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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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Hans. Ich wolte nur, daß ich etwas zu
befehlen hätte: so solt's nicht lange mehr währen!

Vater. Sieh da, lieber Hans, eine der
vorzüglichsten Ursachen, die dich und alle andere
jungen Leute bewegen muß, euch recht viele und
große Verdienste zu erwerben, diese nemlich:
weil alsdan eure Mitmenschen viel Ver-
trauen auf euch sezen und euch zu Aem-
tern hervorziehen werden, die euch be-
rechtigen, viele schädliche Mißbräuche
abzuschaffen und viele nüzliche Einrich-
tungen einzuführen.
Euch alle scheint der
Himmel dazu bestimt zu haben, solche viel ver-
mögende Menschen zu werden, die ein Seegen
für die ganze Geselschaft ihrer Mitbürger sein
können: denn alles, was dazu gehört, hat sei-
ne gütige Vorsehung an euch verwandt. Sie
hat euch lassen von guten, rechtschaffenen Eltern
gebohren werden, welche das Vertrauen und die
Liebe ihrer Mitbürger haben; sie hat euch einen
gesunden Leib und unverwahrlosete Selenkräfte
gegeben, und läßt euch nun auch eine Erzie-
hung angedeien, deren sich noch nicht viele Men-

schen

Hans. Ich wolte nur, daß ich etwas zu
befehlen haͤtte: ſo ſolt's nicht lange mehr waͤhren!

Vater. Sieh da, lieber Hans, eine der
vorzuͤglichſten Urſachen, die dich und alle andere
jungen Leute bewegen muß, euch recht viele und
große Verdienſte zu erwerben, dieſe nemlich:
weil alsdan eure Mitmenſchen viel Ver-
trauen auf euch ſezen und euch zu Aem-
tern hervorziehen werden, die euch be-
rechtigen, viele ſchaͤdliche Mißbraͤuche
abzuſchaffen und viele nuͤzliche Einrich-
tungen einzufuͤhren.
Euch alle ſcheint der
Himmel dazu beſtimt zu haben, ſolche viel ver-
moͤgende Menſchen zu werden, die ein Seegen
fuͤr die ganze Geſelſchaft ihrer Mitbuͤrger ſein
koͤnnen: denn alles, was dazu gehoͤrt, hat ſei-
ne guͤtige Vorſehung an euch verwandt. Sie
hat euch laſſen von guten, rechtſchaffenen Eltern
gebohren werden, welche das Vertrauen und die
Liebe ihrer Mitbuͤrger haben; ſie hat euch einen
geſunden Leib und unverwahrloſete Selenkraͤfte
gegeben, und laͤßt euch nun auch eine Erzie-
hung angedeien, deren ſich noch nicht viele Men-

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[303/0309] Hans. Ich wolte nur, daß ich etwas zu befehlen haͤtte: ſo ſolt's nicht lange mehr waͤhren! Vater. Sieh da, lieber Hans, eine der vorzuͤglichſten Urſachen, die dich und alle andere jungen Leute bewegen muß, euch recht viele und große Verdienſte zu erwerben, dieſe nemlich: weil alsdan eure Mitmenſchen viel Ver- trauen auf euch ſezen und euch zu Aem- tern hervorziehen werden, die euch be- rechtigen, viele ſchaͤdliche Mißbraͤuche abzuſchaffen und viele nuͤzliche Einrich- tungen einzufuͤhren. Euch alle ſcheint der Himmel dazu beſtimt zu haben, ſolche viel ver- moͤgende Menſchen zu werden, die ein Seegen fuͤr die ganze Geſelſchaft ihrer Mitbuͤrger ſein koͤnnen: denn alles, was dazu gehoͤrt, hat ſei- ne guͤtige Vorſehung an euch verwandt. Sie hat euch laſſen von guten, rechtſchaffenen Eltern gebohren werden, welche das Vertrauen und die Liebe ihrer Mitbuͤrger haben; ſie hat euch einen geſunden Leib und unverwahrloſete Selenkraͤfte gegeben, und laͤßt euch nun auch eine Erzie- hung angedeien, deren ſich noch nicht viele Men- ſchen

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/309>, abgerufen am 23.11.2024.