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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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rianae u. s. w. -- Weniger sind zu empfehlen die Einrei-
bungen in den Muttermund von Opiatsalbe, vom Oleo Hyo-
scyami
u. s. w., wobei der mechanische Reitz der Friktion
leicht nachtheilig wird, doch ist es zweckmäßig, die Hand,
oder das Instrument dessen man sich zur Erweiterung be-
dient, mit einem solchen zugleich dynamisch wirkenden Mittel
zu bestreichen. Auch die örtlichen Dampfbäder hat man end-
lich zu diesem Behuf empfohlen, doch sind sie schon wegen
der, fast nie der Kreisenden zuträglichen, sitzenden Stellung,
unzweckmäßig.

§. 1149.

Ausführung der Operation mittelst der blo-
ßen Hand
. Sie findet am meisten Schwierigkeit in den
Fällen wo noch viel Vaginalportion vorhanden, und der Mut-
termund noch völlig verschlossen ist; wir betrachten indeß das
Verfahren, wie es gerade diese Umstände erfordern, und wer-
den daraus sodann leicht abnehmen können, wie viel davon
wegzulassen seyn wird, wo sich der Muttermund bereits zu
einer gewißen Weite eröffnet hat. -- Bevor man jedoch zur
Operation schreitet, hat man dafür zu sorgen, daß die Krei-
sende in eine passende Stellung gebracht werde, wodurch so-
wohl die Erweiterung selbst als die nachfolgenden Operationen
erleichtert werden. Diese Vortheile nun gewährt das sogenannte
Querlager oder Wendungslager am vollkommensten,
und da es für die meisten geburtshülflichen Operationen das-
selbe bleibt, so mag hier sogleich seine ausführlichere Beschrei-
bung folgen.

§. 1150.

Die Aufgabe ist nämlich die Kreisende in eine Stellung
zu bringen, wo die Kreuzgegend hinlänglich unterstützt, und
der Oberkörper schief rückwärts geneigt ruht, der Kopf aber
mehr nach vorwärts geneigt erhalten wird, die Schenkel hin-
länglich von einander entfernt werden können, und die Ge-
burtstheile völlig frei bleiben. Eine solche Lage ist nun am

rianae u. ſ. w. — Weniger ſind zu empfehlen die Einrei-
bungen in den Muttermund von Opiatſalbe, vom Oleo Hyo-
scyami
u. ſ. w., wobei der mechaniſche Reitz der Friktion
leicht nachtheilig wird, doch iſt es zweckmaͤßig, die Hand,
oder das Inſtrument deſſen man ſich zur Erweiterung be-
dient, mit einem ſolchen zugleich dynamiſch wirkenden Mittel
zu beſtreichen. Auch die oͤrtlichen Dampfbaͤder hat man end-
lich zu dieſem Behuf empfohlen, doch ſind ſie ſchon wegen
der, faſt nie der Kreiſenden zutraͤglichen, ſitzenden Stellung,
unzweckmaͤßig.

§. 1149.

Ausfuͤhrung der Operation mittelſt der blo-
ßen Hand
. Sie findet am meiſten Schwierigkeit in den
Faͤllen wo noch viel Vaginalportion vorhanden, und der Mut-
termund noch voͤllig verſchloſſen iſt; wir betrachten indeß das
Verfahren, wie es gerade dieſe Umſtaͤnde erfordern, und wer-
den daraus ſodann leicht abnehmen koͤnnen, wie viel davon
wegzulaſſen ſeyn wird, wo ſich der Muttermund bereits zu
einer gewißen Weite eroͤffnet hat. — Bevor man jedoch zur
Operation ſchreitet, hat man dafuͤr zu ſorgen, daß die Krei-
ſende in eine paſſende Stellung gebracht werde, wodurch ſo-
wohl die Erweiterung ſelbſt als die nachfolgenden Operationen
erleichtert werden. Dieſe Vortheile nun gewaͤhrt das ſogenannte
Querlager oder Wendungslager am vollkommenſten,
und da es fuͤr die meiſten geburtshuͤlflichen Operationen daſ-
ſelbe bleibt, ſo mag hier ſogleich ſeine ausfuͤhrlichere Beſchrei-
bung folgen.

§. 1150.

Die Aufgabe iſt naͤmlich die Kreiſende in eine Stellung
zu bringen, wo die Kreuzgegend hinlaͤnglich unterſtuͤtzt, und
der Oberkoͤrper ſchief ruͤckwaͤrts geneigt ruht, der Kopf aber
mehr nach vorwaͤrts geneigt erhalten wird, die Schenkel hin-
laͤnglich von einander entfernt werden koͤnnen, und die Ge-
burtstheile voͤllig frei bleiben. Eine ſolche Lage iſt nun am

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[298/0322] rianae u. ſ. w. — Weniger ſind zu empfehlen die Einrei- bungen in den Muttermund von Opiatſalbe, vom Oleo Hyo- scyami u. ſ. w., wobei der mechaniſche Reitz der Friktion leicht nachtheilig wird, doch iſt es zweckmaͤßig, die Hand, oder das Inſtrument deſſen man ſich zur Erweiterung be- dient, mit einem ſolchen zugleich dynamiſch wirkenden Mittel zu beſtreichen. Auch die oͤrtlichen Dampfbaͤder hat man end- lich zu dieſem Behuf empfohlen, doch ſind ſie ſchon wegen der, faſt nie der Kreiſenden zutraͤglichen, ſitzenden Stellung, unzweckmaͤßig. §. 1149. Ausfuͤhrung der Operation mittelſt der blo- ßen Hand. Sie findet am meiſten Schwierigkeit in den Faͤllen wo noch viel Vaginalportion vorhanden, und der Mut- termund noch voͤllig verſchloſſen iſt; wir betrachten indeß das Verfahren, wie es gerade dieſe Umſtaͤnde erfordern, und wer- den daraus ſodann leicht abnehmen koͤnnen, wie viel davon wegzulaſſen ſeyn wird, wo ſich der Muttermund bereits zu einer gewißen Weite eroͤffnet hat. — Bevor man jedoch zur Operation ſchreitet, hat man dafuͤr zu ſorgen, daß die Krei- ſende in eine paſſende Stellung gebracht werde, wodurch ſo- wohl die Erweiterung ſelbſt als die nachfolgenden Operationen erleichtert werden. Dieſe Vortheile nun gewaͤhrt das ſogenannte Querlager oder Wendungslager am vollkommenſten, und da es fuͤr die meiſten geburtshuͤlflichen Operationen daſ- ſelbe bleibt, ſo mag hier ſogleich ſeine ausfuͤhrlichere Beſchrei- bung folgen. §. 1150. Die Aufgabe iſt naͤmlich die Kreiſende in eine Stellung zu bringen, wo die Kreuzgegend hinlaͤnglich unterſtuͤtzt, und der Oberkoͤrper ſchief ruͤckwaͤrts geneigt ruht, der Kopf aber mehr nach vorwaͤrts geneigt erhalten wird, die Schenkel hin- laͤnglich von einander entfernt werden koͤnnen, und die Ge- burtstheile voͤllig frei bleiben. Eine ſolche Lage iſt nun am

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/322>, abgerufen am 25.11.2024.