Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783.einer nüzlichen Geschäftigkeit der Mitwir- Ueberhaupt, mein Sohn, suche so un- mannig-
einer nuͤzlichen Geſchaͤftigkeit der Mitwir- Ueberhaupt, mein Sohn, ſuche ſo un- mannig-
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einer nuͤzlichen Geſchaͤftigkeit der Mitwir-
kung anderer Menſchen am fuͤglichſten ent-
behren kanſt. Je einfacher deine Verhaͤltniſſe
ſein werden, und je weniger du in deiner Wirk-
ſamkeit mit andern Menſchen zuſammentreffen
wirſt: deſto ruhiger wird auch deine Lage ſein,
und deſto ſicherer wirſt du fuͤr den Erfolg deiner
Arbeiten ſtehen koͤnnen.
Ueberhaupt, mein Sohn, ſuche ſo un-
abhaͤngig zu werden, als es bei der der-
maligen Lage der Menſchheit moͤglich iſt.
Dazu aber wird vornehmlich erfodert, daß du
deine Beduͤrfniſſe auf alle Weiſe zu vermindern,
und dir Talente zu erwerben ſucheſt, welche dir
deinen Unterhalt — von der Menſchen Gunſt
und Ungunſt unabhaͤngig — erwerben koͤnnen.
Dan darfſt du dein Haupt frei empor richten,
brauchſt vor niemand zu kriechen, und niemand
wird es auch von dir verlangen. Unabhaͤngig-
keit! O wuͤßteſt du ſchon jezt, welch mannig-
faltiges Gluͤk durch dieſes einzige Wort, welch
mannig-
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