u. s. w. *) eine gewiße Fertigkeit sich erwerben muß) und bestreicht sie nun mit einem der oben (§. 1148.) genann- ten Mittel z. B. dem Oleo Hyoscyami. -- Hierauf rich- tet man die Breite der Hand in den geraden Durchmesser der untern Beckenöffnung, führt zuerst die Spitzen der Fin- ger, und dann (jedoch ohne Schamhaare mit einwärts zu dehnen) die ganze Hand, und zwar in gelinder drehender Be- wegung, und stets der Führungslinie des Beckens entsprechend in die Mutterscheide ein.
§. 1152.
Man kann dieses Einführen als den ersten Theil der Operation betrachten, und nun erst schreitet man zum zwei- ten, nämlich zu der eigentlichen Eröffnung. Man giebt näm- lich der im kleinen Becken liegenden Hand die Richtung in den Querdurchmesser, sucht nun zuvörderst mit gelind drehen- der Bewegung den Zeigefinger in den Muttermund einzubrin- gen, (wobei, wenn der Uterus etwa durch sein Schwanken dieses Eindringen hindern sollte, die die Schenkel unterstützen- den Gehülfen, mittelst der auf den Leib gelegten Hände den Uterus fixiren müßen) und drängt, sobald dieses gelungen ist, allmählig auch den Mittelfinger mit ein. Hierauf sperrt man, nach verschiedenen Richtungen, beide Finger abwechselnd meh- remale auseinander, und wird dadurch bald so viel Raum gewinnen, um endlich auch die übrigen Fingerspitzen mit ein- zubringen, (findet man den Muttermund schon etwas eröffnet, so kann dieß oft gleich anfänglich geschehen) worauf denn, durch fortgesetztes abwechselndes Aufsperren sämmtlicher Fingerspitzen, die Muttermundsöffnung nach und nach bis zu dem hinläng- lichen, und für den gegebenen Fall ausreichenden Grade von Erweiterung gebracht wird.
*) Zu diesem Endzwecke dienen auch die Osiander'schen nach Siebold innerlich mit Leder zu überziehenden Handringe oder Cylinder. (Chirometer).
u. ſ. w. *) eine gewiße Fertigkeit ſich erwerben muß) und beſtreicht ſie nun mit einem der oben (§. 1148.) genann- ten Mittel z. B. dem Oleo Hyoscyami. — Hierauf rich- tet man die Breite der Hand in den geraden Durchmeſſer der untern Beckenoͤffnung, fuͤhrt zuerſt die Spitzen der Fin- ger, und dann (jedoch ohne Schamhaare mit einwaͤrts zu dehnen) die ganze Hand, und zwar in gelinder drehender Be- wegung, und ſtets der Fuͤhrungslinie des Beckens entſprechend in die Mutterſcheide ein.
§. 1152.
Man kann dieſes Einfuͤhren als den erſten Theil der Operation betrachten, und nun erſt ſchreitet man zum zwei- ten, naͤmlich zu der eigentlichen Eroͤffnung. Man giebt naͤm- lich der im kleinen Becken liegenden Hand die Richtung in den Querdurchmeſſer, ſucht nun zuvoͤrderſt mit gelind drehen- der Bewegung den Zeigefinger in den Muttermund einzubrin- gen, (wobei, wenn der Uterus etwa durch ſein Schwanken dieſes Eindringen hindern ſollte, die die Schenkel unterſtuͤtzen- den Gehuͤlfen, mittelſt der auf den Leib gelegten Haͤnde den Uterus fixiren muͤßen) und draͤngt, ſobald dieſes gelungen iſt, allmaͤhlig auch den Mittelfinger mit ein. Hierauf ſperrt man, nach verſchiedenen Richtungen, beide Finger abwechſelnd meh- remale auseinander, und wird dadurch bald ſo viel Raum gewinnen, um endlich auch die uͤbrigen Fingerſpitzen mit ein- zubringen, (findet man den Muttermund ſchon etwas eroͤffnet, ſo kann dieß oft gleich anfaͤnglich geſchehen) worauf denn, durch fortgeſetztes abwechſelndes Aufſperren ſaͤmmtlicher Fingerſpitzen, die Muttermundsoͤffnung nach und nach bis zu dem hinlaͤng- lichen, und fuͤr den gegebenen Fall ausreichenden Grade von Erweiterung gebracht wird.
*) Zu dieſem Endzwecke dienen auch die Oſiander’ſchen nach Siebold innerlich mit Leder zu uͤberziehenden Handringe oder Cylinder. (Chirometer).
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u. ſ. w. *) eine gewiße Fertigkeit ſich erwerben muß) und
beſtreicht ſie nun mit einem der oben (§. 1148.) genann-
ten Mittel z. B. dem Oleo Hyoscyami. — Hierauf rich-
tet man die Breite der Hand in den geraden Durchmeſſer
der untern Beckenoͤffnung, fuͤhrt zuerſt die Spitzen der Fin-
ger, und dann (jedoch ohne Schamhaare mit einwaͤrts zu
dehnen) die ganze Hand, und zwar in gelinder drehender Be-
wegung, und ſtets der Fuͤhrungslinie des Beckens entſprechend
in die Mutterſcheide ein.
§. 1152.
Man kann dieſes Einfuͤhren als den erſten Theil der
Operation betrachten, und nun erſt ſchreitet man zum zwei-
ten, naͤmlich zu der eigentlichen Eroͤffnung. Man giebt naͤm-
lich der im kleinen Becken liegenden Hand die Richtung in
den Querdurchmeſſer, ſucht nun zuvoͤrderſt mit gelind drehen-
der Bewegung den Zeigefinger in den Muttermund einzubrin-
gen, (wobei, wenn der Uterus etwa durch ſein Schwanken
dieſes Eindringen hindern ſollte, die die Schenkel unterſtuͤtzen-
den Gehuͤlfen, mittelſt der auf den Leib gelegten Haͤnde den
Uterus fixiren muͤßen) und draͤngt, ſobald dieſes gelungen iſt,
allmaͤhlig auch den Mittelfinger mit ein. Hierauf ſperrt man,
nach verſchiedenen Richtungen, beide Finger abwechſelnd meh-
remale auseinander, und wird dadurch bald ſo viel Raum
gewinnen, um endlich auch die uͤbrigen Fingerſpitzen mit ein-
zubringen, (findet man den Muttermund ſchon etwas eroͤffnet, ſo
kann dieß oft gleich anfaͤnglich geſchehen) worauf denn, durch
fortgeſetztes abwechſelndes Aufſperren ſaͤmmtlicher Fingerſpitzen,
die Muttermundsoͤffnung nach und nach bis zu dem hinlaͤng-
lichen, und fuͤr den gegebenen Fall ausreichenden Grade von
Erweiterung gebracht wird.
*) Zu dieſem Endzwecke dienen auch die Oſiander’ſchen nach
Siebold innerlich mit Leder zu uͤberziehenden Handringe oder
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 300. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/324>, abgerufen am 18.12.2024.
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