und in einer dem ersten entsprechenden Richtung am Kopfe, so geht man mit den beiden Fingern der rechten Hand gleich- falls zurück, trocknet sie ab, und wendet sich nun zum Schlies- sen der Zange.
§. 1228.
Es faßt nämlich nun wieder die linke Hand den Griff des weiblichen Zangenarms, und indem auch die Rechte den Griff des zweiten Blattes völlig umfaßt, fügt man beide Blätter im Schlosse in einander, wobei jedoch die Zeigefinger beider Hände neben dem Schlosse ausgestreckt werden müs- sen, um das Einklemmen weicher Theile, der Schamhaare u. s. w. zu verhindern. -- Bei dem Einführen der Zangen- blätter sowohl, als bei dem Schliessen derselben, muß man übrigens alle Gewalt zu vermeiden suchen, und so wie das erstere bei genauer Beachtung der Führungslinie gewöhnlich leicht und ohne Schmerzen für die Gebärende geschehen wird, so geht auch das zweite leicht von Statten, wo die Zangen- blätter in einer guten Lage, und in sich gegenseitig entspre- chender Richtung angelegt worden waren.
§. 1229.
Es können übrigens Fälle vorkommen, wo es zweckmä- ßig ist, zuerst den männlichen Arm einzuführen, wenn z. B. in der linken Seite der Kopf zu fest aufliegt und man hof- fen kann, durch den zuerst eingeführten rechten Zangenarm den Kopfstand zu verbessern, u. s. w. -- und man verfährt hierbei wieder ganz auf die oben beschriebene Weise, nur daß man natürlich, da die Zange so eingebracht sich nicht schlies- sen läßt, zuerst die Griffe verwechseln muß.
§. 1230.
Liegt nun die Zange sicher, und kennt man genau die Richtung in welcher dieselbe den Kopf gefaßt hat, so wird es möglich, aus dem Abstande der Zangengriffe (wenn man
und in einer dem erſten entſprechenden Richtung am Kopfe, ſo geht man mit den beiden Fingern der rechten Hand gleich- falls zuruͤck, trocknet ſie ab, und wendet ſich nun zum Schlieſ- ſen der Zange.
§. 1228.
Es faßt naͤmlich nun wieder die linke Hand den Griff des weiblichen Zangenarms, und indem auch die Rechte den Griff des zweiten Blattes voͤllig umfaßt, fuͤgt man beide Blaͤtter im Schloſſe in einander, wobei jedoch die Zeigefinger beider Haͤnde neben dem Schloſſe ausgeſtreckt werden muͤſ- ſen, um das Einklemmen weicher Theile, der Schamhaare u. ſ. w. zu verhindern. — Bei dem Einfuͤhren der Zangen- blaͤtter ſowohl, als bei dem Schlieſſen derſelben, muß man uͤbrigens alle Gewalt zu vermeiden ſuchen, und ſo wie das erſtere bei genauer Beachtung der Fuͤhrungslinie gewoͤhnlich leicht und ohne Schmerzen fuͤr die Gebaͤrende geſchehen wird, ſo geht auch das zweite leicht von Statten, wo die Zangen- blaͤtter in einer guten Lage, und in ſich gegenſeitig entſpre- chender Richtung angelegt worden waren.
§. 1229.
Es koͤnnen uͤbrigens Faͤlle vorkommen, wo es zweckmaͤ- ßig iſt, zuerſt den maͤnnlichen Arm einzufuͤhren, wenn z. B. in der linken Seite der Kopf zu feſt aufliegt und man hof- fen kann, durch den zuerſt eingefuͤhrten rechten Zangenarm den Kopfſtand zu verbeſſern, u. ſ. w. — und man verfaͤhrt hierbei wieder ganz auf die oben beſchriebene Weiſe, nur daß man natuͤrlich, da die Zange ſo eingebracht ſich nicht ſchlieſ- ſen laͤßt, zuerſt die Griffe verwechſeln muß.
§. 1230.
Liegt nun die Zange ſicher, und kennt man genau die Richtung in welcher dieſelbe den Kopf gefaßt hat, ſo wird es moͤglich, aus dem Abſtande der Zangengriffe (wenn man
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><divn="7"><divn="8"><divn="9"><divn="10"><p><pbfacs="#f0373"n="349"/>
und in einer dem erſten entſprechenden Richtung am Kopfe,<lb/>ſo geht man mit den beiden Fingern der rechten Hand gleich-<lb/>
falls zuruͤck, trocknet ſie ab, und wendet ſich nun zum Schlieſ-<lb/>ſen der Zange.</p></div><lb/><divn="10"><head>§. 1228.</head><lb/><p>Es faßt naͤmlich nun wieder die linke Hand den Griff<lb/>
des weiblichen Zangenarms, und indem auch die Rechte den<lb/>
Griff des zweiten Blattes voͤllig umfaßt, fuͤgt man beide<lb/>
Blaͤtter im Schloſſe in einander, wobei jedoch die Zeigefinger<lb/>
beider Haͤnde neben dem Schloſſe ausgeſtreckt werden muͤſ-<lb/>ſen, um das Einklemmen weicher Theile, der Schamhaare<lb/>
u. ſ. w. zu verhindern. — Bei dem Einfuͤhren der Zangen-<lb/>
blaͤtter ſowohl, als bei dem Schlieſſen derſelben, muß man<lb/>
uͤbrigens alle Gewalt zu vermeiden ſuchen, und ſo wie das<lb/>
erſtere bei genauer Beachtung der Fuͤhrungslinie gewoͤhnlich<lb/>
leicht und ohne Schmerzen fuͤr die Gebaͤrende geſchehen wird,<lb/>ſo geht auch das zweite leicht von Statten, wo die Zangen-<lb/>
blaͤtter in einer guten Lage, und in ſich gegenſeitig entſpre-<lb/>
chender Richtung angelegt worden waren.</p></div><lb/><divn="10"><head>§. 1229.</head><lb/><p>Es koͤnnen uͤbrigens Faͤlle vorkommen, wo es zweckmaͤ-<lb/>
ßig iſt, zuerſt den maͤnnlichen Arm einzufuͤhren, wenn z. B.<lb/>
in der linken Seite der Kopf zu feſt aufliegt und man hof-<lb/>
fen kann, durch den zuerſt eingefuͤhrten rechten Zangenarm<lb/>
den Kopfſtand zu verbeſſern, u. ſ. w. — und man verfaͤhrt<lb/>
hierbei wieder ganz auf die oben beſchriebene Weiſe, nur daß<lb/>
man natuͤrlich, da die Zange <hirendition="#g">ſo</hi> eingebracht ſich nicht ſchlieſ-<lb/>ſen laͤßt, zuerſt die Griffe verwechſeln muß.</p></div><lb/><divn="10"><head>§. 1230.</head><lb/><p>Liegt nun die Zange ſicher, und kennt man genau die<lb/>
Richtung in welcher dieſelbe den Kopf gefaßt hat, ſo wird<lb/>
es moͤglich, aus dem Abſtande der Zangengriffe (wenn man<lb/></p></div></div></div></div></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[349/0373]
und in einer dem erſten entſprechenden Richtung am Kopfe,
ſo geht man mit den beiden Fingern der rechten Hand gleich-
falls zuruͤck, trocknet ſie ab, und wendet ſich nun zum Schlieſ-
ſen der Zange.
§. 1228.
Es faßt naͤmlich nun wieder die linke Hand den Griff
des weiblichen Zangenarms, und indem auch die Rechte den
Griff des zweiten Blattes voͤllig umfaßt, fuͤgt man beide
Blaͤtter im Schloſſe in einander, wobei jedoch die Zeigefinger
beider Haͤnde neben dem Schloſſe ausgeſtreckt werden muͤſ-
ſen, um das Einklemmen weicher Theile, der Schamhaare
u. ſ. w. zu verhindern. — Bei dem Einfuͤhren der Zangen-
blaͤtter ſowohl, als bei dem Schlieſſen derſelben, muß man
uͤbrigens alle Gewalt zu vermeiden ſuchen, und ſo wie das
erſtere bei genauer Beachtung der Fuͤhrungslinie gewoͤhnlich
leicht und ohne Schmerzen fuͤr die Gebaͤrende geſchehen wird,
ſo geht auch das zweite leicht von Statten, wo die Zangen-
blaͤtter in einer guten Lage, und in ſich gegenſeitig entſpre-
chender Richtung angelegt worden waren.
§. 1229.
Es koͤnnen uͤbrigens Faͤlle vorkommen, wo es zweckmaͤ-
ßig iſt, zuerſt den maͤnnlichen Arm einzufuͤhren, wenn z. B.
in der linken Seite der Kopf zu feſt aufliegt und man hof-
fen kann, durch den zuerſt eingefuͤhrten rechten Zangenarm
den Kopfſtand zu verbeſſern, u. ſ. w. — und man verfaͤhrt
hierbei wieder ganz auf die oben beſchriebene Weiſe, nur daß
man natuͤrlich, da die Zange ſo eingebracht ſich nicht ſchlieſ-
ſen laͤßt, zuerſt die Griffe verwechſeln muß.
§. 1230.
Liegt nun die Zange ſicher, und kennt man genau die
Richtung in welcher dieſelbe den Kopf gefaßt hat, ſo wird
es moͤglich, aus dem Abſtande der Zangengriffe (wenn man
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/373>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.