und da er eine davon erbrach, fand er wohl 60 Bohnen darin. Der Geschmak derselben wolte ihm nicht sehr gefallen. Indeß stekt' er auch von diesen eine reife Schote in seine Jagdtasche.
Johannes. Was mogte denn das für eine Frucht sein?
Vater. Es waren Kakaobohnen, von denen die Schokolade gemacht wird.
Johannes. Ah! nun kan er künftig Schokolade trinken!
Vater. Sobald wohl nicht! denn erst- lich kent er die Kakaobohnen nicht; und dan, so müssen sie auch erst beim Feuer geröstet, klein gestossen und mit Zukker vermischt wer- den; und wir wissen ja, daß er weder Feu- er, noch Zukker hat. Auch thut man gemei- niglich noch allerlei Gewürz hinzu, als Kar- domomen, Vanille und Gewürznägelein, die er auch nicht hatte. Doch dessen hätt' er auch wohl entbehren können, wenn er nur ge- wust hätte, wie er wieder zum Feuer kommen solte.
End-
und da er eine davon erbrach, fand er wohl 60 Bohnen darin. Der Geſchmak derſelben wolte ihm nicht ſehr gefallen. Indeß ſtekt' er auch von dieſen eine reife Schote in ſeine Jagdtaſche.
Johannes. Was mogte denn das fuͤr eine Frucht ſein?
Vater. Es waren Kakaobohnen, von denen die Schokolade gemacht wird.
Johannes. Ah! nun kan er kuͤnftig Schokolade trinken!
Vater. Sobald wohl nicht! denn erſt- lich kent er die Kakaobohnen nicht; und dan, ſo muͤſſen ſie auch erſt beim Feuer geroͤſtet, klein geſtoſſen und mit Zukker vermiſcht wer- den; und wir wiſſen ja, daß er weder Feu- er, noch Zukker hat. Auch thut man gemei- niglich noch allerlei Gewuͤrz hinzu, als Kar- domomen, Vanille und Gewuͤrznaͤgelein, die er auch nicht hatte. Doch deſſen haͤtt' er auch wohl entbehren koͤnnen, wenn er nur ge- wuſt haͤtte, wie er wieder zum Feuer kommen ſolte.
End-
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und da er eine davon erbrach, fand er wohl
60 Bohnen darin. Der Geſchmak derſelben
wolte ihm nicht ſehr gefallen. Indeß ſtekt'
er auch von dieſen eine reife Schote in ſeine
Jagdtaſche.
Johannes. Was mogte denn das fuͤr
eine Frucht ſein?
Vater. Es waren Kakaobohnen, von
denen die Schokolade gemacht wird.
Johannes. Ah! nun kan er kuͤnftig
Schokolade trinken!
Vater. Sobald wohl nicht! denn erſt-
lich kent er die Kakaobohnen nicht; und dan,
ſo muͤſſen ſie auch erſt beim Feuer geroͤſtet,
klein geſtoſſen und mit Zukker vermiſcht wer-
den; und wir wiſſen ja, daß er weder Feu-
er, noch Zukker hat. Auch thut man gemei-
niglich noch allerlei Gewuͤrz hinzu, als Kar-
domomen, Vanille und Gewuͤrznaͤgelein, die
er auch nicht hatte. Doch deſſen haͤtt' er
auch wohl entbehren koͤnnen, wenn er nur ge-
wuſt haͤtte, wie er wieder zum Feuer kommen
ſolte.
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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/26>, abgerufen am 24.11.2024.
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