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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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Robinson erkundigte sich hierauf noch:
für wessen Rechnung denn die Diamanten gewe-
sen wären? Und wem die Offizierkleider gehört
hätten, die er auf dem Schiffe vorgefunden
habe? und erhielt zur Antwort: beides wäre
der Nachlaß eines englischen Offiziers gewesen,
der sich lange in Ostindien aufgehalten habe,
und auf seiner Rükreise nach England so krank
geworden sei, daß man ihn auf sein Verlangen
an der afrikanischen Küste ans Land gesezt habe.
Daselbst sei er gestorben. Das Spanische Schif
habe seinen Nachlaß nach Barbados mitneh-
men sollen, um von da nach England gebracht
zu werden.

Robinson zeigte ihm darauf alle vom
Schiffe gerettete Schriften vor, worin der Spa-
nier so wohl den Nahmen des Kaufmans, dem
die Goldkörner gehörten, als auch den Nahmen
der Offizierwitwe fand, der die Diamanten und
die Kleidungsstükke ihres verstorbenen Mannes
hatten geschikt werden sollen. Und von diesem
Augenblikke an verwahrte Robinson die Gold-
körner, die Diamanten und diese Papiere als
ein Heiligthum.

Un-

Robinſon erkundigte ſich hierauf noch:
fuͤr weſſen Rechnung denn die Diamanten gewe-
ſen waͤren? Und wem die Offizierkleider gehoͤrt
haͤtten, die er auf dem Schiffe vorgefunden
habe? und erhielt zur Antwort: beides waͤre
der Nachlaß eines engliſchen Offiziers geweſen,
der ſich lange in Oſtindien aufgehalten habe,
und auf ſeiner Ruͤkreiſe nach England ſo krank
geworden ſei, daß man ihn auf ſein Verlangen
an der afrikaniſchen Kuͤſte ans Land geſezt habe.
Daſelbſt ſei er geſtorben. Das Spaniſche Schif
habe ſeinen Nachlaß nach Barbados mitneh-
men ſollen, um von da nach England gebracht
zu werden.

Robinſon zeigte ihm darauf alle vom
Schiffe gerettete Schriften vor, worin der Spa-
nier ſo wohl den Nahmen des Kaufmans, dem
die Goldkoͤrner gehoͤrten, als auch den Nahmen
der Offizierwitwe fand, der die Diamanten und
die Kleidungsſtuͤkke ihres verſtorbenen Mannes
hatten geſchikt werden ſollen. Und von dieſem
Augenblikke an verwahrte Robinſon die Gold-
koͤrner, die Diamanten und dieſe Papiere als
ein Heiligthum.

Un-
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[299/0305] Robinſon erkundigte ſich hierauf noch: fuͤr weſſen Rechnung denn die Diamanten gewe- ſen waͤren? Und wem die Offizierkleider gehoͤrt haͤtten, die er auf dem Schiffe vorgefunden habe? und erhielt zur Antwort: beides waͤre der Nachlaß eines engliſchen Offiziers geweſen, der ſich lange in Oſtindien aufgehalten habe, und auf ſeiner Ruͤkreiſe nach England ſo krank geworden ſei, daß man ihn auf ſein Verlangen an der afrikaniſchen Kuͤſte ans Land geſezt habe. Daſelbſt ſei er geſtorben. Das Spaniſche Schif habe ſeinen Nachlaß nach Barbados mitneh- men ſollen, um von da nach England gebracht zu werden. Robinſon zeigte ihm darauf alle vom Schiffe gerettete Schriften vor, worin der Spa- nier ſo wohl den Nahmen des Kaufmans, dem die Goldkoͤrner gehoͤrten, als auch den Nahmen der Offizierwitwe fand, der die Diamanten und die Kleidungsſtuͤkke ihres verſtorbenen Mannes hatten geſchikt werden ſollen. Und von dieſem Augenblikke an verwahrte Robinſon die Gold- koͤrner, die Diamanten und dieſe Papiere als ein Heiligthum. Un-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/305>, abgerufen am 23.11.2024.