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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.

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von dem rammelsberger Silber-Kupfer- u. Bleibergwerk bei Gosl. etc.
in der Grube gebrauchet, wird ebenwol nicht verforstet, ob man schon 1200 bis 2000
Malter brauchet.

§. 72.

Der Rostmeister bekomt von einem Rost, der 1000 Scherben, oder beinahe 3000
Centner hält, 8 Gülden vor das Rösten. Er bekomt dabei von einem ieden Centner
Schwefel, der bei dem Rösten gefangen wird, noch einen Gulden, oder 16 Gutegro-
schen. Von einem ieden andern Rost, der zwei und mehrmal geröstet wird, bekomt er
hingegen 12 Gülden.

§. 73.

Dem Schmelzer, der vor einem Bleiofen arbeitet, bezahlet man wöchentlich nur
31 Mariengroschen und 6 Pfennige, einem Vorläufer aber 29 Mariengroschen und 6
Pfennige. Beide haben inzwischen hierbei noch besondere Vorteile, und die sind diese:
Der erstere bekomt von einem ieden Pfund Zink nicht nur 2 Mariengroschen, wovon
er dem Vorläufer den zehnten Teil bezahlen muß, sondern es werden ihm auch vor einen
ieden Centner Blei, den er wöchentlich über 20 Centner liefert, noch 12-, dem Vor-
läufer aber nur 6 Pfennige bezahlet. Der Hüttenvogt bekomt zugleich auch von einem
ieden Centner Blei, der überhin geliefert wird, einen Mariengroschen, damit er um
desto mehr auf das Ausbringen des Bleies bedacht sein möge.

§. 74.

Die Schmelzer, die bei denen Kupferschmelzen, denen Rostdurchstechen, denen Fri-
schen, und andern dergleichen Schmelzen arbeiten, bekommen in einer Schicht, die 12
Stunden dauret, 8-, die Vorläufer aber nur 7 Mariengroschen.

§. 75.

Von der Abseigerung eines Ofens bezahlet man einen Mariengroschen.

§. 76.

Von einem Treiben bekomt der Treiber 1 Thaler 12 Mariengroschen, der Schür-
knecht aber 1/2 Thaler, oder 18 Mariengroschen.

§. 77.

Die Gaarknechte bekommen von dem Darren wöchentlich 1/2 Thaler, wovor sie die
zu allen Zeiten vorfallende Kupfer darren müssen.

§. 78.

Das kleine Gaarmachen geschiehet ebenwol in dem Geding. Es bekomt aber der
Hüttenvogt, als Gaarmacher, von einem Centner Gaarkupfer 1 Gutengroschen, dem

Zuhal-

von dem rammelsberger Silber-Kupfer- u. Bleibergwerk bei Gosl. ꝛc.
in der Grube gebrauchet, wird ebenwol nicht verforſtet, ob man ſchon 1200 bis 2000
Malter brauchet.

§. 72.

Der Roſtmeiſter bekomt von einem Roſt, der 1000 Scherben, oder beinahe 3000
Centner haͤlt, 8 Guͤlden vor das Roͤſten. Er bekomt dabei von einem ieden Centner
Schwefel, der bei dem Roͤſten gefangen wird, noch einen Gulden, oder 16 Gutegro-
ſchen. Von einem ieden andern Roſt, der zwei und mehrmal geroͤſtet wird, bekomt er
hingegen 12 Guͤlden.

§. 73.

Dem Schmelzer, der vor einem Bleiofen arbeitet, bezahlet man woͤchentlich nur
31 Mariengroſchen und 6 Pfennige, einem Vorlaͤufer aber 29 Mariengroſchen und 6
Pfennige. Beide haben inzwiſchen hierbei noch beſondere Vorteile, und die ſind dieſe:
Der erſtere bekomt von einem ieden Pfund Zink nicht nur 2 Mariengroſchen, wovon
er dem Vorlaͤufer den zehnten Teil bezahlen muß, ſondern es werden ihm auch vor einen
ieden Centner Blei, den er woͤchentlich uͤber 20 Centner liefert, noch 12-, dem Vor-
laͤufer aber nur 6 Pfennige bezahlet. Der Huͤttenvogt bekomt zugleich auch von einem
ieden Centner Blei, der uͤberhin geliefert wird, einen Mariengroſchen, damit er um
deſto mehr auf das Ausbringen des Bleies bedacht ſein moͤge.

§. 74.

Die Schmelzer, die bei denen Kupferſchmelzen, denen Roſtdurchſtechen, denen Fri-
ſchen, und andern dergleichen Schmelzen arbeiten, bekommen in einer Schicht, die 12
Stunden dauret, 8-, die Vorlaͤufer aber nur 7 Mariengroſchen.

§. 75.

Von der Abſeigerung eines Ofens bezahlet man einen Mariengroſchen.

§. 76.

Von einem Treiben bekomt der Treiber 1 Thaler 12 Mariengroſchen, der Schuͤr-
knecht aber ½ Thaler, oder 18 Mariengroſchen.

§. 77.

Die Gaarknechte bekommen von dem Darren woͤchentlich ½ Thaler, wovor ſie die
zu allen Zeiten vorfallende Kupfer darren muͤſſen.

§. 78.

Das kleine Gaarmachen geſchiehet ebenwol in dem Geding. Es bekomt aber der
Huͤttenvogt, als Gaarmacher, von einem Centner Gaarkupfer 1 Gutengroſchen, dem

Zuhal-
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[135/0155] von dem rammelsberger Silber-Kupfer- u. Bleibergwerk bei Gosl. ꝛc. in der Grube gebrauchet, wird ebenwol nicht verforſtet, ob man ſchon 1200 bis 2000 Malter brauchet. §. 72. Der Roſtmeiſter bekomt von einem Roſt, der 1000 Scherben, oder beinahe 3000 Centner haͤlt, 8 Guͤlden vor das Roͤſten. Er bekomt dabei von einem ieden Centner Schwefel, der bei dem Roͤſten gefangen wird, noch einen Gulden, oder 16 Gutegro- ſchen. Von einem ieden andern Roſt, der zwei und mehrmal geroͤſtet wird, bekomt er hingegen 12 Guͤlden. §. 73. Dem Schmelzer, der vor einem Bleiofen arbeitet, bezahlet man woͤchentlich nur 31 Mariengroſchen und 6 Pfennige, einem Vorlaͤufer aber 29 Mariengroſchen und 6 Pfennige. Beide haben inzwiſchen hierbei noch beſondere Vorteile, und die ſind dieſe: Der erſtere bekomt von einem ieden Pfund Zink nicht nur 2 Mariengroſchen, wovon er dem Vorlaͤufer den zehnten Teil bezahlen muß, ſondern es werden ihm auch vor einen ieden Centner Blei, den er woͤchentlich uͤber 20 Centner liefert, noch 12-, dem Vor- laͤufer aber nur 6 Pfennige bezahlet. Der Huͤttenvogt bekomt zugleich auch von einem ieden Centner Blei, der uͤberhin geliefert wird, einen Mariengroſchen, damit er um deſto mehr auf das Ausbringen des Bleies bedacht ſein moͤge. §. 74. Die Schmelzer, die bei denen Kupferſchmelzen, denen Roſtdurchſtechen, denen Fri- ſchen, und andern dergleichen Schmelzen arbeiten, bekommen in einer Schicht, die 12 Stunden dauret, 8-, die Vorlaͤufer aber nur 7 Mariengroſchen. §. 75. Von der Abſeigerung eines Ofens bezahlet man einen Mariengroſchen. §. 76. Von einem Treiben bekomt der Treiber 1 Thaler 12 Mariengroſchen, der Schuͤr- knecht aber ½ Thaler, oder 18 Mariengroſchen. §. 77. Die Gaarknechte bekommen von dem Darren woͤchentlich ½ Thaler, wovor ſie die zu allen Zeiten vorfallende Kupfer darren muͤſſen. §. 78. Das kleine Gaarmachen geſchiehet ebenwol in dem Geding. Es bekomt aber der Huͤttenvogt, als Gaarmacher, von einem Centner Gaarkupfer 1 Gutengroſchen, dem Zuhal-

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Zitationshilfe: Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/155>, abgerufen am 24.11.2024.