Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

lendeten Thores gemacht, das Thor errichtet
und die Zugbrükke so angelegt, daß sie, wenn
sie aufgezogen ward, das Thor bedekte. Dan
wurden die Kanonen, und zwar geladen, auf
den Wal gepflanzt, so daß zwei die rechte, zwei
die linke Flanke oder Seite, und zwei die Fa-
ce,
oder die Norderseite der Festung dekten.
Und nun konten sie vor jedem Anfalle der Wil-
den völlig ruhig sein, und hatten zugleich die
Bequemlichkeit eines ordentlichen Einganges zu
ihrer Wohnung.

Jezt war die Zeit zur Erndte gekommen.
Robinson bediente sich eines alten Schwerdts
stat der Sichel, um den Maiz damit abzumä-
hen, und zum Ausgraben der Kartoffeln einer
ordentlichen Hakke, die sich unter den geborge-
nen Sachen befand. Wie ihnen nun das Alles
durch Hülfe dieser Werkzeuge von der Hand
ging! Es wäre eine Lust gewesen, es anzusehen,
eine noch grössere, sich ihnen als Mitarbeiter zu-
zugesellen.

Hans. Ich hätte mögen dabei wohl sein,
um auch so mit zu arbeiten!

Di-

lendeten Thores gemacht, das Thor errichtet
und die Zugbruͤkke ſo angelegt, daß ſie, wenn
ſie aufgezogen ward, das Thor bedekte. Dan
wurden die Kanonen, und zwar geladen, auf
den Wal gepflanzt, ſo daß zwei die rechte, zwei
die linke Flanke oder Seite, und zwei die Fa-
ce,
oder die Norderſeite der Feſtung dekten.
Und nun konten ſie vor jedem Anfalle der Wil-
den voͤllig ruhig ſein, und hatten zugleich die
Bequemlichkeit eines ordentlichen Einganges zu
ihrer Wohnung.

Jezt war die Zeit zur Erndte gekommen.
Robinſon bediente ſich eines alten Schwerdts
ſtat der Sichel, um den Maiz damit abzumaͤ-
hen, und zum Ausgraben der Kartoffeln einer
ordentlichen Hakke, die ſich unter den geborge-
nen Sachen befand. Wie ihnen nun das Alles
durch Huͤlfe dieſer Werkzeuge von der Hand
ging! Es waͤre eine Luſt geweſen, es anzuſehen,
eine noch groͤſſere, ſich ihnen als Mitarbeiter zu-
zugeſellen.

Hans. Ich haͤtte moͤgen dabei wohl ſein,
um auch ſo mit zu arbeiten!

Di-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0257" n="251"/>
lendeten Thores gemacht, das Thor errichtet<lb/>
und die Zugbru&#x0364;kke &#x017F;o angelegt, daß &#x017F;ie, wenn<lb/>
&#x017F;ie aufgezogen ward, das Thor bedekte. Dan<lb/>
wurden die Kanonen, und zwar geladen, auf<lb/>
den Wal gepflanzt, &#x017F;o daß zwei die rechte, zwei<lb/>
die linke <hi rendition="#fr">Flanke</hi> oder Seite, und zwei die <hi rendition="#fr">Fa-<lb/>
ce,</hi> oder die Norder&#x017F;eite der Fe&#x017F;tung dekten.<lb/>
Und nun konten &#x017F;ie vor jedem Anfalle der Wil-<lb/>
den vo&#x0364;llig ruhig &#x017F;ein, und hatten zugleich die<lb/>
Bequemlichkeit eines ordentlichen Einganges zu<lb/>
ihrer Wohnung.</p><lb/>
          <p>Jezt war die Zeit zur Erndte gekommen.<lb/><hi rendition="#fr">Robin&#x017F;on</hi> bediente &#x017F;ich eines alten Schwerdts<lb/>
&#x017F;tat der Sichel, um den Maiz damit abzuma&#x0364;-<lb/>
hen, und zum Ausgraben der Kartoffeln einer<lb/>
ordentlichen Hakke, die &#x017F;ich unter den geborge-<lb/>
nen Sachen befand. Wie ihnen nun das Alles<lb/>
durch Hu&#x0364;lfe die&#x017F;er Werkzeuge von der Hand<lb/>
ging! Es wa&#x0364;re eine Lu&#x017F;t gewe&#x017F;en, es anzu&#x017F;ehen,<lb/>
eine noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere, &#x017F;ich ihnen als Mitarbeiter zu-<lb/>
zuge&#x017F;ellen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#fr">Hans.</hi> Ich ha&#x0364;tte mo&#x0364;gen dabei wohl &#x017F;ein,<lb/>
um auch &#x017F;o mit zu arbeiten!</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Di-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[251/0257] lendeten Thores gemacht, das Thor errichtet und die Zugbruͤkke ſo angelegt, daß ſie, wenn ſie aufgezogen ward, das Thor bedekte. Dan wurden die Kanonen, und zwar geladen, auf den Wal gepflanzt, ſo daß zwei die rechte, zwei die linke Flanke oder Seite, und zwei die Fa- ce, oder die Norderſeite der Feſtung dekten. Und nun konten ſie vor jedem Anfalle der Wil- den voͤllig ruhig ſein, und hatten zugleich die Bequemlichkeit eines ordentlichen Einganges zu ihrer Wohnung. Jezt war die Zeit zur Erndte gekommen. Robinſon bediente ſich eines alten Schwerdts ſtat der Sichel, um den Maiz damit abzumaͤ- hen, und zum Ausgraben der Kartoffeln einer ordentlichen Hakke, die ſich unter den geborge- nen Sachen befand. Wie ihnen nun das Alles durch Huͤlfe dieſer Werkzeuge von der Hand ging! Es waͤre eine Luſt geweſen, es anzuſehen, eine noch groͤſſere, ſich ihnen als Mitarbeiter zu- zugeſellen. Hans. Ich haͤtte moͤgen dabei wohl ſein, um auch ſo mit zu arbeiten! Di-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/257
Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/257>, abgerufen am 22.11.2024.