Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von den einseitigen churhannöv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken etc. §. 87. Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo- Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erst in das Un- §. 88. Da man sehr langsam und mit einer sehr grosen Behutsamkeit pochet, und zugleich §. 89. Die Knappschaftscasse bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden Anmerkung. Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Höhe der Stempel. Das B b 2
von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc. §. 87. Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo- Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erſt in das Un- §. 88. Da man ſehr langſam und mit einer ſehr groſen Behutſamkeit pochet, und zugleich §. 89. Die Knappſchaftscaſſe bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden Anmerkung. Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Hoͤhe der Stempel. Das B b 2
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von den einſeitigen churhannoͤv. Silber-Kupfer- u. Bleibergwerken ꝛc.
§. 87.
Das Schußgerinn wird in einem Pochwerk, in welchem die Halden herumgepo-
chet werden, weil der in dieſen Pocherzen befindliche Schlieg ſehr zart iſt, erſt auf de-
nen Planherden in unreinen Schlieg gewaſchen, der dann auf denen Graben voͤllig rein
gemacht wird. Die gewoͤhnliche Art des Schlaͤmmens auf denen Graben, in denen
man das Schußgerinn mit einem Kuͤſte beſtaͤndig hinauf ſtreicht, und deſſen nach Erfor-
dern von der Buͤhne mehr herunter ziehet, wird nicht allen zum Beſten gefallen: Weil man
dabei a. den gleichen Gang der Waſſer ſo genau nicht wahren kan, wobei der Schlieg
in der Gegend, wo die Waſſer reiſen, zu weit herunter gefuͤhret wird; Weil b. der
Schlieg, ie nachdem man an dem heruntergezogenen Schußgerinn mehr oder weniger lang
ſchlaͤmmet, welches man ſo genau nicht beobachten kan, in einer Lage reiner wird, als
wie in der andern; Und weiln c. zu dieſer Arbeit zu viel Zeit erfordert wird.
Der Schlam aus dem Unter- und dem Schlamgerinn wird alle erſt in das Un-
reine, und dann in das Reine gewaſchen, und zu Schlieg gezogen.
§. 88.
Da man ſehr langſam und mit einer ſehr groſen Behutſamkeit pochet, und zugleich
wenig Waſſer gebrauchet: So bleibt auch, wegen des zarten Korns, ſehr wenig Schlieg
in den Aftern. Es Werden daher nur dieienige Aftern noch einmal nachgepochet, die
von reichen Pocherzen fallen, aus denen man woͤchentlich eine Roͤſte oder 33 Centner
Schlieg machen kan, wovon ein Centner 6 Loth Silber haͤlt. Der Grabenſchlieg von
denen Pocherzen haͤlt gemeiniglich 8, 16 bis 32-, der Herdſchlieg aber nur 2, 3 bis
4 Loth Silber. Es gehen 5 bis 6 Treiben, iedes zu 40 Tonnen, eine Tonne aber zu
4½ Centner gerechnet, auf eine Roͤſte oder 33 Centner Schlieg. Zu einem Centner
Schlieg werden alſo ohngefaͤhr 32 Centner Pocherze erfordert.
§. 89.
Die Knappſchaftscaſſe bekomt den Schlieg, der aus den in den alten Halden
verſtuͤrzten Pocherzen gemacht wird. Es ſollen 36 Treiben auf eine Roͤſte, und alſo
196 Centner Pocherze auf einen Centner Schlieg gehen.
Anmerkung.
Man leget auch hier die Pochwellen in die halbe Hoͤhe der Stempel.
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