Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.aller ursprünglichen Kräfte der Menschheit und Hast du nun solchergestalt bei dir selbst an- gemeinig-
aller urſpruͤnglichen Kraͤfte der Menſchheit und Haſt du nun ſolchergeſtalt bei dir ſelbſt an- gemeinig-
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aller urſpruͤnglichen Kraͤfte der Menſchheit und
ihre merklich zunehmende Unfaͤhigkeit zu allem,
was edel und groß iſt! Daher — doch dieſe
Klagen wuͤrden mich zu weit fuͤhren. Meine
Abſicht war ja nur, dich auf dieſe Erbfeinde der
menſchlichen Gluͤkſeeligkeit, dieſe maͤchtigſten
Stoͤrer eines zufriedenen und gemeinnuͤzigen Le-
bens aufmerkſam zu machen, damit du den ſtaͤrk-
ſten Harniſch der Vernunft und der Religion wi-
der ſie anlegen, und vor ihren, anfangs unmerk-
lichen Angriffen, beſtaͤndig auf deiner Hut ſein
moͤgeſt.
Haſt du nun ſolchergeſtalt bei dir ſelbſt an-
gefangen; und glaubſt du, mit der Bildung dei-
nes eigenen Herzens in ſo weit zur Richtigkeit
gekommen zu ſein, daß du nicht beſorgen darfſt,
den tauſendfaͤltigen Verſuchungen zum Laſter,
denen du entgegen gehſt, jemahls unterzuliegen:
dan ſei dein naͤchſtes wichtiges Geſchaͤft, deine
eigenen Kraͤfte wohl zu pruͤfen, um ihnen
einen ihrer Groͤße genau angemeſſenen
Wirkungskreis zu beſtimmen. Das haben
gemeinig-
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