öffentlich darzustellen; Ja wenn ich endlich das weite Feld der Bergwerkskunde überdenke, und mich dabei errinnere, daß meine Kentnis darinnen noch sehr unvollkommen ist: So wechseln Zweifel und Vorwürfe bei mir mit einander ab, ob ich es wagen, und diesem geringen Werk den hohen Nahmen eines so grosen Prinzens vorsezzen dörfe, Dessen Anherrn sich um die Wissenschaften einen unsterblichen Ruhm erworben haben, und Deren Fustapfen die Tritte Ew. Hochfürst- lichen Durchlaucht sind. Sehe ich dagegen auf der andern Seite aber auf die vorzüglichgrose Wolthaten zurük, wodurch Ew. Hochfürstliche Durchlaucht, und auch schon Jhro Königliche Hoheit die regierende Frau Landgräfin Maria zu Hessen zur Zeit Höchstderoselben glorwürdigsten Regentschaft meine Neigung zu der Mathe- matik, der Natur- und der Berg- und Salzwerkswissenschaft anzufeuern, und zu unterstüzzen gnädigst geruhet haben: So besiegt iene Schwierigkeiten die Ehrfurcht und der Dank, die heilige Pflichten getreuer Unterthanen sind. Jhnen Durchlauchtigster Landgraf, gnädigster Fürst und Herr! bin ich in allen Absichten alle Verehrung und Unter- würfigkeit schuldig, und wie solte ich also länger versäumen davon ein öffentliches Zeugnis abzulegen? Gestatten Sie daher gnädigst Durchlauchtigster Herr! daß Höchst-
oͤffentlich darzuſtellen; Ja wenn ich endlich das weite Feld der Bergwerkskunde uͤberdenke, und mich dabei errinnere, daß meine Kentnis darinnen noch ſehr unvollkommen iſt: So wechſeln Zweifel und Vorwuͤrfe bei mir mit einander ab, ob ich es wagen, und dieſem geringen Werk den hohen Nahmen eines ſo groſen Prinzens vorſezzen doͤrfe, Deſſen Anherrn ſich um die Wiſſenſchaften einen unſterblichen Ruhm erworben haben, und Deren Fustapfen die Tritte Ew. Hochfuͤrſt- lichen Durchlaucht ſind. Sehe ich dagegen auf der andern Seite aber auf die vorzuͤglichgroſe Wolthaten zuruͤk, wodurch Ew. Hochfuͤrſtliche Durchlaucht, und auch ſchon Jhro Koͤnigliche Hoheit die regierende Frau Landgraͤfin Maria zu Heſſen zur Zeit Hoͤchſtderoſelben glorwuͤrdigſten Regentſchaft meine Neigung zu der Mathe- matik, der Natur- und der Berg- und Salzwerkswiſſenſchaft anzufeuern, und zu unterſtuͤzzen gnaͤdigſt geruhet haben: So beſiegt iene Schwierigkeiten die Ehrfurcht und der Dank, die heilige Pflichten getreuer Unterthanen ſind. Jhnen Durchlauchtigſter Landgraf, gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herr! bin ich in allen Abſichten alle Verehrung und Unter- wuͤrfigkeit ſchuldig, und wie ſolte ich alſo laͤnger verſaͤumen davon ein oͤffentliches Zeugnis abzulegen? Geſtatten Sie daher gnaͤdigſt Durchlauchtigſter Herr! daß Hoͤchſt-
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[0010]
oͤffentlich darzuſtellen; Ja wenn ich endlich das weite Feld
der Bergwerkskunde uͤberdenke, und mich dabei errinnere,
daß meine Kentnis darinnen noch ſehr unvollkommen iſt:
So wechſeln Zweifel und Vorwuͤrfe bei mir mit einander ab, ob
ich es wagen, und dieſem geringen Werk den hohen Nahmen eines
ſo groſen Prinzens vorſezzen doͤrfe, Deſſen Anherrn
ſich um die Wiſſenſchaften einen unſterblichen Ruhm erworben
haben, und Deren Fustapfen die Tritte Ew. Hochfuͤrſt-
lichen Durchlaucht ſind. Sehe ich dagegen auf der andern
Seite aber auf die vorzuͤglichgroſe Wolthaten zuruͤk, wodurch
Ew. Hochfuͤrſtliche Durchlaucht, und auch ſchon
Jhro Koͤnigliche Hoheit die regierende Frau
Landgraͤfin Maria zu Heſſen zur Zeit Hoͤchſtderoſelben
glorwuͤrdigſten Regentſchaft meine Neigung zu der Mathe-
matik, der Natur- und der Berg- und Salzwerkswiſſenſchaft
anzufeuern, und zu unterſtuͤzzen gnaͤdigſt geruhet haben:
So beſiegt iene Schwierigkeiten die Ehrfurcht und der Dank,
die heilige Pflichten getreuer Unterthanen ſind. Jhnen
Durchlauchtigſter Landgraf, gnaͤdigſter Fuͤrſt und
Herr! bin ich in allen Abſichten alle Verehrung und Unter-
wuͤrfigkeit ſchuldig, und wie ſolte ich alſo laͤnger verſaͤumen
davon ein oͤffentliches Zeugnis abzulegen? Geſtatten Sie
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Cancrin, Franz Ludwig von: Beschreibung der vorzüglichsten Bergwerke. Frankfurt (Main), 1767, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cancrin_beschreibung_1767/10>, abgerufen am 23.11.2024.
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