eine die Reproduktion unterstützende Diät und sonstige zweck- mäßige Lebensweise vorgeschrieben wird.
§. 225.
In wiefern übrigens, wenn die Bleichsucht Folge ähn- licher primärer Krankheitszustände ist, die reproduktive Thä- tigkeit gewöhnlich mehr zerrüttet, und der Körper in jeder Hinsicht mehr geschwächt ist, als in den §. 222. betrach- teten Fällen, so wird es auch häufig nothwendig, die toni- schen Mittel selbst länger und in stärkern Dosen zu gebrau- chen. Man beobachtet hierbey die Vorsicht mit den gelinden Mitteln (z. B. den leichtern Extrakten, als Extract. Sapo- nar., Trifol. fibr., Cent. minoris) den Anfang zu ma- chen, dann zu den stärkern (Extr. Gentianae, Cortex peruv.) überzugehen, und wenn der Darmkanal hierauf vorbereitet ist, das Eisen in Anwendung zu ziehen, von welchem man ent- weder die Tr. martis cydoniata unter einen Löffel Wein zu 20 -- 30 Tropfen, die Flor. sal. ammon. martiales, oder, sobald die Kranke es verträgt, noch lieber die Pulver- form, mit der Flaved. Cort. aurant., Cort. Cinnamomi u. dergl. verbunden, anwendet. Ueberhaupt ist bey Anord- nung aller dieser Mittel zugleich auf den Stand der Sensi- bilität Rücksicht zu nehmen; daher bey phlegmatischen Sub- jekten die Anwendung von aromatischen Aufgüßen (der Hb. Melissae, Menth. pip. u. s. w.) so wie das Verbinden der rein bittern Mittel mit geistigen Tinkturen u. s. w., oder, na- mentlich bey Neigung zu Durchfällen, mit dem Cort. Cas- carillae, hingegen bey sehr aufgeregter Sensibilität die Bey- mischung antispasmodischer Mittel, und, vorzüglich bey Ere- thismus des Gefäßsystems, die Anwendung mineralischer Säuren (Acid. Halleri, Elix. vitr. Mynsicht.) zweck- mäßig ist.
§. 226.
Ferner ist es zur völligen Beseitigung des chlorotischen Zustandes angemessen, sobald theils die vorausgegangenen Krankheiten beseitigt, theils die reproduktiven Thätigkeiten etwas vollkommner hergestellt sind, auf das Erscheinen der
eine die Reproduktion unterſtuͤtzende Diaͤt und ſonſtige zweck- maͤßige Lebensweiſe vorgeſchrieben wird.
§. 225.
In wiefern uͤbrigens, wenn die Bleichſucht Folge aͤhn- licher primaͤrer Krankheitszuſtaͤnde iſt, die reproduktive Thaͤ- tigkeit gewoͤhnlich mehr zerruͤttet, und der Koͤrper in jeder Hinſicht mehr geſchwaͤcht iſt, als in den §. 222. betrach- teten Faͤllen, ſo wird es auch haͤufig nothwendig, die toni- ſchen Mittel ſelbſt laͤnger und in ſtaͤrkern Doſen zu gebrau- chen. Man beobachtet hierbey die Vorſicht mit den gelinden Mitteln (z. B. den leichtern Extrakten, als Extract. Sapo- nar., Trifol. fibr., Cent. minoris) den Anfang zu ma- chen, dann zu den ſtaͤrkern (Extr. Gentianae, Cortex peruv.) uͤberzugehen, und wenn der Darmkanal hierauf vorbereitet iſt, das Eiſen in Anwendung zu ziehen, von welchem man ent- weder die Tr. martis cydoniata unter einen Loͤffel Wein zu 20 — 30 Tropfen, die Flor. sal. ammon. martiales, oder, ſobald die Kranke es vertraͤgt, noch lieber die Pulver- form, mit der Flaved. Cort. aurant., Cort. Cinnamomi u. dergl. verbunden, anwendet. Ueberhaupt iſt bey Anord- nung aller dieſer Mittel zugleich auf den Stand der Senſi- bilitaͤt Ruͤckſicht zu nehmen; daher bey phlegmatiſchen Sub- jekten die Anwendung von aromatiſchen Aufguͤßen (der Hb. Melissae, Menth. pip. u. ſ. w.) ſo wie das Verbinden der rein bittern Mittel mit geiſtigen Tinkturen u. ſ. w., oder, na- mentlich bey Neigung zu Durchfaͤllen, mit dem Cort. Cas- carillae, hingegen bey ſehr aufgeregter Senſibilitaͤt die Bey- miſchung antiſpasmodiſcher Mittel, und, vorzuͤglich bey Ere- thismus des Gefaͤßſyſtems, die Anwendung mineraliſcher Saͤuren (Acid. Halleri, Elix. vitr. Mynsicht.) zweck- maͤßig iſt.
§. 226.
Ferner iſt es zur voͤlligen Beſeitigung des chlorotiſchen Zuſtandes angemeſſen, ſobald theils die vorausgegangenen Krankheiten beſeitigt, theils die reproduktiven Thaͤtigkeiten etwas vollkommner hergeſtellt ſind, auf das Erſcheinen der
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eine die Reproduktion unterſtuͤtzende Diaͤt und ſonſtige zweck-
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§. 225.
In wiefern uͤbrigens, wenn die Bleichſucht Folge aͤhn-
licher primaͤrer Krankheitszuſtaͤnde iſt, die reproduktive Thaͤ-
tigkeit gewoͤhnlich mehr zerruͤttet, und der Koͤrper in jeder
Hinſicht mehr geſchwaͤcht iſt, als in den §. 222. betrach-
teten Faͤllen, ſo wird es auch haͤufig nothwendig, die toni-
ſchen Mittel ſelbſt laͤnger und in ſtaͤrkern Doſen zu gebrau-
chen. Man beobachtet hierbey die Vorſicht mit den gelinden
Mitteln (z. B. den leichtern Extrakten, als Extract. Sapo-
nar., Trifol. fibr., Cent. minoris) den Anfang zu ma-
chen, dann zu den ſtaͤrkern (Extr. Gentianae, Cortex peruv.)
uͤberzugehen, und wenn der Darmkanal hierauf vorbereitet iſt,
das Eiſen in Anwendung zu ziehen, von welchem man ent-
weder die Tr. martis cydoniata unter einen Loͤffel Wein
zu 20 — 30 Tropfen, die Flor. sal. ammon. martiales,
oder, ſobald die Kranke es vertraͤgt, noch lieber die Pulver-
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bilitaͤt Ruͤckſicht zu nehmen; daher bey phlegmatiſchen Sub-
jekten die Anwendung von aromatiſchen Aufguͤßen (der Hb.
Melissae, Menth. pip. u. ſ. w.) ſo wie das Verbinden der
rein bittern Mittel mit geiſtigen Tinkturen u. ſ. w., oder, na-
mentlich bey Neigung zu Durchfaͤllen, mit dem Cort. Cas-
carillae, hingegen bey ſehr aufgeregter Senſibilitaͤt die Bey-
miſchung antiſpasmodiſcher Mittel, und, vorzuͤglich bey Ere-
thismus des Gefaͤßſyſtems, die Anwendung mineraliſcher
Saͤuren (Acid. Halleri, Elix. vitr. Mynsicht.) zweck-
maͤßig iſt.
§. 226.
Ferner iſt es zur voͤlligen Beſeitigung des chlorotiſchen
Zuſtandes angemeſſen, ſobald theils die vorausgegangenen
Krankheiten beſeitigt, theils die reproduktiven Thaͤtigkeiten
etwas vollkommner hergeſtellt ſind, auf das Erſcheinen der
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/189>, abgerufen am 22.12.2024.
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