Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das sechszehnte Stük von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eisen- Der dritte Tittel von der unterirdischen Lage, und Beschaffenheit der um die Bergstadt Johanngeorgenstadt gelegenen Bergwerke. §. 33. Die Bergwerke an und um diese Stadt bestehen eines Teils aus Gängen, welche die §. 34. Ob sich schon nicht viel bei der Lage der Seifenwerke gedenken lässet: So will ich §. 35. Das Gebirg ist bei den Seifen an diesem Ort blaulich und weislich. Es ist mit 1/4 bis
Das ſechszehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eiſen- Der dritte Tittel von der unterirdiſchen Lage, und Beſchaffenheit der um die Bergſtadt Johanngeorgenſtadt gelegenen Bergwerke. §. 33. Die Bergwerke an und um dieſe Stadt beſtehen eines Teils aus Gaͤngen, welche die §. 34. Ob ſich ſchon nicht viel bei der Lage der Seifenwerke gedenken laͤſſet: So will ich §. 35. Das Gebirg iſt bei den Seifen an dieſem Ort blaulich und weislich. Es iſt mit ¼ bis
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Das ſechszehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-Zinn-Blei-Eiſen-
Der dritte Tittel
von der unterirdiſchen Lage, und Beſchaffenheit der um die Bergſtadt
Johanngeorgenſtadt gelegenen Bergwerke.
§. 33.
Die Bergwerke an und um dieſe Stadt beſtehen eines Teils aus Gaͤngen, welche die
mehreſte Werke ausmachen, andern Teils aber aus Seifenwerken. So viel den
Begrif, und die Einteilung der Gaͤnge betrift; So beziehe ich mich dieſerhalb auf den
23. §: Was hingegen den Begrif der Seifenwerke anlangt; So ſinde ich vor noͤtig,
daß ich denſelben erſt bilde, ehe ich weiter von ihnen handele. Man verſtehet aber unter
ihnen dieienige Erdlagen, welche mit den uͤbrigen Lagen der Erde meiſt parallel
liegen, und mit Erzſtuͤkger vermengt ſind. Durch Waſſer, welches man an ſie
leitet, floͤſet man dieſe Erzlagen herein, und in einen langen Graben, und waſchet das
Erz aus denen Steinen und den Erden heraus. Man nennet dieſe Arbeit Seifen,
und daher komt auch der Nahme Seifenwerk.
§. 34.
Ob ſich ſchon nicht viel bei der Lage der Seifenwerke gedenken laͤſſet: So will ich
doch nicht verſaͤumen dasienige anzufuͤhren, was bei ihnen in Erwegung kommen kan.
Sie beſtehen uͤberhauͤpt aus der Dammerde, worin eigentlich die Erze zerſtreuet ſind,
welche ein und etliche Lachter maͤchtig iſt, und das Gebirg genent wird. Dieſe Damm-
erde, das ſo genante Gebirg, liegt floͤzweis, und es erſtrekt ſich in die Laͤnge und in die
Breite. Man kan an ihm kein Streifen wahrnehmen, wann man nicht die Laͤnge vor
daſſelbe annehmen will. Jn dieſem Verſtand kan man aber auch in der Breite und in
einer ieden Gegend, die ſich in die Weite und Laͤnge ziehet, ein Streichen annehmen,
und ſagen: Dieſes Gebirg ſtreicht hier- oder dahinaus. Ob dieſe Bergwerke nun ſchon
kein Streichen, und auch kein Fallen haben, weil ſie mit den uͤbrigen Erdlagen parallel
liegen: So nimt man doch ein Liegendes oder eine Sohle unter dem Gebirg wahr,
worauf die Erze liegen.
§. 35.
Das Gebirg iſt bei den Seifen an dieſem Ort blaulich und weislich. Es iſt mit
kleinen Graͤupger von Zwitter in der Groͤſe der Linſen und der Erbſen, und der groſen
und der kleinen Sandkoͤrner vermiſchet, die man eigentlich zu gewinnen, und aus dem
Gebirg heraus zu waſchen bemuͤhet iſt. Auſer dieſen findet man auch in ihm Zwitter-
ſteine, welche man Geſchiebe nennet, die noch Zwitterſtuͤkger enthalten, daher man ſie
dann naß zu pochen pflegt. Es beſtehet dieſes Gebirg an ſich ſelbſt aus Sand und Erde,
welche mit ſchwarzblauen Wakken, mit Sandſteinen, und mit groſen und kleinen Stuͤk-
ker Quarz und Spaht vermengt ſind. Die Maͤchtigkeit oder die Dikke deſſelben betraͤgt
¼ bis
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