gänzlich zerstören, damit auf der ganzen Insel gar keine Spur irgend eines von Menschen- händen gemachten Werkes übrig bliebe.
Johannes. J, warum denn das?
Vater. Damit die Wilden, wenn sie etwa einmahl in diese Gegend kämen, gar nicht merken könten, daß ein Mensch da sei.
Jezt wollen wir ihn seinen unruhigen Gedanken überlassen, weil wir ihm doch nicht helfen können; und indem wir uns auf unser eigenes sicheres Lager legen, wollen wir unsern freudigen Dank dem guten Gotte bringen, der uns in einem Lande gebohren werden ließ, wo wir unter gesitteten, uns liebenden und hel- fenden Menschen leben, und nichts von wil- den Unmenschen zu besorgen haben.
Alle. Gute Nacht, Vater! Und Dank für die schöne Erzählung!
Funf-
gaͤnzlich zerſtoͤren, damit auf der ganzen Inſel gar keine Spur irgend eines von Menſchen- haͤnden gemachten Werkes uͤbrig bliebe.
Johannes. J, warum denn das?
Vater. Damit die Wilden, wenn ſie etwa einmahl in dieſe Gegend kaͤmen, gar nicht merken koͤnten, daß ein Menſch da ſei.
Jezt wollen wir ihn ſeinen unruhigen Gedanken uͤberlaſſen, weil wir ihm doch nicht helfen koͤnnen; und indem wir uns auf unſer eigenes ſicheres Lager legen, wollen wir unſern freudigen Dank dem guten Gotte bringen, der uns in einem Lande gebohren werden ließ, wo wir unter geſitteten, uns liebenden und hel- fenden Menſchen leben, und nichts von wil- den Unmenſchen zu beſorgen haben.
Alle. Gute Nacht, Vater! Und Dank fuͤr die ſchoͤne Erzaͤhlung!
Funf-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0066"n="60"/>
gaͤnzlich zerſtoͤren, damit auf der ganzen Inſel<lb/>
gar keine Spur irgend eines von Menſchen-<lb/>
haͤnden gemachten Werkes uͤbrig bliebe.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Johannes.</hi> J, warum denn das?</p><lb/><p><hirendition="#fr">Vater.</hi> Damit die Wilden, wenn ſie<lb/>
etwa einmahl in dieſe Gegend kaͤmen, gar<lb/>
nicht merken koͤnten, daß ein Menſch da ſei.</p><lb/><p>Jezt wollen wir ihn ſeinen unruhigen<lb/>
Gedanken uͤberlaſſen, weil wir ihm doch nicht<lb/>
helfen koͤnnen; und indem wir uns auf unſer<lb/>
eigenes ſicheres Lager legen, wollen wir unſern<lb/>
freudigen Dank dem guten Gotte bringen,<lb/>
der uns in einem Lande gebohren werden ließ,<lb/>
wo wir unter geſitteten, uns liebenden und hel-<lb/>
fenden Menſchen leben, und nichts von wil-<lb/>
den Unmenſchen zu beſorgen haben.</p><lb/><p><hirendition="#fr">Alle.</hi> Gute Nacht, Vater! Und Dank fuͤr<lb/>
die ſchoͤne Erzaͤhlung!</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="catch">Funf-</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[60/0066]
gaͤnzlich zerſtoͤren, damit auf der ganzen Inſel
gar keine Spur irgend eines von Menſchen-
haͤnden gemachten Werkes uͤbrig bliebe.
Johannes. J, warum denn das?
Vater. Damit die Wilden, wenn ſie
etwa einmahl in dieſe Gegend kaͤmen, gar
nicht merken koͤnten, daß ein Menſch da ſei.
Jezt wollen wir ihn ſeinen unruhigen
Gedanken uͤberlaſſen, weil wir ihm doch nicht
helfen koͤnnen; und indem wir uns auf unſer
eigenes ſicheres Lager legen, wollen wir unſern
freudigen Dank dem guten Gotte bringen,
der uns in einem Lande gebohren werden ließ,
wo wir unter geſitteten, uns liebenden und hel-
fenden Menſchen leben, und nichts von wil-
den Unmenſchen zu beſorgen haben.
Alle. Gute Nacht, Vater! Und Dank fuͤr
die ſchoͤne Erzaͤhlung!
Funf-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/66>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.