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[Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700.

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Ludovicus II.
Italien/ das war mein Eigenthum/
Dabey ich auch den Käysers Titel führte/
Durch Tapfferkeit/ die mancher Feind verspürte/
Und durch Verstand erwarb ich grossen Ruhm.
Carolus Calvus.
Der Himmel läßt sich nicht durch langes Unrecht höhnen/
Ich trat im Käyserthum dem ältern Bruder vor/
Und nahm das Welsche Reich/ biß ich von dessen Söhnen
Geschlagen und gejagt/ durch Gifft den Geist verlohr.
Otto M.
Der Ungern wildes Volck/ die Böhmen/ Danen/ Wenden
Und Welschen zittern schon/ wenn sie in meinen Händen
Das Schwerdt der Rache sehn; die Satzung führ ich
ein:

Daß wer in Teutschland herrscht/ hinfort sol Käyser
seyn.
Otto II.
Ich fand im Teutschen Reich/ und sonst viel Widerwillen/
Doch Glück und Tapfferkeit die konten alles stillen/
Ich war den Frantzen Schreck/ und Saracenen Tod/
Allein der Griechen Krieg der brachte mich in Noht.
Otto III.
Die Hoheit meines Reichs beschützt ich durch die Waffen
Man machte mir zu Rom mit Aufruhr viel zu schaffen/
Ein Weib voll Zorn und List/ die schickte mich ins Grab/
Als sie mir Gifft und Tod durch Handschuh übergab.
Henricus Sanctus.
Die Feinde müssen sich vor meiner Macht verkriechen;
Aus Welschland trieb ich weg den gantzen Schwarm der
Griechen;

Die-
Ludovicus II.
Italien/ das war mein Eigenthum/
Dabey ich auch den Kaͤyſers Titel fuͤhrte/
Durch Tapfferkeit/ die mancher Feind verſpuͤrte/
Und durch Verſtand erwarb ich groſſen Ruhm.
Carolus Calvus.
Der Him̃el laͤßt ſich nicht durch langes Unrecht hoͤhnen/
Ich trat im Kaͤyſerthum dem aͤltern Bruder vor/
Und nahm das Welſche Reich/ biß ich von deſſen Soͤhnen
Geſchlagen und gejagt/ durch Gifft den Geiſt verlohr.
Otto M.
Der Ungern wildes Volck/ die Boͤhmen/ Danen/ Wenden
Und Welſchen zittern ſchon/ wenn ſie in meinen Haͤnden
Das Schwerdt der Rache ſehn; die Satzung fuͤhr ich
ein:

Daß wer in Teutſchland herrſcht/ hinfort ſol Kaͤyſer
ſeyn.
Otto II.
Ich fand im Teutſchen Reich/ und ſonſt viel Widerwillen/
Doch Gluͤck und Tapfferkeit die konten alles ſtillen/
Ich war den Frantzen Schreck/ und Saracenen Tod/
Allein der Griechen Krieg der brachte mich in Noht.
Otto III.
Die Hoheit meines Reichs beſchuͤtzt ich durch die Waffen
Man machte mir zu Rom mit Aufruhr viel zu ſchaffen/
Ein Weib voll Zorn und Liſt/ die ſchickte mich ins Grab/
Als ſie mir Gifft und Tod durch Handſchuh uͤbergab.
Henricus Sanctus.
Die Feinde muͤſſen ſich vor meiner Macht verkriechen;
Aus Welſchland trieb ich weg den gantzen Schwarm der
Griechen;

Die-
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[48/0061] Ludovicus II. Italien/ das war mein Eigenthum/ Dabey ich auch den Kaͤyſers Titel fuͤhrte/ Durch Tapfferkeit/ die mancher Feind verſpuͤrte/ Und durch Verſtand erwarb ich groſſen Ruhm. Carolus Calvus. Der Him̃el laͤßt ſich nicht durch langes Unrecht hoͤhnen/ Ich trat im Kaͤyſerthum dem aͤltern Bruder vor/ Und nahm das Welſche Reich/ biß ich von deſſen Soͤhnen Geſchlagen und gejagt/ durch Gifft den Geiſt verlohr. Otto M. Der Ungern wildes Volck/ die Boͤhmen/ Danen/ Wenden Und Welſchen zittern ſchon/ wenn ſie in meinen Haͤnden Das Schwerdt der Rache ſehn; die Satzung fuͤhr ich ein: Daß wer in Teutſchland herrſcht/ hinfort ſol Kaͤyſer ſeyn. Otto II. Ich fand im Teutſchen Reich/ und ſonſt viel Widerwillen/ Doch Gluͤck und Tapfferkeit die konten alles ſtillen/ Ich war den Frantzen Schreck/ und Saracenen Tod/ Allein der Griechen Krieg der brachte mich in Noht. Otto III. Die Hoheit meines Reichs beſchuͤtzt ich durch die Waffen Man machte mir zu Rom mit Aufruhr viel zu ſchaffen/ Ein Weib voll Zorn und Liſt/ die ſchickte mich ins Grab/ Als ſie mir Gifft und Tod durch Handſchuh uͤbergab. Henricus Sanctus. Die Feinde muͤſſen ſich vor meiner Macht verkriechen; Aus Welſchland trieb ich weg den gantzen Schwarm der Griechen; Die-

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Zitationshilfe: [Canitz, Friedrich Rudolph Ludwig von]: Neben-Stunden Unterschiedener Gedichte. [Hrsg. v. Joachim Lange]. Berlin, 1700, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/canitz_gedichte_1700/61>, abgerufen am 27.11.2024.