1. durch das Sieb gewaschen, damit man sie erkennen, und das Taube fortschaf- fen könne;
2. Die gute Kobolte ausgesuchet, und mit Fäusteln aus dem Groben geschlagen;
3. Die Bergarten mit Scheidehämmern von den Kobolten abgeschieden, und
4. die Kobolte so sortiret, daß eine iede Art, sie bestehe in Stuf- oder Gemeinem- kobolt, zu ihres Gleichen komme, und nicht mit einer andern vermischt werde.
Das zweite Kapittel von dem Scheiden der Erze von den Bergarten durch das Pochen, Schlämmen und Waschen.
§. 25.
Die §. 9. N. 2. bei D. gemeldete Pocherze enthalten noch kleine Koboltsteilchen, die mit der Hand nicht ausgeschieden werden können. Man muß daher den in ih- nen befindlichen Kobolt auf eine andere Art von den Bergarten ausscheiden, welches durch das bekante Pochen und Waschen geschiehet. Jenes wird durch die Pochwerke selbst, die ich §. 4. beschrieben habe, dieses aber durch die in den Pochwerken befindliche Schlämgraben und Herde mit Wasser bewerkstelliget. An dem Pochen der Pocherze, dem Schlämmen des Schoßgerinnes, und dem Waschen des Schlammes finde ich nichts besonderes, das ich anmerken könte. Jch will daher nur noch dieses anführen: Man pochet um deswillen ein gar zartes und gleiches Korn, weil der Spaht fast so schwer, wie der Kobolt ist, und weil man des leztern wenig erhalten würde, wann man ein grobes Korn pochen wolte, wobei die Koboltskörner mit dem Spaht auf den Her- den fortrollen.
Die fünfte Abhandlung von dem Schmelzen und Zugutmachen der Schiefern.
Das erste Kapittel von der Roharbeit.
§. 26.
Die Räder, welche zu der Betreibung der Bälge gebraucht werden, die den Wind in die Oefen und auf die Gaarherde bringen, sind 18 bis 20 Fus hoch, und oberschlägtig. Die Bälge selbst sind aus Holz gemacht, und bei 12 Fus lang. Sie
werden
Das ſechste Stuͤk
1. durch das Sieb gewaſchen, damit man ſie erkennen, und das Taube fortſchaf- fen koͤnne;
2. Die gute Kobolte ausgeſuchet, und mit Faͤuſteln aus dem Groben geſchlagen;
3. Die Bergarten mit Scheidehaͤmmern von den Kobolten abgeſchieden, und
4. die Kobolte ſo ſortiret, daß eine iede Art, ſie beſtehe in Stuf- oder Gemeinem- kobolt, zu ihres Gleichen komme, und nicht mit einer andern vermiſcht werde.
Das zweite Kapittel von dem Scheiden der Erze von den Bergarten durch das Pochen, Schlaͤmmen und Waſchen.
§. 25.
Die §. 9. N. 2. bei D. gemeldete Pocherze enthalten noch kleine Koboltsteilchen, die mit der Hand nicht ausgeſchieden werden koͤnnen. Man muß daher den in ih- nen befindlichen Kobolt auf eine andere Art von den Bergarten ausſcheiden, welches durch das bekante Pochen und Waſchen geſchiehet. Jenes wird durch die Pochwerke ſelbſt, die ich §. 4. beſchrieben habe, dieſes aber durch die in den Pochwerken befindliche Schlaͤmgraben und Herde mit Waſſer bewerkſtelliget. An dem Pochen der Pocherze, dem Schlaͤmmen des Schoßgerinnes, und dem Waſchen des Schlammes finde ich nichts beſonderes, das ich anmerken koͤnte. Jch will daher nur noch dieſes anfuͤhren: Man pochet um deswillen ein gar zartes und gleiches Korn, weil der Spaht faſt ſo ſchwer, wie der Kobolt iſt, und weil man des leztern wenig erhalten wuͤrde, wann man ein grobes Korn pochen wolte, wobei die Koboltskoͤrner mit dem Spaht auf den Her- den fortrollen.
Die fuͤnfte Abhandlung von dem Schmelzen und Zugutmachen der Schiefern.
Das erſte Kapittel von der Roharbeit.
§. 26.
Die Raͤder, welche zu der Betreibung der Baͤlge gebraucht werden, die den Wind in die Oefen und auf die Gaarherde bringen, ſind 18 bis 20 Fus hoch, und oberſchlaͤgtig. Die Baͤlge ſelbſt ſind aus Holz gemacht, und bei 12 Fus lang. Sie
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Das ſechste Stuͤk
1. durch das Sieb gewaſchen, damit man ſie erkennen, und das Taube fortſchaf-
fen koͤnne;
2. Die gute Kobolte ausgeſuchet, und mit Faͤuſteln aus dem Groben geſchlagen;
3. Die Bergarten mit Scheidehaͤmmern von den Kobolten abgeſchieden, und
4. die Kobolte ſo ſortiret, daß eine iede Art, ſie beſtehe in Stuf- oder Gemeinem-
kobolt, zu ihres Gleichen komme, und nicht mit einer andern vermiſcht werde.
Das zweite Kapittel
von dem Scheiden der Erze von den Bergarten durch das Pochen,
Schlaͤmmen und Waſchen.
§. 25.
Die §. 9. N. 2. bei D. gemeldete Pocherze enthalten noch kleine Koboltsteilchen, die
mit der Hand nicht ausgeſchieden werden koͤnnen. Man muß daher den in ih-
nen befindlichen Kobolt auf eine andere Art von den Bergarten ausſcheiden, welches
durch das bekante Pochen und Waſchen geſchiehet. Jenes wird durch die Pochwerke
ſelbſt, die ich §. 4. beſchrieben habe, dieſes aber durch die in den Pochwerken befindliche
Schlaͤmgraben und Herde mit Waſſer bewerkſtelliget. An dem Pochen der Pocherze,
dem Schlaͤmmen des Schoßgerinnes, und dem Waſchen des Schlammes finde ich
nichts beſonderes, das ich anmerken koͤnte. Jch will daher nur noch dieſes anfuͤhren:
Man pochet um deswillen ein gar zartes und gleiches Korn, weil der Spaht faſt ſo
ſchwer, wie der Kobolt iſt, und weil man des leztern wenig erhalten wuͤrde, wann man
ein grobes Korn pochen wolte, wobei die Koboltskoͤrner mit dem Spaht auf den Her-
den fortrollen.
Die fuͤnfte Abhandlung
von dem Schmelzen und Zugutmachen der Schiefern.
Das erſte Kapittel
von der Roharbeit.
§. 26.
Die Raͤder, welche zu der Betreibung der Baͤlge gebraucht werden, die den Wind
in die Oefen und auf die Gaarherde bringen, ſind 18 bis 20 Fus hoch, und
oberſchlaͤgtig. Die Baͤlge ſelbſt ſind aus Holz gemacht, und bei 12 Fus lang. Sie
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/94>, abgerufen am 23.02.2025.
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