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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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in krankhaften Zuständen der Brusteingeweide, wodurch die
Lungen das Gleichgewicht des Gefäßsystems herzustellen ver-
hindert werden. -- Die Behandlung dieser Congestionen ist
von der welche auch unter andern Lebensverhältnissen hierbei
eintreten muß, nicht allzuverschieden, und gründet sich auf
Anwendung antiphlogistischer und ableitender Mittel, nur daß
dabei immer vorzüglich die jedesmaligen Ursachen berücksichtigt
werden müssen, und auf Wiederherstellung der unterdrückten
Wochenfunktionen zu sehen ist. -- Erleichternde Blutungen
an nicht gefährlichen Orten (so wie das Nasenbluten) dürfen
nicht zu zeitig gehemmt werden.

2) Entzündungskrankheiten.
§. 1597.

Aus denselben Ursachen welche die Congestionen bei Wöch-
nerinnen öfters erregen, können auch Entzündungszufälle entstehen,
welche in so verschiedenen auch außer dem Wochenbette vor-
kommenden Formen auftreten können, daß wir sie größtentheils
hier nicht weitläuftiger zu erörtern nöthig haben; nur von
den rheumatischen Schenkelschmerzen und der weißen Schenkel-
geschwulst der Wöchnerinnen bleibt daher die nähere Betrachtung
rückständig, da die Gebärmutterentzündung, Oophoritis,
Peritonitis,
als vorzüglich das Wesen des Kindbettfiebers
constituirend, bei diesem werden betrachtet werden.

§. 1598.

Die Schenkelschmerzen, welche vornehmlich vom
Acetabalo bis gegen das Knie und zuweilen auch noch tiefer
sich zu erstrecken pflegen, hängen aber in der Regel ab von
Affektionen der Nervenstämme und kommen daher mit der
Ischias nervosa Cotuni ziemlich überein. Druck auf die
Lendennerven oder Sakralnerven bei schweren Geburten, Er-
kältungen kurz vor oder bei der Geburt, oder im Wochenbette,
geben gewöhnlich die Gelegenheitsursachen ab. -- Diese
Schmerzen sind oft sehr heftig und anhaltend, beruhen namentlich

in krankhaften Zuſtaͤnden der Bruſteingeweide, wodurch die
Lungen das Gleichgewicht des Gefaͤßſyſtems herzuſtellen ver-
hindert werden. — Die Behandlung dieſer Congeſtionen iſt
von der welche auch unter andern Lebensverhaͤltniſſen hierbei
eintreten muß, nicht allzuverſchieden, und gruͤndet ſich auf
Anwendung antiphlogiſtiſcher und ableitender Mittel, nur daß
dabei immer vorzuͤglich die jedesmaligen Urſachen beruͤckſichtigt
werden muͤſſen, und auf Wiederherſtellung der unterdruͤckten
Wochenfunktionen zu ſehen iſt. — Erleichternde Blutungen
an nicht gefaͤhrlichen Orten (ſo wie das Naſenbluten) duͤrfen
nicht zu zeitig gehemmt werden.

2) Entzuͤndungskrankheiten.
§. 1597.

Aus denſelben Urſachen welche die Congeſtionen bei Woͤch-
nerinnen oͤfters erregen, koͤnnen auch Entzuͤndungszufaͤlle entſtehen,
welche in ſo verſchiedenen auch außer dem Wochenbette vor-
kommenden Formen auftreten koͤnnen, daß wir ſie groͤßtentheils
hier nicht weitlaͤuftiger zu eroͤrtern noͤthig haben; nur von
den rheumatiſchen Schenkelſchmerzen und der weißen Schenkel-
geſchwulſt der Woͤchnerinnen bleibt daher die naͤhere Betrachtung
ruͤckſtaͤndig, da die Gebaͤrmutterentzuͤndung, Oophoritis,
Peritonitis,
als vorzuͤglich das Weſen des Kindbettfiebers
conſtituirend, bei dieſem werden betrachtet werden.

§. 1598.

Die Schenkelſchmerzen, welche vornehmlich vom
Acetabalo bis gegen das Knie und zuweilen auch noch tiefer
ſich zu erſtrecken pflegen, haͤngen aber in der Regel ab von
Affektionen der Nervenſtaͤmme und kommen daher mit der
Ischias nervosa Cotuni ziemlich uͤberein. Druck auf die
Lendennerven oder Sakralnerven bei ſchweren Geburten, Er-
kaͤltungen kurz vor oder bei der Geburt, oder im Wochenbette,
geben gewoͤhnlich die Gelegenheitsurſachen ab. — Dieſe
Schmerzen ſind oft ſehr heftig und anhaltend, beruhen namentlich

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[565/0591] in krankhaften Zuſtaͤnden der Bruſteingeweide, wodurch die Lungen das Gleichgewicht des Gefaͤßſyſtems herzuſtellen ver- hindert werden. — Die Behandlung dieſer Congeſtionen iſt von der welche auch unter andern Lebensverhaͤltniſſen hierbei eintreten muß, nicht allzuverſchieden, und gruͤndet ſich auf Anwendung antiphlogiſtiſcher und ableitender Mittel, nur daß dabei immer vorzuͤglich die jedesmaligen Urſachen beruͤckſichtigt werden muͤſſen, und auf Wiederherſtellung der unterdruͤckten Wochenfunktionen zu ſehen iſt. — Erleichternde Blutungen an nicht gefaͤhrlichen Orten (ſo wie das Naſenbluten) duͤrfen nicht zu zeitig gehemmt werden. 2) Entzuͤndungskrankheiten. §. 1597. Aus denſelben Urſachen welche die Congeſtionen bei Woͤch- nerinnen oͤfters erregen, koͤnnen auch Entzuͤndungszufaͤlle entſtehen, welche in ſo verſchiedenen auch außer dem Wochenbette vor- kommenden Formen auftreten koͤnnen, daß wir ſie groͤßtentheils hier nicht weitlaͤuftiger zu eroͤrtern noͤthig haben; nur von den rheumatiſchen Schenkelſchmerzen und der weißen Schenkel- geſchwulſt der Woͤchnerinnen bleibt daher die naͤhere Betrachtung ruͤckſtaͤndig, da die Gebaͤrmutterentzuͤndung, Oophoritis, Peritonitis, als vorzuͤglich das Weſen des Kindbettfiebers conſtituirend, bei dieſem werden betrachtet werden. §. 1598. Die Schenkelſchmerzen, welche vornehmlich vom Acetabalo bis gegen das Knie und zuweilen auch noch tiefer ſich zu erſtrecken pflegen, haͤngen aber in der Regel ab von Affektionen der Nervenſtaͤmme und kommen daher mit der Ischias nervosa Cotuni ziemlich uͤberein. Druck auf die Lendennerven oder Sakralnerven bei ſchweren Geburten, Er- kaͤltungen kurz vor oder bei der Geburt, oder im Wochenbette, geben gewoͤhnlich die Gelegenheitsurſachen ab. — Dieſe Schmerzen ſind oft ſehr heftig und anhaltend, beruhen namentlich

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/591>, abgerufen am 22.11.2024.