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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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des Gehorsams und der Unterwürfigkeit gegen ei-
nen oder mehrere Menschen, in deren Schuz
man sich begeben hat.

Robinson war also nunmehr ein wirklicher
König, nur daß seine Herschaft sich nicht wei-
ter, als über einen einzigen Unterthan und eini-
ge Lamas erstrekte; den Papagai mit einbegrif-
fen. Seine Majestät geruhete indeß sich zu
ihrem Vasallen so sehr herabzulassen, als es
ihre Würde nur immer gestatten wolte.

Frizchen. Was ist das, ein Vasal?

Vater. Eben so viel, als Unterthan, lie-
ber Friz. --

Nach aufgehobner Tafel geruhete seine Ma-
jestät in hohen Gnaden zu verordnen, wie es
mit dem Nachtlager gehalten werden solte. Sie
fand für gut, ihren Unterthan -- der nun zu-
gleich auch ihr erster Staatsminister, und
ihr Kammerdiener, ihr General und ihre
Armee, ihr Kammerherr, Oberhofmar-
schal,
und Kastelan war, vor der Hand noch
nicht in ihrer eigenen Höhle, sondern in ihrem
Keller schlafen zu lassen, weil sie es für bedenk-

lich

des Gehorſams und der Unterwuͤrfigkeit gegen ei-
nen oder mehrere Menſchen, in deren Schuz
man ſich begeben hat.

Robinſon war alſo nunmehr ein wirklicher
Koͤnig, nur daß ſeine Herſchaft ſich nicht wei-
ter, als uͤber einen einzigen Unterthan und eini-
ge Lamas erſtrekte; den Papagai mit einbegrif-
fen. Seine Majeſtaͤt geruhete indeß ſich zu
ihrem Vaſallen ſo ſehr herabzulaſſen, als es
ihre Wuͤrde nur immer geſtatten wolte.

Frizchen. Was iſt das, ein Vaſal?

Vater. Eben ſo viel, als Unterthan, lie-
ber Friz. —

Nach aufgehobner Tafel geruhete ſeine Ma-
jeſtaͤt in hohen Gnaden zu verordnen, wie es
mit dem Nachtlager gehalten werden ſolte. Sie
fand fuͤr gut, ihren Unterthan — der nun zu-
gleich auch ihr erſter Staatsminiſter, und
ihr Kammerdiener, ihr General und ihre
Armee, ihr Kammerherr, Oberhofmar-
ſchal,
und Kaſtelan war, vor der Hand noch
nicht in ihrer eigenen Hoͤhle, ſondern in ihrem
Keller ſchlafen zu laſſen, weil ſie es fuͤr bedenk-

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[91/0097] des Gehorſams und der Unterwuͤrfigkeit gegen ei- nen oder mehrere Menſchen, in deren Schuz man ſich begeben hat. Robinſon war alſo nunmehr ein wirklicher Koͤnig, nur daß ſeine Herſchaft ſich nicht wei- ter, als uͤber einen einzigen Unterthan und eini- ge Lamas erſtrekte; den Papagai mit einbegrif- fen. Seine Majeſtaͤt geruhete indeß ſich zu ihrem Vaſallen ſo ſehr herabzulaſſen, als es ihre Wuͤrde nur immer geſtatten wolte. Frizchen. Was iſt das, ein Vaſal? Vater. Eben ſo viel, als Unterthan, lie- ber Friz. — Nach aufgehobner Tafel geruhete ſeine Ma- jeſtaͤt in hohen Gnaden zu verordnen, wie es mit dem Nachtlager gehalten werden ſolte. Sie fand fuͤr gut, ihren Unterthan — der nun zu- gleich auch ihr erſter Staatsminiſter, und ihr Kammerdiener, ihr General und ihre Armee, ihr Kammerherr, Oberhofmar- ſchal, und Kaſtelan war, vor der Hand noch nicht in ihrer eigenen Hoͤhle, ſondern in ihrem Keller ſchlafen zu laſſen, weil ſie es fuͤr bedenk- lich

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/97>, abgerufen am 27.11.2024.