Dingen, uns von ihm leiten lassen. Ziehe daher das Natürliche dem Künstlichen, das Regelmäßige dem Unregelmäßigen auch in solchen Dingen vor, wo sowohl die Kostbarkeit und Seltenheit, als auch die Schönheit oder Nüzlichkeit keinen Unter- schied machen. Binde dich auch, so weit es mög- lich ist, an bestimte Pläze zur Aufbewahrung und Hinstellung deiner Sachen; an bestimte Zeiten zum Essen, zum Schlafengehn, zum Aufstehn, zum Ankleiden, zum Arbeiten und zur Erholung; doch mache, besonders in diesen deinen Jünglingsjahren, je zuweilen mit Vorsaz eine Ausnahme davon, da- mit es dir nicht beschwerlich falle, von der ge- wöhnten Ordnung, wenn es sein muß, einmahl abzuweichen.
Wilst du den Schlüssel zu dem Räthsel wis- sen, welches ganz Europa in Erstaunen gesezt hat, zu dem Räthsel, wie der einzige Geist eines noch jeztlebenden großen Königes alle Regierungs- geschäfte seiner, mehr durch ihre innere Stärke, als durch ihren Umfang furchtbaren Staaten, und das Staatsverhältniß des halben Erdkreises bis
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Dingen, uns von ihm leiten laſſen. Ziehe daher das Natuͤrliche dem Kuͤnſtlichen, das Regelmaͤßige dem Unregelmaͤßigen auch in ſolchen Dingen vor, wo ſowohl die Koſtbarkeit und Seltenheit, als auch die Schoͤnheit oder Nuͤzlichkeit keinen Unter- ſchied machen. Binde dich auch, ſo weit es moͤg- lich iſt, an beſtimte Plaͤze zur Aufbewahrung und Hinſtellung deiner Sachen; an beſtimte Zeiten zum Eſſen, zum Schlafengehn, zum Aufſtehn, zum Ankleiden, zum Arbeiten und zur Erholung; doch mache, beſonders in dieſen deinen Juͤnglingsjahren, je zuweilen mit Vorſaz eine Ausnahme davon, da- mit es dir nicht beſchwerlich falle, von der ge- woͤhnten Ordnung, wenn es ſein muß, einmahl abzuweichen.
Wilſt du den Schluͤſſel zu dem Raͤthſel wiſ- ſen, welches ganz Europa in Erſtaunen geſezt hat, zu dem Raͤthſel, wie der einzige Geiſt eines noch jeztlebenden großen Koͤniges alle Regierungs- geſchaͤfte ſeiner, mehr durch ihre innere Staͤrke, als durch ihren Umfang furchtbaren Staaten, und das Staatsverhaͤltniß des halben Erdkreiſes bis
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Dingen, uns von ihm leiten laſſen. Ziehe daher
das Natuͤrliche dem Kuͤnſtlichen, das Regelmaͤßige
dem Unregelmaͤßigen auch in ſolchen Dingen vor,
wo ſowohl die Koſtbarkeit und Seltenheit, als
auch die Schoͤnheit oder Nuͤzlichkeit keinen Unter-
ſchied machen. Binde dich auch, ſo weit es moͤg-
lich iſt, an beſtimte Plaͤze zur Aufbewahrung und
Hinſtellung deiner Sachen; an beſtimte Zeiten zum
Eſſen, zum Schlafengehn, zum Aufſtehn, zum
Ankleiden, zum Arbeiten und zur Erholung; doch
mache, beſonders in dieſen deinen Juͤnglingsjahren,
je zuweilen mit Vorſaz eine Ausnahme davon, da-
mit es dir nicht beſchwerlich falle, von der ge-
woͤhnten Ordnung, wenn es ſein muß, einmahl
abzuweichen.
Wilſt du den Schluͤſſel zu dem Raͤthſel wiſ-
ſen, welches ganz Europa in Erſtaunen geſezt
hat, zu dem Raͤthſel, wie der einzige Geiſt eines
noch jeztlebenden großen Koͤniges alle Regierungs-
geſchaͤfte ſeiner, mehr durch ihre innere Staͤrke,
als durch ihren Umfang furchtbaren Staaten, und
das Staatsverhaͤltniß des halben Erdkreiſes bis
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Campe, Joachim Heinrich: Theophron oder der erfahrne Rathgeber für die unerfahrne Jugend. Bd. 1. Hamburg, 1783, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_theophron01_1783/116>, abgerufen am 24.11.2024.
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