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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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Das zwölfte Stük von denen Schieferbergwerken in der Grafschaft etc.


Das zwölfte Stük
von denen Schieferbergwerken in der Grafschaft Mansfeld.


Die erste Abhandlung
von der Lage, und der Beschaffenheit dieser Werke.
Das erste Kapittel.
von der oberirdischen Lage, und der äusern Beschaffenheit derselben.
§. 1.

Die Schieferbergwerke in dieser Gegend sind um das 1199 Jahr fündig wor-
den. Sie sind vielen Jrrungen und Streitigkeiten ausgesezt gewesen, die
man in Ciriaci Spangenbergs mansfeldischer Chronik aufgezeichnet findet.

§. 2.

Das Schieferflöz fängt gleich bei Elsleben an, und erstrekt sich bis nach Mans-
feld und Hekstädt. Es schmeist sich um diese Städte in einem halben Circul herum,
und daher streicht es 2 bis 3 Meilen in das Feld. Eben darum liegen aber auch die
Gruben teils bei Eisleben, und teils bei Mansfeld und Hekstädt. Jene liegen, von
Eisleben aus, gegen Mittag, und in einem sehr sanften Gebirge, welches bei der Stadt
anfängt, und bis zu einer grosen Ebene in die Höhe steiget, in welcher, in einer Länge
von 1000 Lachter, unzählich viele Schächte befindlich sind. Die mansfeldische Gruben
liegen ebenwol mehrenteils gegen Mittag, und sie erstrekken sich bis nach Hekstädt. Die
Gruben, welche zu Hekstädt gehören, liegen endlich an und um die Stadt.

§. 3.

Es schieset dieses Flöz an einigen Orten sehr stark ein, und es ist mit vielen Wassern ange-
fült, die eines Teils durch Stollen, andern Teils aber durch Künste gelöst werden müssen.
Bei Eisleben an der süsen See gegen Morgen fängt der Hauptstollen an, welcher schon bei
800 Lachter lang, und mit ausgemauerten Lichtlöchern versehen ist. Es bringt dieser Stol-
len 63 Lachter Teufe ein, und er wird noch beständig auf denen Schiefern zwischen

dem
H h 3
Das zwoͤlfte Stuͤk von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft ꝛc.


Das zwoͤlfte Stuͤk
von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft Mansfeld.


Die erſte Abhandlung
von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſer Werke.
Das erſte Kapittel.
von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit derſelben.
§. 1.

Die Schieferbergwerke in dieſer Gegend ſind um das 1199 Jahr fuͤndig wor-
den. Sie ſind vielen Jrrungen und Streitigkeiten ausgeſezt geweſen, die
man in Ciriaci Spangenbergs mansfeldiſcher Chronik aufgezeichnet findet.

§. 2.

Das Schieferfloͤz faͤngt gleich bei Elsleben an, und erſtrekt ſich bis nach Mans-
feld und Hekſtaͤdt. Es ſchmeiſt ſich um dieſe Staͤdte in einem halben Circul herum,
und daher ſtreicht es 2 bis 3 Meilen in das Feld. Eben darum liegen aber auch die
Gruben teils bei Eisleben, und teils bei Mansfeld und Hekſtaͤdt. Jene liegen, von
Eisleben aus, gegen Mittag, und in einem ſehr ſanften Gebirge, welches bei der Stadt
anfaͤngt, und bis zu einer groſen Ebene in die Hoͤhe ſteiget, in welcher, in einer Laͤnge
von 1000 Lachter, unzaͤhlich viele Schaͤchte befindlich ſind. Die mansfeldiſche Gruben
liegen ebenwol mehrenteils gegen Mittag, und ſie erſtrekken ſich bis nach Hekſtaͤdt. Die
Gruben, welche zu Hekſtaͤdt gehoͤren, liegen endlich an und um die Stadt.

§. 3.

Es ſchieſet dieſes Floͤz an einigen Orten ſehr ſtark ein, und es iſt mit vielen Waſſern ange-
fuͤlt, die eines Teils durch Stollen, andern Teils aber durch Kuͤnſte geloͤſt werden muͤſſen.
Bei Eisleben an der ſuͤſen See gegen Morgen faͤngt der Hauptſtollen an, welcher ſchon bei
800 Lachter lang, und mit ausgemauerten Lichtloͤchern verſehen iſt. Es bringt dieſer Stol-
len 63 Lachter Teufe ein, und er wird noch beſtaͤndig auf denen Schiefern zwiſchen

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[245/0265] Das zwoͤlfte Stuͤk von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft ꝛc. Das zwoͤlfte Stuͤk von denen Schieferbergwerken in der Grafſchaft Mansfeld. Die erſte Abhandlung von der Lage, und der Beſchaffenheit dieſer Werke. Das erſte Kapittel. von der oberirdiſchen Lage, und der aͤuſern Beſchaffenheit derſelben. §. 1. Die Schieferbergwerke in dieſer Gegend ſind um das 1199 Jahr fuͤndig wor- den. Sie ſind vielen Jrrungen und Streitigkeiten ausgeſezt geweſen, die man in Ciriaci Spangenbergs mansfeldiſcher Chronik aufgezeichnet findet. §. 2. Das Schieferfloͤz faͤngt gleich bei Elsleben an, und erſtrekt ſich bis nach Mans- feld und Hekſtaͤdt. Es ſchmeiſt ſich um dieſe Staͤdte in einem halben Circul herum, und daher ſtreicht es 2 bis 3 Meilen in das Feld. Eben darum liegen aber auch die Gruben teils bei Eisleben, und teils bei Mansfeld und Hekſtaͤdt. Jene liegen, von Eisleben aus, gegen Mittag, und in einem ſehr ſanften Gebirge, welches bei der Stadt anfaͤngt, und bis zu einer groſen Ebene in die Hoͤhe ſteiget, in welcher, in einer Laͤnge von 1000 Lachter, unzaͤhlich viele Schaͤchte befindlich ſind. Die mansfeldiſche Gruben liegen ebenwol mehrenteils gegen Mittag, und ſie erſtrekken ſich bis nach Hekſtaͤdt. Die Gruben, welche zu Hekſtaͤdt gehoͤren, liegen endlich an und um die Stadt. §. 3. Es ſchieſet dieſes Floͤz an einigen Orten ſehr ſtark ein, und es iſt mit vielen Waſſern ange- fuͤlt, die eines Teils durch Stollen, andern Teils aber durch Kuͤnſte geloͤſt werden muͤſſen. Bei Eisleben an der ſuͤſen See gegen Morgen faͤngt der Hauptſtollen an, welcher ſchon bei 800 Lachter lang, und mit ausgemauerten Lichtloͤchern verſehen iſt. Es bringt dieſer Stol- len 63 Lachter Teufe ein, und er wird noch beſtaͤndig auf denen Schiefern zwiſchen dem H h 3

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/265>, abgerufen am 23.11.2024.