Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.Das achte Stük Kunststrekke in einen, in den so genanten Bolgenschacht. Die Wasser heben sie bei 40Lachter hoch, und bis auf den tiefen, den Augustfortunatusstollen. Bei alle diesem stehen aber stets zwei Säzze neben einander, und einer hebt dem andern die Wasser zu. Die 1. Anmerkung. Es ist merkwürdig, daß das Gehölz in den Gruden nicht so leicht, als wie an dem Tag ver- Die 2. Anmerkung. Es wollen einige unter den Bergwerkskündigern die Künste, welche doppelte Schwingen ha- Die 3. Anmerkung. Das Besondere, was ich bei diesen Maschinen noch anzumerken vor nötig finde, das ist die- Der zweete Tittel von dem, wie die feste Mineralien, die Erze und die Berge aus den Gruben geschaft werden. §. 23. Man bedienet sich in dieser Absicht der Pferdegaipel, und der Treibkünste. Den er- §. 24. Die Teile des Ros- oder des Pferdegaipels sind folgende: Die Korbe a. b, die auf
Das achte Stuͤk Kunſtſtrekke in einen, in den ſo genanten Bolgenſchacht. Die Waſſer heben ſie bei 40Lachter hoch, und bis auf den tiefen, den Auguſtfortunatusſtollen. Bei alle dieſem ſtehen aber ſtets zwei Saͤzze neben einander, und einer hebt dem andern die Waſſer zu. Die 1. Anmerkung. Es iſt merkwuͤrdig, daß das Gehoͤlz in den Gruden nicht ſo leicht, als wie an dem Tag ver- Die 2. Anmerkung. Es wollen einige unter den Bergwerkskuͤndigern die Kuͤnſte, welche doppelte Schwingen ha- Die 3. Anmerkung. Das Beſondere, was ich bei dieſen Maſchinen noch anzumerken vor noͤtig finde, das iſt die- Der zweete Tittel von dem, wie die feſte Mineralien, die Erze und die Berge aus den Gruben geſchaft werden. §. 23. Man bedienet ſich in dieſer Abſicht der Pferdegaipel, und der Treibkuͤnſte. Den er- §. 24. Die Teile des Ros- oder des Pferdegaipels ſind folgende: Die Korbe a. b, die auf
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0120" n="100"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das achte Stuͤk</hi></fw><lb/> Kunſtſtrekke in einen, in den ſo genanten Bolgenſchacht. Die Waſſer heben ſie bei 40<lb/> Lachter hoch, und bis auf den tiefen, den Auguſtfortunatusſtollen. Bei alle dieſem<lb/> ſtehen aber ſtets zwei Saͤzze neben einander, und einer hebt dem andern die Waſſer zu.</p><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#fr">Die 1. Anmerkung.</hi> </head><lb/> <p>Es iſt merkwuͤrdig, daß das Gehoͤlz in den Gruden nicht ſo leicht, als wie an dem Tag ver-<lb/> ſaulet, weil die vitriliſche Waſſer daſſelbe vor der Faͤulnis bewahren (§. 11.).</p> </div><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#fr">Die 2. Anmerkung.</hi> </head><lb/> <p>Es wollen einige unter den Bergwerkskuͤndigern die Kuͤnſte, welche doppelte Schwingen ha-<lb/> ben, denen, die mit Leitarmen verſehen ſind, um deswillen vorziehen, weil ſie dafuͤrhalten, daß<lb/> iene viel leichter gehen, indem ſich die Geſtaͤnge in dem Schub und dem Hub einander beſſer das<lb/> Gleichgewicht halten. Es iſt wahr, daß ſich die Maſchinen um deſto leichter bewegen, ie einfoͤr-<lb/> miger ihre Bewegung iſt, und es iſt auch nicht zu leugnen, daß bei denen mit doppelten Schwin-<lb/> gen das eine Geſtaͤnge ziehen hilft, wann das andere in dem Hub iſt: Da aber dieſes nur in dem<lb/> Fall ſtatt haben kan, wann das Geſtaͤnge ſo vorgerichtet iſt, daß es uͤber den Horizont in die Hoͤhe<lb/> ſteigen muß; So iſt auch iener Grund nicht allgemein.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head> <hi rendition="#fr">Die 3. Anmerkung.</hi> </head><lb/> <p>Das Beſondere, was ich bei dieſen Maſchinen noch anzumerken vor noͤtig finde, das iſt die-<lb/> ſes, daß die Geſtaͤnge aus ſehr ſchwachen Stangen beſtehen, wodurch, wegen der geringern Schwere,<lb/> nicht nur viele Laſt, ſondern auch das unnoͤtige Anteiben vermieden wird.</p> </div> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#fr">Der zweete Tittel</hi><lb/> von dem, wie die feſte Mineralien, die Erze und die Berge aus<lb/> den Gruben geſchaft werden.</head><lb/> <div n="5"> <head>§. 23.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>an bedienet ſich in dieſer Abſicht der Pferdegaipel, und der Treibkuͤnſte. Den er-<lb/> ſtern habe ich Taf. <hi rendition="#aq">IIII. fig.</hi> 14, die andere aber Taf. <hi rendition="#aq">V. fig.</hi> 15. vorgeſtellet.<lb/> Jn dem nachfolgendem 24 und 25. §. will ich ihre Struktur und die Art ihrer Bewe-<lb/> gung genauer beſchreiben.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>§. 24.</head><lb/> <p>Die Teile des Ros- oder des Pferdegaipels ſind folgende: Die <hi rendition="#fr">Korbe</hi> <hi rendition="#aq">a. b</hi>, die<lb/> 8 Fus hoch iſt, und 5 Lachter in dem Umkreis betraͤgt; Die <hi rendition="#fr">Stoͤkke</hi> <hi rendition="#aq">a. c</hi>, worauf ſich<lb/> die Kette, oder das eiſerne Seil aufwikkelt, die 8 Zoll weit von einander ſtehen, 4 bis<lb/> 5 Zoll dik und 6 Zoll breit ſind, etwas uͤber die Kraͤnze hervor gehen, und an die Arme<lb/> feſt gemacht ſind, welche uͤber das Kreuz um die Welle gehen; Die <hi rendition="#fr">Welle</hi> ſelbſt, die<lb/> bei <hi rendition="#aq">d</hi> mit einem Hakken- oder Winkelzapfen, Taf. <hi rendition="#aq">IIII. fig. A</hi>, verſehen iſt, damit die-<lb/> ſelbe durch einen Bleuelzapfen nicht zu ſehr verlocht werden moͤge, wodurch ſie durch die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">auf</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0120]
Das achte Stuͤk
Kunſtſtrekke in einen, in den ſo genanten Bolgenſchacht. Die Waſſer heben ſie bei 40
Lachter hoch, und bis auf den tiefen, den Auguſtfortunatusſtollen. Bei alle dieſem
ſtehen aber ſtets zwei Saͤzze neben einander, und einer hebt dem andern die Waſſer zu.
Die 1. Anmerkung.
Es iſt merkwuͤrdig, daß das Gehoͤlz in den Gruden nicht ſo leicht, als wie an dem Tag ver-
ſaulet, weil die vitriliſche Waſſer daſſelbe vor der Faͤulnis bewahren (§. 11.).
Die 2. Anmerkung.
Es wollen einige unter den Bergwerkskuͤndigern die Kuͤnſte, welche doppelte Schwingen ha-
ben, denen, die mit Leitarmen verſehen ſind, um deswillen vorziehen, weil ſie dafuͤrhalten, daß
iene viel leichter gehen, indem ſich die Geſtaͤnge in dem Schub und dem Hub einander beſſer das
Gleichgewicht halten. Es iſt wahr, daß ſich die Maſchinen um deſto leichter bewegen, ie einfoͤr-
miger ihre Bewegung iſt, und es iſt auch nicht zu leugnen, daß bei denen mit doppelten Schwin-
gen das eine Geſtaͤnge ziehen hilft, wann das andere in dem Hub iſt: Da aber dieſes nur in dem
Fall ſtatt haben kan, wann das Geſtaͤnge ſo vorgerichtet iſt, daß es uͤber den Horizont in die Hoͤhe
ſteigen muß; So iſt auch iener Grund nicht allgemein.
Die 3. Anmerkung.
Das Beſondere, was ich bei dieſen Maſchinen noch anzumerken vor noͤtig finde, das iſt die-
ſes, daß die Geſtaͤnge aus ſehr ſchwachen Stangen beſtehen, wodurch, wegen der geringern Schwere,
nicht nur viele Laſt, ſondern auch das unnoͤtige Anteiben vermieden wird.
Der zweete Tittel
von dem, wie die feſte Mineralien, die Erze und die Berge aus
den Gruben geſchaft werden.
§. 23.
Man bedienet ſich in dieſer Abſicht der Pferdegaipel, und der Treibkuͤnſte. Den er-
ſtern habe ich Taf. IIII. fig. 14, die andere aber Taf. V. fig. 15. vorgeſtellet.
Jn dem nachfolgendem 24 und 25. §. will ich ihre Struktur und die Art ihrer Bewe-
gung genauer beſchreiben.
§. 24.
Die Teile des Ros- oder des Pferdegaipels ſind folgende: Die Korbe a. b, die
8 Fus hoch iſt, und 5 Lachter in dem Umkreis betraͤgt; Die Stoͤkke a. c, worauf ſich
die Kette, oder das eiſerne Seil aufwikkelt, die 8 Zoll weit von einander ſtehen, 4 bis
5 Zoll dik und 6 Zoll breit ſind, etwas uͤber die Kraͤnze hervor gehen, und an die Arme
feſt gemacht ſind, welche uͤber das Kreuz um die Welle gehen; Die Welle ſelbſt, die
bei d mit einem Hakken- oder Winkelzapfen, Taf. IIII. fig. A, verſehen iſt, damit die-
ſelbe durch einen Bleuelzapfen nicht zu ſehr verlocht werden moͤge, wodurch ſie durch die
auf
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |