Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

fand sich darunter der Brodfruchtbaum,
der eine große Frucht trägt, welche die In-
dianer auf mancherlei Weise zuzurichten wissen,
und sie dan stat des Brodes essen; ferner der
Papiermaulbeerbaum, aus dessen Rinde
die Japaneser ein schönes Papier, und die
Bewohner der Insel Otaheite ein schönes
Sommerzeug zu Kleidern verfertigen, wovon
ich euch nachher eine kleine Probe zeigen wil,
die ich aus England erhalten habe.

Die Nacht brachte Robinson aus Furcht
vor wilden Thieren auf einem Baume zu;
und mit Anbruch des Tages sezt' er seine
Reise fort.

Er war noch nicht lange gegangen, als er
das äusserste südliche Ende der Insel erreichte.
Hier war der Boden an einigen Stellen etwas
sandigt. Indem er nun nach der lezten Land-
spize hingehen wolte: blieb er plözlich, wie
vom Donner gerührt, auf einer Stelle stehen,
wurde blaß, wie die Wand, und zitterte am
ganzen Leibe.

Johannes. Warum denn?

Va-

fand ſich darunter der Brodfruchtbaum,
der eine große Frucht traͤgt, welche die In-
dianer auf mancherlei Weiſe zuzurichten wiſſen,
und ſie dan ſtat des Brodes eſſen; ferner der
Papiermaulbeerbaum, aus deſſen Rinde
die Japaneſer ein ſchoͤnes Papier, und die
Bewohner der Inſel Otaheite ein ſchoͤnes
Sommerzeug zu Kleidern verfertigen, wovon
ich euch nachher eine kleine Probe zeigen wil,
die ich aus England erhalten habe.

Die Nacht brachte Robinſon aus Furcht
vor wilden Thieren auf einem Baume zu;
und mit Anbruch des Tages ſezt' er ſeine
Reiſe fort.

Er war noch nicht lange gegangen, als er
das aͤuſſerſte ſuͤdliche Ende der Inſel erreichte.
Hier war der Boden an einigen Stellen etwas
ſandigt. Indem er nun nach der lezten Land-
ſpize hingehen wolte: blieb er ploͤzlich, wie
vom Donner geruͤhrt, auf einer Stelle ſtehen,
wurde blaß, wie die Wand, und zitterte am
ganzen Leibe.

Johannes. Warum denn?

Va-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0051" n="45"/>
fand &#x017F;ich darunter der <hi rendition="#fr">Brodfruchtbaum,</hi><lb/>
der eine große Frucht tra&#x0364;gt, welche die In-<lb/>
dianer auf mancherlei Wei&#x017F;e zuzurichten wi&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
und &#x017F;ie dan &#x017F;tat des Brodes e&#x017F;&#x017F;en; ferner der<lb/><hi rendition="#fr">Papiermaulbeerbaum,</hi> aus de&#x017F;&#x017F;en Rinde<lb/>
die Japane&#x017F;er ein &#x017F;cho&#x0364;nes Papier, und die<lb/>
Bewohner der In&#x017F;el <hi rendition="#fr">Otaheite</hi> ein &#x017F;cho&#x0364;nes<lb/>
Sommerzeug zu Kleidern verfertigen, wovon<lb/>
ich euch nachher eine kleine Probe zeigen wil,<lb/>
die ich aus England erhalten habe.</p><lb/>
          <p>Die Nacht brachte <hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on</hi> aus Furcht<lb/>
vor wilden Thieren auf einem Baume zu;<lb/>
und mit Anbruch des Tages &#x017F;ezt' er &#x017F;eine<lb/>
Rei&#x017F;e fort.</p><lb/>
          <p>Er war noch nicht lange gegangen, als er<lb/>
das a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te &#x017F;u&#x0364;dliche Ende der In&#x017F;el erreichte.<lb/>
Hier war der Boden an einigen Stellen etwas<lb/>
&#x017F;andigt. Indem er nun nach der lezten Land-<lb/>
&#x017F;pize hingehen wolte: blieb er plo&#x0364;zlich, wie<lb/>
vom Donner geru&#x0364;hrt, auf einer Stelle &#x017F;tehen,<lb/>
wurde blaß, wie die Wand, und zitterte am<lb/>
ganzen Leibe.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Johannes.</hi> Warum denn?</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Va-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[45/0051] fand ſich darunter der Brodfruchtbaum, der eine große Frucht traͤgt, welche die In- dianer auf mancherlei Weiſe zuzurichten wiſſen, und ſie dan ſtat des Brodes eſſen; ferner der Papiermaulbeerbaum, aus deſſen Rinde die Japaneſer ein ſchoͤnes Papier, und die Bewohner der Inſel Otaheite ein ſchoͤnes Sommerzeug zu Kleidern verfertigen, wovon ich euch nachher eine kleine Probe zeigen wil, die ich aus England erhalten habe. Die Nacht brachte Robinſon aus Furcht vor wilden Thieren auf einem Baume zu; und mit Anbruch des Tages ſezt' er ſeine Reiſe fort. Er war noch nicht lange gegangen, als er das aͤuſſerſte ſuͤdliche Ende der Inſel erreichte. Hier war der Boden an einigen Stellen etwas ſandigt. Indem er nun nach der lezten Land- ſpize hingehen wolte: blieb er ploͤzlich, wie vom Donner geruͤhrt, auf einer Stelle ſtehen, wurde blaß, wie die Wand, und zitterte am ganzen Leibe. Johannes. Warum denn? Va-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/51
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/51>, abgerufen am 24.11.2024.