Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767.von dem Steinkohlenbergwerk an dem Weisener in Hessen. Die dritte Abhandlung von der Wirthschaft bei diesem Werk. §. 10. Es hat ein Bergschreiber bei diesem Werk die Aufsicht, der zugleich die Rechnung §. 11. Der Kohlenhäuer bekomt die Schicht (§. 6.) vier Hessenweispfennige, eben diesen §. 12. Das Holz zu dem Grubenbau richten besondere Zimmerleute vor. Vor so viel, §. 13. Jn einem Jahr werden bei 18,000 Hunde Kohlen gefördert, wovon einer ein Maas Das L 3
von dem Steinkohlenbergwerk an dem Weiſener in Heſſen. Die dritte Abhandlung von der Wirthſchaft bei dieſem Werk. §. 10. Es hat ein Bergſchreiber bei dieſem Werk die Aufſicht, der zugleich die Rechnung §. 11. Der Kohlenhaͤuer bekomt die Schicht (§. 6.) vier Heſſenweispfennige, eben dieſen §. 12. Das Holz zu dem Grubenbau richten beſondere Zimmerleute vor. Vor ſo viel, §. 13. Jn einem Jahr werden bei 18,000 Hunde Kohlen gefoͤrdert, wovon einer ein Maas Das L 3
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von dem Steinkohlenbergwerk an dem Weiſener in Heſſen.
Die dritte Abhandlung
von der Wirthſchaft bei dieſem Werk.
§. 10.
Es hat ein Bergſchreiber bei dieſem Werk die Aufſicht, der zugleich die Rechnung
fuͤhret. Der Ober- und noch zwei andere Steiger ſehen auf die taͤgliche Arbei-
ten der Bergleute. Der erſtere bekomt die Woche 2½-, die andere aber, nebſt 8 Heſ-
ſenweispfennige zu Geleucht, nur 1½ Thaler, alle aber frei Holz und Wohnung.
§. 11.
Der Kohlenhaͤuer bekomt die Schicht (§. 6.) vier Heſſenweispfennige, eben dieſen
Lohn bekommen aber auch die Hundelaͤufer. Die Zimmerhaͤuer, welche das Holz aus-
wechſeln, und vor Ort bringen muͤſſen, bekommen den vorigen Lohn, ſie muͤſſen aber
in einer Schicht acht Paar Thuͤrſtoͤkke einwechſeln. Der Lohn der Bergleute iſt alſo
ſehr gering, ſie bekommen inzwiſchen dabei noch frei Gezaͤhe und Geleucht.
§. 12.
Das Holz zu dem Grubenbau richten beſondere Zimmerleute vor. Vor ſo viel,
als zu drei Paar Thurſtoͤkken erforderlich iſt, werden ihnen 2½ Heſſenweispfennige
bezahlet.
§. 13.
Jn einem Jahr werden bei 18,000 Hunde Kohlen gefoͤrdert, wovon einer ein Maas
machet. Es komt ein ſolches Maas Kohlen in denen Gewinnungs- und Foͤrderungs-
koſten nicht hoͤher, als acht Heller. Die ſaͤmtliche Kohlen werden durch herrſchaftliche
Geſchirr nach Allendorf, auf ein drei Stunde von dem Weiſener gelegenes Salzwerk
gefahren, wo ſie zu dem Sieden des Salzes gebraucht werden. Weil dieſe Sode die
Kohlen bekomt: So bezahlt ſie auch alle Koſten des Bergbaues, und es wird alle 14
Tage ausgelohnet. Die Ertraͤgnis des Kohlenwerks laͤſſet ſich alſo nicht beſtimmen,
weil die Kohlen nicht verkauft werden. So viel iſt in zwiſchen gewiß, daß ſie mit meh-
rerem Nuzzen gebraucht werden, als das Holz, man muß ſie aber dergeſtalt vergattiren,
daß unter ⅔ Pech- und Stangenkohlen nur ⅓ Braunkohlen komt.
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