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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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Querlagen des Kopfes und Halses lassen in seltnern Fällen
auch noch die Wendung auf den Kopf zu, meistens aber nö-
thigen sie, so wie die andern Querlagen durchgängig, zur
Wendung auf die Füße, worüber die weitern Regeln bereits
früher gegeben sind.



Von Verbindung mehrfacher Regelwidrigkei-
ten des Geburtsgeschäfts untereinander,
und von der künstlichen Veranlassung von
Regelwidrigkeiten durch falsches Beneh-
men der Kreisenden, oder durch übele Be-
handlung
.
§. 1536.

Es ist ein seltner Fall, daß bei einem überhaupt regel-
widrig verlaufenden Geburtsgeschäft nur eine einzige Art von
pathologischen Zuständen vorkommen sollte, und weit häufiger
bemerken wir ganze Gruppen von Regelwidrigkeiten welche
in ihrer Verbindung das Geburtsgeschäft stören. Solcher
Verbindungen können außerordentlich viele vorkommen, und
durch diese große Mannigfaltigkeit wird überhaupt das Han-
deln des Geburtsarztes oft äußerst erschwert. -- Zu bemer-
ken ist an diesem Orte nur 1) daß gern gewisse Reihen von
Regelwidrigkeiten sich zusammen vorfinden, in wiefern sie ent-
weder in gemeinschaftlichen Ursachen bedingt sind, oder ein-
ander wechselseitig hervorrufen. So findet sich z. B. bei
schlaffem phlegmatischem Körperbau häufig vieles Wasser, Ato-
nie des Uterus, passive Blutung, falsche Lage des Uterus u.
s. w.; bei rhachitischen Personen Engigkeit, Schiefheit des
Beckens, zu starke Neigung desselben, Hängebauch, Schief-
stand des Kindes u. s. w. vor. Oder es ist Enaigkeit und
Rigidität des Muttermundes vorhanden, diese erzeugt krampf-
hafte Zusammenziehung, Einsackung der Nachgeburt, Entzün-
durch u. s. w.


Querlagen des Kopfes und Halſes laſſen in ſeltnern Faͤllen
auch noch die Wendung auf den Kopf zu, meiſtens aber noͤ-
thigen ſie, ſo wie die andern Querlagen durchgaͤngig, zur
Wendung auf die Fuͤße, woruͤber die weitern Regeln bereits
fruͤher gegeben ſind.



Von Verbindung mehrfacher Regelwidrigkei-
ten des Geburtsgeſchaͤfts untereinander,
und von der kuͤnſtlichen Veranlaſſung von
Regelwidrigkeiten durch falſches Beneh-
men der Kreiſenden, oder durch uͤbele Be-
handlung
.
§. 1536.

Es iſt ein ſeltner Fall, daß bei einem uͤberhaupt regel-
widrig verlaufenden Geburtsgeſchaͤft nur eine einzige Art von
pathologiſchen Zuſtaͤnden vorkommen ſollte, und weit haͤufiger
bemerken wir ganze Gruppen von Regelwidrigkeiten welche
in ihrer Verbindung das Geburtsgeſchaͤft ſtoͤren. Solcher
Verbindungen koͤnnen außerordentlich viele vorkommen, und
durch dieſe große Mannigfaltigkeit wird uͤberhaupt das Han-
deln des Geburtsarztes oft aͤußerſt erſchwert. — Zu bemer-
ken iſt an dieſem Orte nur 1) daß gern gewiſſe Reihen von
Regelwidrigkeiten ſich zuſammen vorfinden, in wiefern ſie ent-
weder in gemeinſchaftlichen Urſachen bedingt ſind, oder ein-
ander wechſelſeitig hervorrufen. So findet ſich z. B. bei
ſchlaffem phlegmatiſchem Koͤrperbau haͤufig vieles Waſſer, Ato-
nie des Uterus, paſſive Blutung, falſche Lage des Uterus u.
ſ. w.; bei rhachitiſchen Perſonen Engigkeit, Schiefheit des
Beckens, zu ſtarke Neigung deſſelben, Haͤngebauch, Schief-
ſtand des Kindes u. ſ. w. vor. Oder es iſt Enaigkeit und
Rigiditaͤt des Muttermundes vorhanden, dieſe erzeugt krampf-
hafte Zuſammenziehung, Einſackung der Nachgeburt, Entzuͤn-
durch u. ſ. w.


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[528/0554] Querlagen des Kopfes und Halſes laſſen in ſeltnern Faͤllen auch noch die Wendung auf den Kopf zu, meiſtens aber noͤ- thigen ſie, ſo wie die andern Querlagen durchgaͤngig, zur Wendung auf die Fuͤße, woruͤber die weitern Regeln bereits fruͤher gegeben ſind. Von Verbindung mehrfacher Regelwidrigkei- ten des Geburtsgeſchaͤfts untereinander, und von der kuͤnſtlichen Veranlaſſung von Regelwidrigkeiten durch falſches Beneh- men der Kreiſenden, oder durch uͤbele Be- handlung. §. 1536. Es iſt ein ſeltner Fall, daß bei einem uͤberhaupt regel- widrig verlaufenden Geburtsgeſchaͤft nur eine einzige Art von pathologiſchen Zuſtaͤnden vorkommen ſollte, und weit haͤufiger bemerken wir ganze Gruppen von Regelwidrigkeiten welche in ihrer Verbindung das Geburtsgeſchaͤft ſtoͤren. Solcher Verbindungen koͤnnen außerordentlich viele vorkommen, und durch dieſe große Mannigfaltigkeit wird uͤberhaupt das Han- deln des Geburtsarztes oft aͤußerſt erſchwert. — Zu bemer- ken iſt an dieſem Orte nur 1) daß gern gewiſſe Reihen von Regelwidrigkeiten ſich zuſammen vorfinden, in wiefern ſie ent- weder in gemeinſchaftlichen Urſachen bedingt ſind, oder ein- ander wechſelſeitig hervorrufen. So findet ſich z. B. bei ſchlaffem phlegmatiſchem Koͤrperbau haͤufig vieles Waſſer, Ato- nie des Uterus, paſſive Blutung, falſche Lage des Uterus u. ſ. w.; bei rhachitiſchen Perſonen Engigkeit, Schiefheit des Beckens, zu ſtarke Neigung deſſelben, Haͤngebauch, Schief- ſtand des Kindes u. ſ. w. vor. Oder es iſt Enaigkeit und Rigiditaͤt des Muttermundes vorhanden, dieſe erzeugt krampf- hafte Zuſammenziehung, Einſackung der Nachgeburt, Entzuͤn- durch u. ſ. w.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/554>, abgerufen am 18.12.2024.