und dadurch eine schwierigere und schmerzhafte Trennung desselben bedingt. Es äußert sich dieses meistens durch einen fixen Schmerz welcher während der zweiten Periode an einer bestimmten Stelle des Uterus empfunden wird, und durch stärkeres Zeichnen (Blutabgehen) in diesem Zeitraume; läßt sich indeß fast immer nur erst durch Untersuchung der abge- gangenen Nachgeburt mit Bestimmtheit ausmitteln. Da nun übrigens auch eine besondere Behandlung hierbei nicht Statt findet und die Regelwidrigkeit überhaupt unter die weniger bedenklichen gehört, so mußte sie nur als eine zur Erklärung der genannten Symptome näher zu kennende pathologische Erscheinung hier mit erwähnt werden.
II. Regelwidrigkeiten des Mutterkuchens.
1. Vorliegender Mutterkuchen (Placenta praevia).
§. 1494.
Eine höchst gefährliche Regelwidrigkeit welche demun- geachtet erst seit Anfange des achtzehnten Jahrhunderts, nachdem eine Leichenöffnung darüber Aufschluß gegeben hatte *), richtig gewürdigt wurde, entsteht, sobald der Mutterkuchen, anstatt wie gewöhnlich im Grunde des Uterus sich anzuheften, am Rande oder in der Mitte auf dem innern Muttermunde ein- gewurzelt ist. Die Ursachen welche eine so ungewöhnliche Bildung desselben herbeiführen können, sind, so weit bisherige Beobachtungen reichen, durchaus nicht mit Zuverlässigkeit anzugeben; man beobachtet diese Abnormität bald bei Erstge- bärenden bald bei Mehrgebärenden, bei gesunden und schwäch- lichen Subjekten, und muß schon ebendadurch über die ursächlichen
*) S. d. Nähere über das Geschichtliche bei C. F. Hefter de Placenta praevia Lips. 1804. und in Stark's neuen Archiv f. Gebh. I. Bd. 2 St. bei Oberteuffer.
und dadurch eine ſchwierigere und ſchmerzhafte Trennung deſſelben bedingt. Es aͤußert ſich dieſes meiſtens durch einen fixen Schmerz welcher waͤhrend der zweiten Periode an einer beſtimmten Stelle des Uterus empfunden wird, und durch ſtaͤrkeres Zeichnen (Blutabgehen) in dieſem Zeitraume; laͤßt ſich indeß faſt immer nur erſt durch Unterſuchung der abge- gangenen Nachgeburt mit Beſtimmtheit ausmitteln. Da nun uͤbrigens auch eine beſondere Behandlung hierbei nicht Statt findet und die Regelwidrigkeit uͤberhaupt unter die weniger bedenklichen gehoͤrt, ſo mußte ſie nur als eine zur Erklaͤrung der genannten Symptome naͤher zu kennende pathologiſche Erſcheinung hier mit erwaͤhnt werden.
II. Regelwidrigkeiten des Mutterkuchens.
1. Vorliegender Mutterkuchen (Placenta praevia).
§. 1494.
Eine hoͤchſt gefaͤhrliche Regelwidrigkeit welche demun- geachtet erſt ſeit Anfange des achtzehnten Jahrhunderts, nachdem eine Leichenoͤffnung daruͤber Aufſchluß gegeben hatte *), richtig gewuͤrdigt wurde, entſteht, ſobald der Mutterkuchen, anſtatt wie gewoͤhnlich im Grunde des Uterus ſich anzuheften, am Rande oder in der Mitte auf dem innern Muttermunde ein- gewurzelt iſt. Die Urſachen welche eine ſo ungewoͤhnliche Bildung deſſelben herbeifuͤhren koͤnnen, ſind, ſo weit bisherige Beobachtungen reichen, durchaus nicht mit Zuverlaͤſſigkeit anzugeben; man beobachtet dieſe Abnormitaͤt bald bei Erſtge- baͤrenden bald bei Mehrgebaͤrenden, bei geſunden und ſchwaͤch- lichen Subjekten, und muß ſchon ebendadurch uͤber die urſaͤchlichen
*) S. d. Naͤhere uͤber das Geſchichtliche bei C. F. Hefter de Placenta praevia Lips. 1804. und in Stark’s neuen Archiv f. Gebh. I. Bd. 2 St. bei Oberteuffer.
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und dadurch eine ſchwierigere und ſchmerzhafte Trennung
deſſelben bedingt. Es aͤußert ſich dieſes meiſtens durch einen
fixen Schmerz welcher waͤhrend der zweiten Periode an einer
beſtimmten Stelle des Uterus empfunden wird, und durch
ſtaͤrkeres Zeichnen (Blutabgehen) in dieſem Zeitraume; laͤßt
ſich indeß faſt immer nur erſt durch Unterſuchung der abge-
gangenen Nachgeburt mit Beſtimmtheit ausmitteln. Da nun
uͤbrigens auch eine beſondere Behandlung hierbei nicht Statt
findet und die Regelwidrigkeit uͤberhaupt unter die weniger
bedenklichen gehoͤrt, ſo mußte ſie nur als eine zur Erklaͤrung
der genannten Symptome naͤher zu kennende pathologiſche
Erſcheinung hier mit erwaͤhnt werden.
II.
Regelwidrigkeiten des Mutterkuchens.
1.
Vorliegender Mutterkuchen (Placenta praevia).
§. 1494.
Eine hoͤchſt gefaͤhrliche Regelwidrigkeit welche demun-
geachtet erſt ſeit Anfange des achtzehnten Jahrhunderts, nachdem
eine Leichenoͤffnung daruͤber Aufſchluß gegeben hatte *), richtig
gewuͤrdigt wurde, entſteht, ſobald der Mutterkuchen, anſtatt
wie gewoͤhnlich im Grunde des Uterus ſich anzuheften, am
Rande oder in der Mitte auf dem innern Muttermunde ein-
gewurzelt iſt. Die Urſachen welche eine ſo ungewoͤhnliche
Bildung deſſelben herbeifuͤhren koͤnnen, ſind, ſo weit bisherige
Beobachtungen reichen, durchaus nicht mit Zuverlaͤſſigkeit
anzugeben; man beobachtet dieſe Abnormitaͤt bald bei Erſtge-
baͤrenden bald bei Mehrgebaͤrenden, bei geſunden und ſchwaͤch-
lichen Subjekten, und muß ſchon ebendadurch uͤber die urſaͤchlichen
*) S. d. Naͤhere uͤber das Geſchichtliche bei C. F. Hefter de Placenta
praevia Lips. 1804. und in Stark’s neuen Archiv f. Gebh.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/528>, abgerufen am 22.11.2024.
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