Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das fünfzehnte Stük von denen Silber-Kupfer- Bewegungen des Wassers schon langsamer von statten, die Säzze aber viel schwerer gehen, wanndas Wasser in dem luftleeren Raum bis auf 32 Fus in die Höhe steigen soll. Die 2. Anmerkung. Damit die Säzze nicht rauh, sondern da, wo die Kolben auf und abgehen, glatt und schlü- Der zweete Tittel von dem, wie die feste Mineralien, die Erze und die Berge aus denen Gruben geschaft werden. §. 24. Da die Gruben nicht allzutief sind: So ist auch die Förderung nicht so beschwerlich, Das
Das fuͤnfzehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer- Bewegungen des Waſſers ſchon langſamer von ſtatten, die Saͤzze aber viel ſchwerer gehen, wanndas Waſſer in dem luftleeren Raum bis auf 32 Fus in die Hoͤhe ſteigen ſoll. Die 2. Anmerkung. Damit die Saͤzze nicht rauh, ſondern da, wo die Kolben auf und abgehen, glatt und ſchluͤ- Der zweete Tittel von dem, wie die feſte Mineralien, die Erze und die Berge aus denen Gruben geſchaft werden. §. 24. Da die Gruben nicht allzutief ſind: So iſt auch die Foͤrderung nicht ſo beſchwerlich, Das
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0318" n="298"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das fuͤnfzehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-</hi></fw><lb/> Bewegungen des Waſſers ſchon langſamer von ſtatten, die Saͤzze aber viel ſchwerer gehen, wann<lb/> das Waſſer in dem luftleeren Raum bis auf 32 Fus in die Hoͤhe ſteigen ſoll.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#fr">Die 2. Anmerkung.</hi> </head><lb/> <p>Damit die Saͤzze nicht rauh, ſondern da, wo die Kolben auf und abgehen, glatt und ſchluͤ-<lb/> pferich, folglich alle Friction, ſo viel moͤglich, vermieden werden moͤge: So pflegt man in die<lb/> Suͤmpfe zarten und ſehr fetten Letten zu legen, welcher ſich dann durch das Waſſer in die Saͤzze<lb/> hinauf ziehet.</p> </div> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#fr">Der zweete Tittel</hi><lb/> von dem, wie die feſte Mineralien, die Erze und die Berge aus denen<lb/> Gruben geſchaft werden.</head><lb/> <div n="5"> <head>§. 24.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>a die Gruben nicht allzutief ſind: So iſt auch die Foͤrderung nicht ſo beſchwerlich,<lb/> als wie an dem Haarz: Sie wird aber ebenwol durch Haspel, Pferdegaipel und<lb/> Waſſertreiben bewerkſtelliget. Jch habe dieſe drei Arten der Maſchinen ſchon §. 24. und<lb/> 25. im 8-, und §. 56. im 9 St beſchrieben, und darum will ich von denen in dieſer<lb/> Gegend nur einige kleine Nebenumſtaͤnde bemerken. Man bedienet ſich bei denen Has-<lb/> peln oͤfters, und abſonderlich da, wo die Waſſer ſehr vitriliſch ſind, der Ketten, die man<lb/><hi rendition="#fr">eiſerne Seile</hi> zu nennen pfleget. Es halten dieſe zwar viel laͤnger, als wie die hanfene<lb/> Seiler: Ehe aber das leere Trum uͤber die Haͤlfte der Teufe komt; So ſind ſie auch<lb/> um deſto ſchwerer zu ziehen. An denen Pferdegaipeln pflegt man zwei Schwengbaͤume<lb/> anzubringen, wovon der laͤngere, an welchem die Pferde ziehen, 36 Elen lang, der an-<lb/> dere aber, welcher nur zu dem Schwung dienet, einige Elen kuͤrzer iſt. Damit ſich<lb/> dieſe Baͤume nicht ſezzen, und beugen moͤgen: So pflegt man dieſelbe unten und auch<lb/> oben mit Streben an die Welle des Korbs anzuhengen. Es gehen in eine Tonne, die<lb/> man bei dieſen Maſchinen gebrauchet, 6 Kuͤbel Erz, die 6 bis 8 Centner wiegen. Wann<lb/> die Gruben zu tief werden, und die Ketten wollen an denen Pferdegaipeln nicht mehr halten:<lb/> So ziehet man das Gewonnene ein Stuͤk Wegs und von einer Gezeugſtrekke bis zu der<lb/> andern mit Haspeln heraus. Bei den Treibkuͤnſten pflegt man keine Geſtaͤnge zu brau-<lb/> chen, weil die Korben gleich auf die Wellen des Kehrrads geſezzet werden. Man bedie-<lb/> net ſich dabei uͤberdis mehrenteils der hanfenen Seiler, weil die eiſerne zu ſchwer ſind.</p> </div> </div> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Das</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [298/0318]
Das fuͤnfzehnte Stuͤk von denen Silber-Kupfer-
Bewegungen des Waſſers ſchon langſamer von ſtatten, die Saͤzze aber viel ſchwerer gehen, wann
das Waſſer in dem luftleeren Raum bis auf 32 Fus in die Hoͤhe ſteigen ſoll.
Die 2. Anmerkung.
Damit die Saͤzze nicht rauh, ſondern da, wo die Kolben auf und abgehen, glatt und ſchluͤ-
pferich, folglich alle Friction, ſo viel moͤglich, vermieden werden moͤge: So pflegt man in die
Suͤmpfe zarten und ſehr fetten Letten zu legen, welcher ſich dann durch das Waſſer in die Saͤzze
hinauf ziehet.
Der zweete Tittel
von dem, wie die feſte Mineralien, die Erze und die Berge aus denen
Gruben geſchaft werden.
§. 24.
Da die Gruben nicht allzutief ſind: So iſt auch die Foͤrderung nicht ſo beſchwerlich,
als wie an dem Haarz: Sie wird aber ebenwol durch Haspel, Pferdegaipel und
Waſſertreiben bewerkſtelliget. Jch habe dieſe drei Arten der Maſchinen ſchon §. 24. und
25. im 8-, und §. 56. im 9 St beſchrieben, und darum will ich von denen in dieſer
Gegend nur einige kleine Nebenumſtaͤnde bemerken. Man bedienet ſich bei denen Has-
peln oͤfters, und abſonderlich da, wo die Waſſer ſehr vitriliſch ſind, der Ketten, die man
eiſerne Seile zu nennen pfleget. Es halten dieſe zwar viel laͤnger, als wie die hanfene
Seiler: Ehe aber das leere Trum uͤber die Haͤlfte der Teufe komt; So ſind ſie auch
um deſto ſchwerer zu ziehen. An denen Pferdegaipeln pflegt man zwei Schwengbaͤume
anzubringen, wovon der laͤngere, an welchem die Pferde ziehen, 36 Elen lang, der an-
dere aber, welcher nur zu dem Schwung dienet, einige Elen kuͤrzer iſt. Damit ſich
dieſe Baͤume nicht ſezzen, und beugen moͤgen: So pflegt man dieſelbe unten und auch
oben mit Streben an die Welle des Korbs anzuhengen. Es gehen in eine Tonne, die
man bei dieſen Maſchinen gebrauchet, 6 Kuͤbel Erz, die 6 bis 8 Centner wiegen. Wann
die Gruben zu tief werden, und die Ketten wollen an denen Pferdegaipeln nicht mehr halten:
So ziehet man das Gewonnene ein Stuͤk Wegs und von einer Gezeugſtrekke bis zu der
andern mit Haspeln heraus. Bei den Treibkuͤnſten pflegt man keine Geſtaͤnge zu brau-
chen, weil die Korben gleich auf die Wellen des Kehrrads geſezzet werden. Man bedie-
net ſich dabei uͤberdis mehrenteils der hanfenen Seiler, weil die eiſerne zu ſchwer ſind.
Das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |