rung des Muttermundes in eine runde Oeffnung, wobei man indeß sich nicht von dem, bei Personen welche mehrere Male geboren haben, auch im ungeschwängerten Zustande etwas mehr erschlafften und geöffneten Muttermunde täuschen lassen muß. d) Das Anschwellen und Vergrößern des Uterus, so wie die veränderte Stellung desselben, und die dadurch ver- änderte Form des Leibes im Umfange sowohl, als rücksicht- lich des hervorragenden Nabels, wobei, was den Uterus be- trifft, wieder das oben (§. 673.) beschriebene Verfahren für die ersten Monate namentlich empfohlen werden muß, indem man innerlich zugleich auf den Stand der Vaginal- portion, z. B. auf das Tieferliegen derselben im zweiten Monat, Rücksicht nimmt.
§. 776.
Es folgen hierauf die aus dem Zustande der übrigen Ge- schlechtstheile hergenommenen Kennzeichen: a) die Auflocke- rung und größere Erweiterung so wohl, als Wärme der Vagina, nebst vermehrter Schleimabsonderung derselben; b) die Anschwellung und vermehrte Wärme der äußern Scham- theile, und c) das Anschwellen der Brüste, die zuweilen in denselben bereits beginnende Milchabsonderung, und das Ge- fühl flüchtiger Stiche in denselben. -- Als Zeichen der er- folgten Umänderung in der Stimmung des Geschlechtssystems kann es endlich auch dienen, wenn (obwohl dieses Zeichen nicht immer bemerkt wird) die Umarmungen des Mannes der Frau zuwider sind. --
§. 777.
Als die noch weniger entscheidenden Zeichen sind nun zu- letzt die aus den übrigen organischen Systemen her- nommenen zu erwähnen. Es gehören hierhin die Ueblichkei- ten, das Erbrechen, die ungewöhnlichen Appetite, die Ver- stopfung, Neigung zu Durchfall, die Wallungen, Ohnmach- ten, Kreuzschmerzen, Zahnschmerzen, Kopfschmerzen, das er- schwerte und öftere Uriniren, die Umänderungen der Haut- farbe, die chronischen Hautausschläge, das Anschwellen der
rung des Muttermundes in eine runde Oeffnung, wobei man indeß ſich nicht von dem, bei Perſonen welche mehrere Male geboren haben, auch im ungeſchwaͤngerten Zuſtande etwas mehr erſchlafften und geoͤffneten Muttermunde taͤuſchen laſſen muß. d) Das Anſchwellen und Vergroͤßern des Uterus, ſo wie die veraͤnderte Stellung deſſelben, und die dadurch ver- aͤnderte Form des Leibes im Umfange ſowohl, als ruͤckſicht- lich des hervorragenden Nabels, wobei, was den Uterus be- trifft, wieder das oben (§. 673.) beſchriebene Verfahren fuͤr die erſten Monate namentlich empfohlen werden muß, indem man innerlich zugleich auf den Stand der Vaginal- portion, z. B. auf das Tieferliegen derſelben im zweiten Monat, Ruͤckſicht nimmt.
§. 776.
Es folgen hierauf die aus dem Zuſtande der uͤbrigen Ge- ſchlechtstheile hergenommenen Kennzeichen: a) die Auflocke- rung und groͤßere Erweiterung ſo wohl, als Waͤrme der Vagina, nebſt vermehrter Schleimabſonderung derſelben; b) die Anſchwellung und vermehrte Waͤrme der aͤußern Scham- theile, und c) das Anſchwellen der Bruͤſte, die zuweilen in denſelben bereits beginnende Milchabſonderung, und das Ge- fuͤhl fluͤchtiger Stiche in denſelben. — Als Zeichen der er- folgten Umaͤnderung in der Stimmung des Geſchlechtsſyſtems kann es endlich auch dienen, wenn (obwohl dieſes Zeichen nicht immer bemerkt wird) die Umarmungen des Mannes der Frau zuwider ſind. —
§. 777.
Als die noch weniger entſcheidenden Zeichen ſind nun zu- letzt die aus den uͤbrigen organiſchen Syſtemen her- nommenen zu erwaͤhnen. Es gehoͤren hierhin die Ueblichkei- ten, das Erbrechen, die ungewoͤhnlichen Appetite, die Ver- ſtopfung, Neigung zu Durchfall, die Wallungen, Ohnmach- ten, Kreuzſchmerzen, Zahnſchmerzen, Kopfſchmerzen, das er- ſchwerte und oͤftere Uriniren, die Umaͤnderungen der Haut- farbe, die chroniſchen Hautausſchlaͤge, das Anſchwellen der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><divn="6"><divn="7"><p><pbfacs="#f0104"n="82"/>
rung des Muttermundes in eine runde Oeffnung, wobei man<lb/>
indeß ſich nicht von dem, bei Perſonen welche mehrere Male<lb/>
geboren haben, auch im ungeſchwaͤngerten Zuſtande etwas<lb/>
mehr erſchlafften und geoͤffneten Muttermunde taͤuſchen laſſen<lb/>
muß. <hirendition="#aq">d</hi>) Das Anſchwellen und Vergroͤßern des Uterus, ſo<lb/>
wie die veraͤnderte Stellung deſſelben, und die dadurch ver-<lb/>
aͤnderte Form des Leibes im Umfange ſowohl, als ruͤckſicht-<lb/>
lich des hervorragenden Nabels, wobei, was den Uterus be-<lb/>
trifft, wieder das oben (§. 673.) beſchriebene Verfahren<lb/>
fuͤr die erſten Monate namentlich empfohlen werden muß,<lb/>
indem man innerlich zugleich auf den Stand der Vaginal-<lb/>
portion, z. B. auf das Tieferliegen derſelben im zweiten<lb/>
Monat, Ruͤckſicht nimmt.</p></div><lb/><divn="7"><head>§. 776.</head><lb/><p>Es folgen hierauf die aus dem Zuſtande der uͤbrigen Ge-<lb/>ſchlechtstheile hergenommenen Kennzeichen: <hirendition="#aq">a</hi>) die Auflocke-<lb/>
rung und groͤßere Erweiterung ſo wohl, als Waͤrme der<lb/>
Vagina, nebſt vermehrter <choice><sic>Schleimabſondernng</sic><corr>Schleimabſonderung</corr></choice> derſelben; <hirendition="#aq">b</hi>)<lb/>
die Anſchwellung und vermehrte Waͤrme der aͤußern Scham-<lb/>
theile, und <hirendition="#aq">c</hi>) das Anſchwellen der Bruͤſte, die zuweilen in<lb/>
denſelben bereits beginnende Milchabſonderung, und das Ge-<lb/>
fuͤhl fluͤchtiger Stiche in denſelben. — Als Zeichen der er-<lb/>
folgten Umaͤnderung in der Stimmung des Geſchlechtsſyſtems<lb/>
kann es endlich auch dienen, wenn (obwohl dieſes Zeichen<lb/>
nicht immer bemerkt wird) die Umarmungen des Mannes<lb/>
der Frau zuwider ſind. —</p></div><lb/><divn="7"><head>§. 777.</head><lb/><p>Als die noch weniger entſcheidenden Zeichen ſind nun zu-<lb/>
letzt die aus den <hirendition="#g">uͤbrigen organiſchen Syſtemen</hi> her-<lb/>
nommenen zu erwaͤhnen. Es gehoͤren hierhin die Ueblichkei-<lb/>
ten, das Erbrechen, die ungewoͤhnlichen Appetite, die Ver-<lb/>ſtopfung, Neigung zu Durchfall, die Wallungen, Ohnmach-<lb/>
ten, Kreuzſchmerzen, Zahnſchmerzen, Kopfſchmerzen, das er-<lb/>ſchwerte und oͤftere Uriniren, die Umaͤnderungen der Haut-<lb/>
farbe, die chroniſchen Hautausſchlaͤge, das Anſchwellen der<lb/></p></div></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[82/0104]
rung des Muttermundes in eine runde Oeffnung, wobei man
indeß ſich nicht von dem, bei Perſonen welche mehrere Male
geboren haben, auch im ungeſchwaͤngerten Zuſtande etwas
mehr erſchlafften und geoͤffneten Muttermunde taͤuſchen laſſen
muß. d) Das Anſchwellen und Vergroͤßern des Uterus, ſo
wie die veraͤnderte Stellung deſſelben, und die dadurch ver-
aͤnderte Form des Leibes im Umfange ſowohl, als ruͤckſicht-
lich des hervorragenden Nabels, wobei, was den Uterus be-
trifft, wieder das oben (§. 673.) beſchriebene Verfahren
fuͤr die erſten Monate namentlich empfohlen werden muß,
indem man innerlich zugleich auf den Stand der Vaginal-
portion, z. B. auf das Tieferliegen derſelben im zweiten
Monat, Ruͤckſicht nimmt.
§. 776.
Es folgen hierauf die aus dem Zuſtande der uͤbrigen Ge-
ſchlechtstheile hergenommenen Kennzeichen: a) die Auflocke-
rung und groͤßere Erweiterung ſo wohl, als Waͤrme der
Vagina, nebſt vermehrter Schleimabſonderung derſelben; b)
die Anſchwellung und vermehrte Waͤrme der aͤußern Scham-
theile, und c) das Anſchwellen der Bruͤſte, die zuweilen in
denſelben bereits beginnende Milchabſonderung, und das Ge-
fuͤhl fluͤchtiger Stiche in denſelben. — Als Zeichen der er-
folgten Umaͤnderung in der Stimmung des Geſchlechtsſyſtems
kann es endlich auch dienen, wenn (obwohl dieſes Zeichen
nicht immer bemerkt wird) die Umarmungen des Mannes
der Frau zuwider ſind. —
§. 777.
Als die noch weniger entſcheidenden Zeichen ſind nun zu-
letzt die aus den uͤbrigen organiſchen Syſtemen her-
nommenen zu erwaͤhnen. Es gehoͤren hierhin die Ueblichkei-
ten, das Erbrechen, die ungewoͤhnlichen Appetite, die Ver-
ſtopfung, Neigung zu Durchfall, die Wallungen, Ohnmach-
ten, Kreuzſchmerzen, Zahnſchmerzen, Kopfſchmerzen, das er-
ſchwerte und oͤftere Uriniren, die Umaͤnderungen der Haut-
farbe, die chroniſchen Hautausſchlaͤge, das Anſchwellen der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/104>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.