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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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ges mahl nahm er sich die Zeit, seinen Durst
bei einer Quelle zu stillen.

Er hofte seine Burg zu erreichen; aber
dies war ihm unmöglich. Da es schon ange-
fangen hatte Nacht zu werden, befand er sich
noch über eine halbe Stunde weit von seiner
Wohnung an einem Orte, den er seinen
Sommerpallast zu nennen pflegte. Dieser
bestand aus einer Laube und aus einer ziem-
lich weiten Umzäunung, worin er einen Theil
seiner Heerde hielt, weil hier viel fetteres
Gras, als in der Gegend seiner ordentlichen
Wohnung wuchs. Er hatte hier in dem lezt-
verflossenen Jahre verschiedene Sommernächte
zugebracht, weil es daselbst weniger Musqui-
tos
gab; und darum hatte er dieser Laube
den obbenanten Nahmen gegeben.

Seine Kräfte waren gänzlich erschöpft und
es war ihm unmöglich weiter zu gehen, so
gefährlich es ihm auch vorkam in einer un-
verwahrten Laube zu schlafen. Er beschloß
also da zu bleiben. Kaum aber hatte er sich,
ganz ermattet, den Kopf vol schwerer Gedan-

ken

ges mahl nahm er ſich die Zeit, ſeinen Durſt
bei einer Quelle zu ſtillen.

Er hofte ſeine Burg zu erreichen; aber
dies war ihm unmoͤglich. Da es ſchon ange-
fangen hatte Nacht zu werden, befand er ſich
noch uͤber eine halbe Stunde weit von ſeiner
Wohnung an einem Orte, den er ſeinen
Sommerpallaſt zu nennen pflegte. Dieſer
beſtand aus einer Laube und aus einer ziem-
lich weiten Umzaͤunung, worin er einen Theil
ſeiner Heerde hielt, weil hier viel fetteres
Gras, als in der Gegend ſeiner ordentlichen
Wohnung wuchs. Er hatte hier in dem lezt-
verfloſſenen Jahre verſchiedene Sommernaͤchte
zugebracht, weil es daſelbſt weniger Musqui-
tos
gab; und darum hatte er dieſer Laube
den obbenanten Nahmen gegeben.

Seine Kraͤfte waren gaͤnzlich erſchoͤpft und
es war ihm unmoͤglich weiter zu gehen, ſo
gefaͤhrlich es ihm auch vorkam in einer un-
verwahrten Laube zu ſchlafen. Er beſchloß
alſo da zu bleiben. Kaum aber hatte er ſich,
ganz ermattet, den Kopf vol ſchwerer Gedan-

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[56/0062] ges mahl nahm er ſich die Zeit, ſeinen Durſt bei einer Quelle zu ſtillen. Er hofte ſeine Burg zu erreichen; aber dies war ihm unmoͤglich. Da es ſchon ange- fangen hatte Nacht zu werden, befand er ſich noch uͤber eine halbe Stunde weit von ſeiner Wohnung an einem Orte, den er ſeinen Sommerpallaſt zu nennen pflegte. Dieſer beſtand aus einer Laube und aus einer ziem- lich weiten Umzaͤunung, worin er einen Theil ſeiner Heerde hielt, weil hier viel fetteres Gras, als in der Gegend ſeiner ordentlichen Wohnung wuchs. Er hatte hier in dem lezt- verfloſſenen Jahre verſchiedene Sommernaͤchte zugebracht, weil es daſelbſt weniger Musqui- tos gab; und darum hatte er dieſer Laube den obbenanten Nahmen gegeben. Seine Kraͤfte waren gaͤnzlich erſchoͤpft und es war ihm unmoͤglich weiter zu gehen, ſo gefaͤhrlich es ihm auch vorkam in einer un- verwahrten Laube zu ſchlafen. Er beſchloß alſo da zu bleiben. Kaum aber hatte er ſich, ganz ermattet, den Kopf vol ſchwerer Gedan- ken

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/62>, abgerufen am 23.11.2024.