zu Krämpfen, oft mehr männlichem Habitus oder auch sehr schwächlichem, reitzbarem Körperbau. Sie wird indeß zuweilen auch mehr durch örtliche Veranlaßungen herbeigeführt, indem alles was die Gegend des Muttermundes heftig reitzt, als zu öfteres Untersuchen, Erweiterungsversuche desselben, früh- zeitig abgeflossenes Fruchtwasser, tiefliegender Kindeskopf, Zie- hen am Nabeistrange, in der fünften Periode u. s. w. eben- falls krampfhafte Zusammenziehungen, auch ohne jene allge- meine Disposition, veranlassen kann.
§. 1373.
Auch hierbei sind die Folgen wie die Behandlung nach den einzelnen Geburtsperioden sehr verschieden. Was die erste Periode betrifft, so äußern sich die Wehen hier ganz mit denselben Symptomen welche bei der sehr gesteigerten Sensibilität (§. 1353) erwähnt worden sind, es gesellen sich häufig krampfhafte Zufälle in andern Organen hinzu, als Schluchzen, Erbrechen, Blasenkrämpfe u. s. w. und die ganze Periode ist von ungewöhnlich langer Dauer. Auch die Be- handlung kann hierbei nur dieselbe seyn, welche schon oben (§. 1353. §. 1349. §. 1347. §. 1343.) erwähnt worden ist.
§. 1374.
In der zweiten Periode äußert sich die Wirkung dieser regelwidrigen Zusammenziehungen vorzüglich durch un- gewöhnlich langsame und schmerzhafte Erweiterung des Mut- termundes, und das dem untersuchenden Finger fühlbare Ein- schnüren des Muttermundes während jeder Wehe. Auch hier führt nun zwar dieser Zustand nicht unmittelbar für Mutter oder Kind Gefahr herbei, allein kann doch, wenn dadurch diese Periode (wie nicht selten geschieht) auf 24 bis 48 Stun- den verzögert wird, zu völliger Erschöpfung der Geburtskraft in den folgenden Zeiträumen, zu entzündlichen Zuständen, Hin- zugesellen der im vorigen §. genannten krampfhaften Zufälle, ja selbst, bei reitzbaren Subjekten, zu Ausbruch allgemeiner Krämpfe und Zuckungen Veranlassung geben. Was die Be-
zu Kraͤmpfen, oft mehr maͤnnlichem Habitus oder auch ſehr ſchwaͤchlichem, reitzbarem Koͤrperbau. Sie wird indeß zuweilen auch mehr durch oͤrtliche Veranlaßungen herbeigefuͤhrt, indem alles was die Gegend des Muttermundes heftig reitzt, als zu oͤfteres Unterſuchen, Erweiterungsverſuche deſſelben, fruͤh- zeitig abgefloſſenes Fruchtwaſſer, tiefliegender Kindeskopf, Zie- hen am Nabeiſtrange, in der fuͤnften Periode u. ſ. w. eben- falls krampfhafte Zuſammenziehungen, auch ohne jene allge- meine Dispoſition, veranlaſſen kann.
§. 1373.
Auch hierbei ſind die Folgen wie die Behandlung nach den einzelnen Geburtsperioden ſehr verſchieden. Was die erſte Periode betrifft, ſo aͤußern ſich die Wehen hier ganz mit denſelben Symptomen welche bei der ſehr geſteigerten Senſibilitaͤt (§. 1353) erwaͤhnt worden ſind, es geſellen ſich haͤufig krampfhafte Zufaͤlle in andern Organen hinzu, als Schluchzen, Erbrechen, Blaſenkraͤmpfe u. ſ. w. und die ganze Periode iſt von ungewoͤhnlich langer Dauer. Auch die Be- handlung kann hierbei nur dieſelbe ſeyn, welche ſchon oben (§. 1353. §. 1349. §. 1347. §. 1343.) erwaͤhnt worden iſt.
§. 1374.
In der zweiten Periode aͤußert ſich die Wirkung dieſer regelwidrigen Zuſammenziehungen vorzuͤglich durch un- gewoͤhnlich langſame und ſchmerzhafte Erweiterung des Mut- termundes, und das dem unterſuchenden Finger fuͤhlbare Ein- ſchnuͤren des Muttermundes waͤhrend jeder Wehe. Auch hier fuͤhrt nun zwar dieſer Zuſtand nicht unmittelbar fuͤr Mutter oder Kind Gefahr herbei, allein kann doch, wenn dadurch dieſe Periode (wie nicht ſelten geſchieht) auf 24 bis 48 Stun- den verzoͤgert wird, zu voͤlliger Erſchoͤpfung der Geburtskraft in den folgenden Zeitraͤumen, zu entzuͤndlichen Zuſtaͤnden, Hin- zugeſellen der im vorigen §. genannten krampfhaften Zufaͤlle, ja ſelbſt, bei reitzbaren Subjekten, zu Ausbruch allgemeiner Kraͤmpfe und Zuckungen Veranlaſſung geben. Was die Be-
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zu Kraͤmpfen, oft mehr maͤnnlichem Habitus oder auch ſehr
ſchwaͤchlichem, reitzbarem Koͤrperbau. Sie wird indeß zuweilen
auch mehr durch oͤrtliche Veranlaßungen herbeigefuͤhrt, indem
alles was die Gegend des Muttermundes heftig reitzt, als
zu oͤfteres Unterſuchen, Erweiterungsverſuche deſſelben, fruͤh-
zeitig abgefloſſenes Fruchtwaſſer, tiefliegender Kindeskopf, Zie-
hen am Nabeiſtrange, in der fuͤnften Periode u. ſ. w. eben-
falls krampfhafte Zuſammenziehungen, auch ohne jene allge-
meine Dispoſition, veranlaſſen kann.
§. 1373.
Auch hierbei ſind die Folgen wie die Behandlung nach
den einzelnen Geburtsperioden ſehr verſchieden. Was die
erſte Periode betrifft, ſo aͤußern ſich die Wehen hier ganz
mit denſelben Symptomen welche bei der ſehr geſteigerten
Senſibilitaͤt (§. 1353) erwaͤhnt worden ſind, es geſellen ſich
haͤufig krampfhafte Zufaͤlle in andern Organen hinzu, als
Schluchzen, Erbrechen, Blaſenkraͤmpfe u. ſ. w. und die ganze
Periode iſt von ungewoͤhnlich langer Dauer. Auch die Be-
handlung kann hierbei nur dieſelbe ſeyn, welche ſchon oben
(§. 1353. §. 1349. §. 1347. §. 1343.) erwaͤhnt worden iſt.
§. 1374.
In der zweiten Periode aͤußert ſich die Wirkung
dieſer regelwidrigen Zuſammenziehungen vorzuͤglich durch un-
gewoͤhnlich langſame und ſchmerzhafte Erweiterung des Mut-
termundes, und das dem unterſuchenden Finger fuͤhlbare Ein-
ſchnuͤren des Muttermundes waͤhrend jeder Wehe. Auch hier
fuͤhrt nun zwar dieſer Zuſtand nicht unmittelbar fuͤr Mutter
oder Kind Gefahr herbei, allein kann doch, wenn dadurch
dieſe Periode (wie nicht ſelten geſchieht) auf 24 bis 48 Stun-
den verzoͤgert wird, zu voͤlliger Erſchoͤpfung der Geburtskraft
in den folgenden Zeitraͤumen, zu entzuͤndlichen Zuſtaͤnden, Hin-
zugeſellen der im vorigen §. genannten krampfhaften Zufaͤlle,
ja ſelbſt, bei reitzbaren Subjekten, zu Ausbruch allgemeiner
Kraͤmpfe und Zuckungen Veranlaſſung geben. Was die Be-
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/458>, abgerufen am 23.11.2024.
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