Auch hier muß daher zunaͤchſt die Beruͤckſichtigung der Gele- genheitsurſachen, und Verbeſſerung der Diaͤt und Pflege, Haupt- augenmerk des Arztes ſeyn. Um den zu haͤufigen Ausleerun- gen ſelbſt Schranken zu ſetzen, empfehlen ſich vorzuͤglich die warmen Umſchlaͤge uͤber den Leib, oder das Emplastrum aromaticum, einige Loͤffel Zimmtthee, oder eine Miſchung von aromatiſchen Waͤſſern, Gummiſchleim mit einigen Tropfen der Essentia macis oder des Liq. C. C. —
§. 1701.
Entwickeln ſich endlich von dieſen oder aͤhnlichen Unter- leibskrankheiten atrophiſche Zuſtaͤnde, magert das Kind ab, nimmt es ſeine Nahrung nicht ordentlich, ſchlaͤft es wenig u. ſ. w. ohne daß doch ein beſtimmtes Lokalleiden mehr vor- handen waͤre, ſo muß man der Reproduktion auf alle Weiſe
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tionen u. ſ. w. ſeyn. — Im letztern Falle iſt gewoͤhnlich nur
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dieſe genau beachtet und beſeitigt, eine zweckmaͤßigere Diaͤt
und mehr verduͤnnende Getraͤnke (Zuckerwaſſer, Tamarinden-
molken u. ſ. w.) angeordnet werden; fuͤr den Moment aber
iſt die Entleerung des Darmkanals alsbald durch Abfuͤhrmit-
tel oder Lavements zu bewerkſtelligen.
§. 1700.
Ruͤchſichtlich der Diarrhoͤe neugeborener Kinder, ſo iſt
dieſe, dafern ſie nicht zu heftig erſcheint, kein gefaͤhrlicher Zu-
fall, vielmehr in vielen Faͤllen, z. B. bei Erkaͤltungen, beim
Zahndurchbruch, nach Indigeſtionen u. ſ. w. ein heilſames, von
der Natur ergriffenes Erleichterungsmittel. Bei der Behand-
lung dieſes Zufalls iſt daher zunachſt darauf, daß dieſe oͤf-
tern Ausleerungen nicht zu ploͤtzlich unterdruͤckt, und vielleicht
gefaͤhrlichere Krankheitszuſtaͤnde dadurch erſt veranlaßt werden,
Ruͤckſicht zu nehmen, weßhalb denn ſtets die gelindern Mittel
den Vorzug verdienen, und hauptſaͤchlich vor der unvorſichtigen
Anwendung des Opium dringend gewarnet werden muß. —
Auch hier muß daher zunaͤchſt die Beruͤckſichtigung der Gele-
genheitsurſachen, und Verbeſſerung der Diaͤt und Pflege, Haupt-
augenmerk des Arztes ſeyn. Um den zu haͤufigen Ausleerun-
gen ſelbſt Schranken zu ſetzen, empfehlen ſich vorzuͤglich die
warmen Umſchlaͤge uͤber den Leib, oder das Emplastrum
aromaticum, einige Loͤffel Zimmtthee, oder eine Miſchung
von aromatiſchen Waͤſſern, Gummiſchleim mit einigen Tropfen
der Essentia macis oder des Liq. C. C. —
§. 1701.
Entwickeln ſich endlich von dieſen oder aͤhnlichen Unter-
leibskrankheiten atrophiſche Zuſtaͤnde, magert das Kind
ab, nimmt es ſeine Nahrung nicht ordentlich, ſchlaͤft es wenig
u. ſ. w. ohne daß doch ein beſtimmtes Lokalleiden mehr vor-
handen waͤre, ſo muß man der Reproduktion auf alle Weiſe
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/658>, abgerufen am 22.12.2024.
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