deutschen Sprache und Wohlredenheit dabey in Acht zu nehmen; ungeachtet wir genau bey dem englischen Texte geblieben sind. So viel dünket uns wenigstens, wenn wir irgend etwas beur- theilen können, daß die ernsthafte und deutliche Schreibart des Verfassers derselben keinen Eintrag gethan habe. Eine Schwie- rigkeit, die wir dabey angetroffen, können wir nicht vorbeylassen. Es hat dem Verfasser beliebet, außer den Namen der mancherley Bedienungen in dem osmanischen Reiche, eine ziemliche Anzahl morgenländischer Redensarten, Aussprüche, Antworten, In- schriften und Verse in ihrer eigenen türkischen, arabischen und persischen Sprache einzumischen; welches wegen ihrer Seltenheit allerdings mit Dank anzunehmen ist, und dazu dienet, den Aus- druck dieser Völker und ihre Gemüthsart kennen zu lernen. Die allermeisten dieser ausländischen Stellen fanden wir in dem Eng- lischen sehr verderbt und verstümmelt ausgedrücket; der franzö- sische Uebersetzer aber hatte diese Verderbungen noch um ein Großes vermehret. Um nun unserer Pflicht eines Uebersetzers Genüge [Spaltenumbruch]
* Aus der genauen Nachfolge dieses richti- gen Sprachlehrers ist es auch geschehen, daß wir das Elif mit dem Medde allezeit durch O [Spaltenumbruch] ausgedrücket haben; weil Meninski wirklich saget, daß es beynahe wie das französische au klinge. Daher kommen bey uns die Ausdrücke
zu lei-
Vorrede
deutſchen Sprache und Wohlredenheit dabey in Acht zu nehmen; ungeachtet wir genau bey dem engliſchen Texte geblieben ſind. So viel duͤnket uns wenigſtens, wenn wir irgend etwas beur- theilen koͤnnen, daß die ernſthafte und deutliche Schreibart des Verfaſſers derſelben keinen Eintrag gethan habe. Eine Schwie- rigkeit, die wir dabey angetroffen, koͤnnen wir nicht vorbeylaſſen. Es hat dem Verfaſſer beliebet, außer den Namen der mancherley Bedienungen in dem osmaniſchen Reiche, eine ziemliche Anzahl morgenlaͤndiſcher Redensarten, Ausſpruͤche, Antworten, In- ſchriften und Verſe in ihrer eigenen tuͤrkiſchen, arabiſchen und perſiſchen Sprache einzumiſchen; welches wegen ihrer Seltenheit allerdings mit Dank anzunehmen iſt, und dazu dienet, den Aus- druck dieſer Voͤlker und ihre Gemuͤthsart kennen zu lernen. Die allermeiſten dieſer auslaͤndiſchen Stellen fanden wir in dem Eng- liſchen ſehr verderbt und verſtuͤmmelt ausgedruͤcket; der franzoͤ- ſiſche Ueberſetzer aber hatte dieſe Verderbungen noch um ein Großes vermehret. Um nun unſerer Pflicht eines Ueberſetzers Genuͤge [Spaltenumbruch]
* Aus der genauen Nachfolge dieſes richti- gen Sprachlehrers iſt es auch geſchehen, daß wir das Elif mit dem Medde allezeit durch O [Spaltenumbruch] ausgedruͤcket haben; weil Meninſki wirklich ſaget, daß es beynahe wie das franzoͤſiſche au klinge. Daher kommen bey uns die Ausdruͤcke
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Vorrede
deutſchen Sprache und Wohlredenheit dabey in Acht zu nehmen;
ungeachtet wir genau bey dem engliſchen Texte geblieben ſind.
So viel duͤnket uns wenigſtens, wenn wir irgend etwas beur-
theilen koͤnnen, daß die ernſthafte und deutliche Schreibart des
Verfaſſers derſelben keinen Eintrag gethan habe. Eine Schwie-
rigkeit, die wir dabey angetroffen, koͤnnen wir nicht vorbeylaſſen.
Es hat dem Verfaſſer beliebet, außer den Namen der mancherley
Bedienungen in dem osmaniſchen Reiche, eine ziemliche Anzahl
morgenlaͤndiſcher Redensarten, Ausſpruͤche, Antworten, In-
ſchriften und Verſe in ihrer eigenen tuͤrkiſchen, arabiſchen und
perſiſchen Sprache einzumiſchen; welches wegen ihrer Seltenheit
allerdings mit Dank anzunehmen iſt, und dazu dienet, den Aus-
druck dieſer Voͤlker und ihre Gemuͤthsart kennen zu lernen. Die
allermeiſten dieſer auslaͤndiſchen Stellen fanden wir in dem Eng-
liſchen ſehr verderbt und verſtuͤmmelt ausgedruͤcket; der franzoͤ-
ſiſche Ueberſetzer aber hatte dieſe Verderbungen noch um ein Großes
vermehret. Um nun unſerer Pflicht eines Ueberſetzers Genuͤge
zu lei-
* Aus der genauen Nachfolge dieſes richti-
gen Sprachlehrers iſt es auch geſchehen, daß
wir das Elif mit dem Medde allezeit durch O
ausgedruͤcket haben; weil Meninſki wirklich
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Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cantemir_geschichte_1745/26>, abgerufen am 27.11.2024.
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