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Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780.

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weislich hatte Robinson auch die Fenster aus
den Kajüten des Schiffes ausgehoben; und diese
kamen ihm jezt treflich zu statten, um den in-
wendigen Raum des Gebäudes zu erhellen, ohne
irgend ein Loch offen lassen zu dürfen. Das
Glas war für Freitag ein vorzüglicher Gegen-
stand der Bewunderung, weil er nie dergleichen
gesehen hatte und nun erfuhr, was für eine
große Bequemlichkeit es gewähre.

Nachdem nun Alles unter Dach und Fach
gebracht war, ging Robinson mit dem Ge-
danken um, sich einen bequemen Eingang zu sei-
ner Burg zu verschaffen, ohne daß sie dadurch
von ihrer Festigkeit etwas verlieren mögte. Das
sicherste Mittel dazu schien ihm die Anlegung ei-
nes ordentlichen Thors und einer Zugbrükke zu
sein. Da er alles, was dazu erfodert wurde --
Nägel, Ketten, Thürangel, Hespen, Schlös-
ser u. s. w. -- in Ueberfluß hatte, so schritt' er
sogleich zur Ausführung dieses Vorsazes. Sie
machten erst alles, was erfodert wurde, fer-
tig; dan wurde eine Oefnung in dem Walle und
der Baumwand nach der Grösse des schon vol-

len-

weislich hatte Robinſon auch die Fenſter aus
den Kajuͤten des Schiffes ausgehoben; und dieſe
kamen ihm jezt treflich zu ſtatten, um den in-
wendigen Raum des Gebaͤudes zu erhellen, ohne
irgend ein Loch offen laſſen zu duͤrfen. Das
Glas war fuͤr Freitag ein vorzuͤglicher Gegen-
ſtand der Bewunderung, weil er nie dergleichen
geſehen hatte und nun erfuhr, was fuͤr eine
große Bequemlichkeit es gewaͤhre.

Nachdem nun Alles unter Dach und Fach
gebracht war, ging Robinſon mit dem Ge-
danken um, ſich einen bequemen Eingang zu ſei-
ner Burg zu verſchaffen, ohne daß ſie dadurch
von ihrer Feſtigkeit etwas verlieren moͤgte. Das
ſicherſte Mittel dazu ſchien ihm die Anlegung ei-
nes ordentlichen Thors und einer Zugbruͤkke zu
ſein. Da er alles, was dazu erfodert wurde —
Naͤgel, Ketten, Thuͤrangel, Hespen, Schloͤſ-
ſer u. ſ. w. — in Ueberfluß hatte, ſo ſchritt' er
ſogleich zur Ausfuͤhrung dieſes Vorſazes. Sie
machten erſt alles, was erfodert wurde, fer-
tig; dan wurde eine Oefnung in dem Walle und
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[250/0256] weislich hatte Robinſon auch die Fenſter aus den Kajuͤten des Schiffes ausgehoben; und dieſe kamen ihm jezt treflich zu ſtatten, um den in- wendigen Raum des Gebaͤudes zu erhellen, ohne irgend ein Loch offen laſſen zu duͤrfen. Das Glas war fuͤr Freitag ein vorzuͤglicher Gegen- ſtand der Bewunderung, weil er nie dergleichen geſehen hatte und nun erfuhr, was fuͤr eine große Bequemlichkeit es gewaͤhre. Nachdem nun Alles unter Dach und Fach gebracht war, ging Robinſon mit dem Ge- danken um, ſich einen bequemen Eingang zu ſei- ner Burg zu verſchaffen, ohne daß ſie dadurch von ihrer Feſtigkeit etwas verlieren moͤgte. Das ſicherſte Mittel dazu ſchien ihm die Anlegung ei- nes ordentlichen Thors und einer Zugbruͤkke zu ſein. Da er alles, was dazu erfodert wurde — Naͤgel, Ketten, Thuͤrangel, Hespen, Schloͤſ- ſer u. ſ. w. — in Ueberfluß hatte, ſo ſchritt' er ſogleich zur Ausfuͤhrung dieſes Vorſazes. Sie machten erſt alles, was erfodert wurde, fer- tig; dan wurde eine Oefnung in dem Walle und der Baumwand nach der Groͤſſe des ſchon vol- len-

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Zitationshilfe: Campe, Joachim Heinrich: Robinson der Jüngere. Bd. 2. Hamburg, 1780, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/campe_robinson02_1780/256>, abgerufen am 25.11.2024.