vorgedrängten Gebärmuttergrunde, immer die Zusammenziehung unregelmäßig von Statten gehen, auch mehreremale Blutung oder Entzündungszufälle entstehen sehen.
§. 1576.
Ueber die Behandlung der vollkommnen Vorwärtsbeu- gung läßt sich wohl, da das Uebel nur erst einmal beobach- tet worden ist, wenig bestimmen; so viel ist indeß klar, daß auch hier schon durch die aus dem vorausgehenden Aufthür- men des Leibes und die genaue innere und äußere Untersu- chung zu erlangende Diagnose viel gewonnen ist, und man dann durch Eingehen der Hand in den Uterus (bei zusam- mengezogenem Muttermunde wäre wohl auch von einem fisch- beinenen, abgerundeten, platten Führungsstäbchen Gebrauch zu machen), verbunden mit äußern Manipulationen und ho- rizontaler im Krenz erhöhter Lage, die Reposition zu bewerk- ftelligen und dann die völlige Contraktion zu befördern su- chen muß.
§. 1577.
Rückwärtsbeugung. Auch von dieser Abnormität in ihrer völligen Ausbildung, ist neuerlich erst eine Beobachtung bekannt geworden, welche, obwohl der die Heilung auf das Zweckmäßigste bewirkende Arzt das Uebel als Rückwärtsnei- gung (Retroversio s. 1. Thl. §. 500.) beschreibt, offenbar ein Beispiel der hier erwähnten Lagenänderung abgiebt *). Hier war nämlich vier Wochen nach der Entbindung, durch das Tragen eines Fäßchens, Blutabgang entstanden, und hatte 3 Wochen angehalten, ohne verschiedenen blutstillenden Mitteln zu weichen. Die Frau klagte dabei über drückende Empfin- dung beim Stuhlgange, der Muttermund stand in der Mitte (also war es keine Rückwärtsneigung [Retroversio] wo der Muttermund stets an der Symphyse gefunden wird) und in der
*) Journal für Geburtshülfe, Frauenzimmer- und Kinderkrankheiten v. E. v. Siebold. III. Bd. 101. S. 59.
vorgedraͤngten Gebaͤrmuttergrunde, immer die Zuſammenziehung unregelmaͤßig von Statten gehen, auch mehreremale Blutung oder Entzuͤndungszufaͤlle entſtehen ſehen.
§. 1576.
Ueber die Behandlung der vollkommnen Vorwaͤrtsbeu- gung laͤßt ſich wohl, da das Uebel nur erſt einmal beobach- tet worden iſt, wenig beſtimmen; ſo viel iſt indeß klar, daß auch hier ſchon durch die aus dem vorausgehenden Aufthuͤr- men des Leibes und die genaue innere und aͤußere Unterſu- chung zu erlangende Diagnoſe viel gewonnen iſt, und man dann durch Eingehen der Hand in den Uterus (bei zuſam- mengezogenem Muttermunde waͤre wohl auch von einem fiſch- beinenen, abgerundeten, platten Fuͤhrungsſtaͤbchen Gebrauch zu machen), verbunden mit aͤußern Manipulationen und ho- rizontaler im Krenz erhoͤhter Lage, die Repoſition zu bewerk- ftelligen und dann die voͤllige Contraktion zu befoͤrdern ſu- chen muß.
§. 1577.
Ruͤckwaͤrtsbeugung. Auch von dieſer Abnormitaͤt in ihrer voͤlligen Ausbildung, iſt neuerlich erſt eine Beobachtung bekannt geworden, welche, obwohl der die Heilung auf das Zweckmaͤßigſte bewirkende Arzt das Uebel als Ruͤckwaͤrtsnei- gung (Retroversio ſ. 1. Thl. §. 500.) beſchreibt, offenbar ein Beiſpiel der hier erwaͤhnten Lagenaͤnderung abgiebt *). Hier war naͤmlich vier Wochen nach der Entbindung, durch das Tragen eines Faͤßchens, Blutabgang entſtanden, und hatte 3 Wochen angehalten, ohne verſchiedenen blutſtillenden Mitteln zu weichen. Die Frau klagte dabei uͤber druͤckende Empfin- dung beim Stuhlgange, der Muttermund ſtand in der Mitte (alſo war es keine Ruͤckwaͤrtsneigung [Retroversio] wo der Muttermund ſtets an der Symphyſe gefunden wird) und in der
*) Journal fuͤr Geburtshuͤlfe, Frauenzimmer- und Kinderkrankheiten v. E. v. Siebold. III. Bd. 101. S. 59.
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vorgedraͤngten Gebaͤrmuttergrunde, immer die Zuſammenziehung
unregelmaͤßig von Statten gehen, auch mehreremale Blutung
oder Entzuͤndungszufaͤlle entſtehen ſehen.
§. 1576.
Ueber die Behandlung der vollkommnen Vorwaͤrtsbeu-
gung laͤßt ſich wohl, da das Uebel nur erſt einmal beobach-
tet worden iſt, wenig beſtimmen; ſo viel iſt indeß klar, daß
auch hier ſchon durch die aus dem vorausgehenden Aufthuͤr-
men des Leibes und die genaue innere und aͤußere Unterſu-
chung zu erlangende Diagnoſe viel gewonnen iſt, und man
dann durch Eingehen der Hand in den Uterus (bei zuſam-
mengezogenem Muttermunde waͤre wohl auch von einem fiſch-
beinenen, abgerundeten, platten Fuͤhrungsſtaͤbchen Gebrauch
zu machen), verbunden mit aͤußern Manipulationen und ho-
rizontaler im Krenz erhoͤhter Lage, die Repoſition zu bewerk-
ftelligen und dann die voͤllige Contraktion zu befoͤrdern ſu-
chen muß.
§. 1577.
Ruͤckwaͤrtsbeugung. Auch von dieſer Abnormitaͤt in
ihrer voͤlligen Ausbildung, iſt neuerlich erſt eine Beobachtung
bekannt geworden, welche, obwohl der die Heilung auf das
Zweckmaͤßigſte bewirkende Arzt das Uebel als Ruͤckwaͤrtsnei-
gung (Retroversio ſ. 1. Thl. §. 500.) beſchreibt, offenbar
ein Beiſpiel der hier erwaͤhnten Lagenaͤnderung abgiebt *).
Hier war naͤmlich vier Wochen nach der Entbindung, durch
das Tragen eines Faͤßchens, Blutabgang entſtanden, und hatte
3 Wochen angehalten, ohne verſchiedenen blutſtillenden Mitteln
zu weichen. Die Frau klagte dabei uͤber druͤckende Empfin-
dung beim Stuhlgange, der Muttermund ſtand in der Mitte
(alſo war es keine Ruͤckwaͤrtsneigung [Retroversio] wo der
Muttermund ſtets an der Symphyſe gefunden wird) und in der
*) Journal fuͤr Geburtshuͤlfe, Frauenzimmer- und Kinderkrankheiten
v. E. v. Siebold. III. Bd. 101. S. 59.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 552. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/578>, abgerufen am 23.11.2024.
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