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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820.

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§. 625.

Die Ausziehung des Steins durch den Schnitt ge-
schieht am besten so, daß nach eingebrachter gerinnter Sonde
zuerst mittelst eines schmalen geraden stumpfspitzigen Bistu-
ri's seitwärts in der Richtung nach der Mitte, zwischen der
Oeffnung des Afters und dem Sitzbeinhöcker (um die Mut-
terscheide nicht zu verletzen), eingeschnitten, dann in die
Schnittwunde auf der Sonde das Gorgeret und endlich auf
diesem die Steinzange eingebracht wird, um so nach denselben
Regeln, wie beym männlichen Geschlecht, den Stein zu fas-
sen und auszuziehen. Für sehr große Steine hat man zu-
weilen den Steinschnitt durch die Mutterscheide zu machen
empfohlen; allein immer wird hier zu fürchten seyn, daß
eine Fistel zurückbleibe, oder es sind andere, besonders für
nachfolgende Entbindungen unangenehme Zufälle nicht zu
vermeiden, weshalb es denn für ähnliche Fälle allerdings
zweckmäßiger seyn dürfte, die hohe Geräthschaft anzuwenden,
und den Stein sonach über dem Schambogen herauszuneh-
men, wobey der Vortheil Statt findet, daß man ihn durch
die Mutterscheide gegen die Wunde hindrücken kann. --
Die Behandlung nach der Operation ist übrigens von der
beym männlichen Geschlecht anwendbaren nicht wesentlich un-
terschieden.



§. 625.

Die Ausziehung des Steins durch den Schnitt ge-
ſchieht am beſten ſo, daß nach eingebrachter gerinnter Sonde
zuerſt mittelſt eines ſchmalen geraden ſtumpfſpitzigen Biſtu-
ri’s ſeitwaͤrts in der Richtung nach der Mitte, zwiſchen der
Oeffnung des Afters und dem Sitzbeinhoͤcker (um die Mut-
terſcheide nicht zu verletzen), eingeſchnitten, dann in die
Schnittwunde auf der Sonde das Gorgeret und endlich auf
dieſem die Steinzange eingebracht wird, um ſo nach denſelben
Regeln, wie beym maͤnnlichen Geſchlecht, den Stein zu faſ-
ſen und auszuziehen. Fuͤr ſehr große Steine hat man zu-
weilen den Steinſchnitt durch die Mutterſcheide zu machen
empfohlen; allein immer wird hier zu fuͤrchten ſeyn, daß
eine Fiſtel zuruͤckbleibe, oder es ſind andere, beſonders fuͤr
nachfolgende Entbindungen unangenehme Zufaͤlle nicht zu
vermeiden, weshalb es denn fuͤr aͤhnliche Faͤlle allerdings
zweckmaͤßiger ſeyn duͤrfte, die hohe Geraͤthſchaft anzuwenden,
und den Stein ſonach uͤber dem Schambogen herauszuneh-
men, wobey der Vortheil Statt findet, daß man ihn durch
die Mutterſcheide gegen die Wunde hindruͤcken kann. —
Die Behandlung nach der Operation iſt uͤbrigens von der
beym maͤnnlichen Geſchlecht anwendbaren nicht weſentlich un-
terſchieden.



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[453/0473] §. 625. Die Ausziehung des Steins durch den Schnitt ge- ſchieht am beſten ſo, daß nach eingebrachter gerinnter Sonde zuerſt mittelſt eines ſchmalen geraden ſtumpfſpitzigen Biſtu- ri’s ſeitwaͤrts in der Richtung nach der Mitte, zwiſchen der Oeffnung des Afters und dem Sitzbeinhoͤcker (um die Mut- terſcheide nicht zu verletzen), eingeſchnitten, dann in die Schnittwunde auf der Sonde das Gorgeret und endlich auf dieſem die Steinzange eingebracht wird, um ſo nach denſelben Regeln, wie beym maͤnnlichen Geſchlecht, den Stein zu faſ- ſen und auszuziehen. Fuͤr ſehr große Steine hat man zu- weilen den Steinſchnitt durch die Mutterſcheide zu machen empfohlen; allein immer wird hier zu fuͤrchten ſeyn, daß eine Fiſtel zuruͤckbleibe, oder es ſind andere, beſonders fuͤr nachfolgende Entbindungen unangenehme Zufaͤlle nicht zu vermeiden, weshalb es denn fuͤr aͤhnliche Faͤlle allerdings zweckmaͤßiger ſeyn duͤrfte, die hohe Geraͤthſchaft anzuwenden, und den Stein ſonach uͤber dem Schambogen herauszuneh- men, wobey der Vortheil Statt findet, daß man ihn durch die Mutterſcheide gegen die Wunde hindruͤcken kann. — Die Behandlung nach der Operation iſt uͤbrigens von der beym maͤnnlichen Geſchlecht anwendbaren nicht weſentlich un- terſchieden.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/473>, abgerufen am 21.11.2024.